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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erinnert.
    Aber ihr erinnert euch nicht der Welt Terra.
    Und Rhodan, der Weiseste von allen, sandte mich.“
    „Du sprachst von einer Katastrophe, die über uns
hereinbrechen wird?“ fragte einer der Ältesten.
    „Sie wird, glaube mir“, gab Necca zu. „In drei
Tagen wird Kyberna sterben. Ihr, die Sklaven der Maschine, werdet
nicht mehr wissen, was ihr tun sollt. Dann werde ich kommen und es
euch sagen.
    Die Stadttore werden sich schließen.
    Die Pförtner Kybernas werden keine Waren und keinen Wein mehr
in die Stadt lassen.
    Und die Ratlosigkeit wird umgehen wie ein Fieber.
    So wird es sein...“
    Das Schweigen, das nur gelähmte und entsetzte Menschen
hervorbringen konnten, breitete sich aus wie ein träges Gas.
Durch den Mund des Fremden war nichts anderes als der Untergang der
Stadt Madira City angekündigt worden.
    „Das alles wird geschehen?“ fragte jemand.
    „So sicher, wie die Sonne aufgehen und scheinen wird.“
    „Du hast die Furcht in unsere Herzen gepflanzt, Fremder!“
sagte ein Weißhaariger.
    „Die Furcht kam nicht von mir; der nächtliche Traum hat
eure Gedanken an die Oberfläche gebracht. Diese Furcht war in
euch. Ich werde versuchen, sie euch zu nehmen, aber ich werde es
allein nicht fertigbringen.“
    „Wie konnte die Furcht in uns sein... wir haben niemals
etwas davon gespürt?“ fragte einer aus der Runde um Necca.
    „Spürt die Wolke den Blitz, ehe er zur Erde
niederzuckt?“ fragte Necca zurück. „Nein. Sie ahnt
es nicht.“
    „Wie sollen wir uns verhalten, wenn die Maschine stirbt -
wir vermögen es immer noch nicht zu glauben. Was sollen wir
tun?“
    „Ihr sollt erkennen, daß ihr nicht mehr länger
Sklaven Kybernas seid. Ihr werdet kommen und mich fragen. Ich werde
euch antworten, wenn es soweit ist.“
    *
    Drei Nächte vergingen, ohne daß etwas Außergewöhnliches
geschah. Weiterhin gab Kyberna Losungen aus, die auf das nahe Ende
hinwiesen und auf die unsichtbaren, unbekannten Freunde deuteten.
Necca verbrachte die Tage im Schatten neben leise rinnenden Brunnen,
und die Nächte auf den Kronen breiter Mauern.
    Unzählige Fragen hatte er zu klären, und viele Männer
und Frauen kamen zu ihm. Die Stadt glich einem aufgestörten
Bienenstock; nur die Bauern, die seit zweihundert Jahren nichts
anderes taten als ihre Felder zu bestellen und Vieh zu züchten,
ahnten nichts von allem. Der einsame Mann betrachtete noch einmal die
Sterne, ehe er sich niederlegte und einschlief.
    Die rote Sonne, schob sich hinter einer gewaltigen Wolkenbank
hervor und färbte das Land mit dem Widerschein von Feuer; der
weiße Marmor der Häuser, Plätze und Standbilder
schien zu brennen. Die Natur richtete sich darauf ein, Zeuge eines
seltsamen Geschehens zu werden. Sie stellte sich freiwillig in den
Dienst der Männer vom Asteroiden.
    Eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang waren sämtliche Augen
auf das leere, weiße Spruchband an der Front des Gebäudes
gerichtet. Dort waren eben die Buchstaben der vorausgegangenen Losung
verschwunden, und jetzt...
    Schweigen senkte sich über die Stadt.
    „Wartet auf die Nacht des violetten Mondes.“
    Ein Bürger, der nahe bei Necca stand, drehte seinen Kopf
herum und sah den Fremden an. Dann zog er fragend die Brauen hoch.
„Was bedeutet dieser Satz?“
    Necca schüttelte den Kopf, legte den Finger an die Lippen und
deutete auf das Band. Die Schrift blieb zehn Minuten lang stehen,
dann verschwanden die meterhohen Buchstaben. Sie machten einer
anderen, kurzen Wortgruppe Platz: „Kyberna stirbt.“
    Zehn Sekunden, nachdem diese Schrift entstanden war, verfinsterte
sich das Material des Spruchbandes. Unterirdisches Grollen war zu
hören, und aus einigen Giebeln brachen Steine und Mörtel
und zerschellten auf den Fußwegen. Der gesamte Hügel
zitterte und bebte. Tief im Innern der betonierten Höhlen und
Stollen vernichtete sich die Kyberna. Panik brach aus. Einige Szenen
blieben im Gedächtnis Neccas haften.
    Kyberna hatte die unbeschränkte Macht über die gesamte
Stadt und deren Menschen gehabt. Jetzt schlossen sich die stählernen
Tore in den hohen, weißen Mauern, und die Brunnen versiegten
augenscheinlich. Die Lastkarren der Bauern, die jeden Tag Fische,
Fleisch, Obst und Früchte zur Stadt brachten, blieben auf dem
Weg stehen und konnten nicht mehr weiter. Einige Häuser
schlossen sich. Die Türen wurden krachend zugeworfen, und vor
den Fenstern rasselten die Blenden hinunter. Einige Kinder, die von
allem nichts begriffen und nur von der allgemeinen Unruhe

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