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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Cimarosa-Holding von mir?“
„Wir suchen einen fähigen praktischen Arzt, der sich
inmitten von zweihundertfünfzig Männern durchsetzen kann.
Er müßte einen Drei Jahresvertrag abschließen,
bekäme eine nette Dienstwohnung mit Sicht auf den Mittelast der
Galaxis und auf die Sonne Regulus alpha leonis -, müßte
vorher versprechen, mir trotzdem treu ergeben zu bleiben und so
weiter. Kurz: Hast du Lust, deine Praxis auf den violetten Mond zu
verlegen?“
    Nicoline nahm umständlich ihre Sonnenbrille ab, putzte sie
ebenso umständlich und sah prüfend hindurch. Dann zog sie
mit einem Finger an der Unterlippe und sagte: „Ich soll also
auf dem lieben, alten Mond amtieren? Wer ist eigentlich auf diese
Idee gekommen?“ Schuldbewußt senkte Toni den Kopf. „Aha.
Und warum?“
    „Schierer Egoismus. Ich habe meine Gründe...“
    „Niemand zweifelt an deren Lauterkeit. Ist das Tatsache?“
    Toni nickte stumm.
    „Ich werde es mir überlegen. Deine Gründe willst
du natürlich nicht verraten?“
    „Nein. Wie geht es dir sonst?“
    Sie schlürfte an ihrem Glas, setzte es ab und antwortete.
    „Gut. Bei diesem Wetter ist, von einigen Prellungen und
anderen kleinen Dingen abgesehen, niemand krank. Ich werde
arbeitslos. Das ist teilweise recht erfreulich...“
    „Besonders für mich. Ich kann mich erinnern, gestern
ein Mädchen mit einer noch größeren Sonnen-Brille
gesehen zu haben.“
    Sie fuhr auf. „Was? Eine noch größere
Sonnenbrille?“
    „Ja. Jeder drehte sich nach ihr um. Ich weiß... das
funktioniert auch ohne Brille bei dir, ja?“ „Du nimmst zu
an Scharfsinn und Alter. Ich hätte heute abend Lust auf einen
Stadtbummel. Tust du mir den Gefallen?“
    Toni schüttelte zögernd den Kopf. „Schlecht“,
sagte er.
    „Warum?“
    „Ich habe etwas Wichtiges zu erledigen. Ich muß einen
Brief schreiben - er ist wichtig.“ „Wichtig? Für
wen?“ fragte sie und spielte wieder mit ihrer Brille.
    „Für meine Seelenruhe. Ich werde eine lange geführte
Auseinandersetzung beenden.“ Schlagartig verlor das Mädchen
seine gute Laune.
    „Ich verstehe“, sagte es langsam. „Keegy ist
wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Hast du immer noch diesen
barbarischen Drang?“
    „Ja“, sagte er einsilbig.
    „Was planst du jetzt?“ fragte es und holte eine neue
Zigarette hervor. Sie zündete sich die Zigarette selbst an, ehe
Toni ihr Feuer geben konnte. „Etwa einen Wettkampf mit Raketen
Jägern?“
    „Nein.“
    „Sondern?“
    „Ich mache Schluß“, sagte er. „Ich schicke
ihm die weiße Feder.“
    „Du bist wahnsinnig. Wir sind nicht mehr im England der
Kolonialzeit, in der man einen Mann ins Duell trieb, wenn man ihm auf
diese Art die Verachtung zeigte. Willst du Randolph töten?“
    „Ja“, sagte Anthony. „Das will ich. Er hat die
Chance, früher zu schießen...“
    „Also ein Duell mit Pistolen?“
    „Ja.“
    Sie lehnte sich zurück und betrachtete Anthony Cimarosa mit
weit geöffneten Augen. Sie bemerkte vieles. Dieser Mann hier
stand genau auf der messerscharfen Grenze, die je zwei
Lebensabschnitte voneinander trennte. Ein kleiner Stoß genügte.
Dieser Stoß warf ihn auf einer der beiden Seiten herunter von
dem gefährlichen Grat. Zurück in das alte Leben oder hinein
in ein neues. Und dieser Stoß würde das Duell sein.
Kaltblütig und unkompliziert, wie Männer in diesen Dingen
waren, betrachtete es Toni als fair play; er stellte sich einem
Kampf, in der er siegen konnte, nicht mußte.
    Nicoline schwieg eine Weile, dann sagte sie: „Höre mir
jetzt gut zu, Anthony Cimarosa. Du weißt, daß ich dich
liebe und, was noch mehr ist, schätze. Was du hier vorhast, ist
kalter, wohlüberlegter Mord. Ich war gestern bei Keegy; er bat
mich darum. Dieser Mann ist am Ende... und du hast ihn ruiniert. Du
und dein Vater in ihrer sizilianischen Starrköpfigkeit.
    Es besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, daß Keegy dich
trifft. Ich kann mir etwas den Rahmen vorstellen, in dem diese
steinzeitliche Vorstellung abrollen wird. Die Alternativen: Entweder,
du tötest ihn oder er dich. Keines von beidem ist richtig oder
gut. Ich will dich auf keinen Fall verlieren, und auch an Keegys
Freundschaft liegt mir einiges. Auf alle Fälle werde ich zu
verhindern versuchen, daß dieses Duell stattfindet. Auf meine
Art.
    Entscheide dich hier und jetzt, und entscheide dich schnell.
    Du hast die Wahl. Entweder ich oder das Duell.“ Sie schwieg.
    Toni warf seine Zigarette in den Aschenbecher und drückte sie
mit dem Rand des

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