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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstreichen ließ,
in meiner Nähe zu sein. Ich nannte ihn Oberst. Ben Loosen rief
ihn Lorty, und Shak sagte Miststück zu ihm.
    Da Ben Loosens Restaurant nur am späten Abend geöffnet
wurde, hatte sie fast immer Zeit, sich mit mir über die
Eingeborenen Geltons zu unterhalten. Ich fand nie heraus, was Shak
von der Sache hielt. Er war Ben Loosen auf seltsame Art ergeben. Er
fügte sich jeder Anordnung widerspruchslos. Das war sicher der
einzige Grund, warum sie sich nicht von ihm trennte.
    „Wenn Sie sich beeilen, können Sie am 15. Februar
wieder aus den Bergen zurück sein”, sagte Ben Loosen,
während ich aufstand. „In zwei Tagen haben Sie die Lager
der Eingeborenen erreicht. Einige Tage werden Sie brauchen, um an die
Pflanze heranzukommen. Dann können Sie den Rückweg antreten
” Ich verschwieg ihr, daß ich nicht die Absicht hatte,
solange in den Bergen zu bleiben. Wenn es mir nicht gelang, in der
Wildnis eine endgültige Lösung meines Problems
herbeizuführen, mußte ich unverzüglich nach
GeltonCity zurückkehren, um im letzten Augenblick irgend etwas
zu unternehmen.
    Ben Loosen verließ das Zimmer. Ihre Erregung war
unverkennbar. Im stillen schien sie bereits damit zu rechnen, daß
sie die Pflanze bekommen würde.
    Oberst hatte die Gelegenheit benutzt, um ins Zimmer zu schlüpfen.
Sein zottiges Fell schleifte fast auf dem Boden. Er hockte sich vor
mir auf die Hinterbeine und wartete darauf, daß ich seine Ohren
kraulte. Er zeigte diese Erwartung durch nichts, aber es war ein
stilles Abkommen zwischen uns, das seit vorgestern bestand, und das
ich auch einhielt.
    Ich bückte mich und ergriff seine Ohren. Oberst senkte den
Kopf und hielt ganz still. Ein kaum hörbares Grollen kam aus
seiner Brust.
    Das war alles, wozu er sich hinreißen ließ.
    Als ich angezogen und gewaschen war, kam Ben Loosen wieder herein.
Sie jagte den Hund aus dem Zimmer, Vor Nervosität rieb sie ihre
Hände. Das Fahrzeug, mit dem ich fahren würde, stand
vollgepackt hinter dem Schuppen, Es war ein Allzweckwagen, der vor
allem für unwegsame Bergwege gedacht war.
    Sogar ein Zelt gehörte zu meiner Ausrüstung. Eine Waffe
hatte ich zu meinem Bedauern nicht erhalten. Um keinen Verdacht zu
erwecken, fragte ich nicht danach.
    „Beeilen Sie sich”, drängte sie. „Sie
müssen aus der Stadt sein, bevor die Kolonisten erwachen.”
Sie hatte mir eine Karte gezeichnet und meinen Weg genau eingetragen.
Ihr gesamtes Wissen beruhte auf Geschichten der Jäger. Sie hatte
eine halbe Wissenschaft aus diesen Geschichten gemacht. Ich stand
ihrer Zeichnung ebenso skeptisch gegenüber wie den Erzählungen
von Männern, die ich noch nie gesehen hatte.
    „Was ist, wenn ich keinen Erfolg habe?” fragte ich
sie, „Daran dürfen Sie nicht denken”, stieß
sie heftig hervor, „Kehren Sie erst dann um, wenn Sie haben,
was Sie suchen.” In ihren Augen glühte Fanatismus. Zum
erstenmal sah ich, wie sie wirklich war: eine alte, gierige Frau, die
vor nichts zurückschrecken würde, um ihren Willen
durchzusetzen. Wahrhaftig, Shak und sie waren ein feines Gespann.
    Shak kam herein. Er musterte mich mit abfälligen Blicken,
dann wandte er sich der Frau zu. „Draußen ist alles
fertig. Er kann losfahren.” Er hatte sich angewöhnt, mich
nicht direkt anzusprechen. Sein Haß auf mich mußte groß
sein. Offenbar hielt er mich für einen Eindringling. Beide
warteten darauf, daß ich gehen würde. Ich lachte ironisch.
    „Was wißt ihr schon, worum es überhaupt geht!”
schrie ich sie an. „Um Shaks Eifersucht? Um Ihre Wunderpflanze,
Ben Loosen? Oh, nein!” „Er spinnt”, erklärte
Shak trocken. „Wenn Sie es wünschen, werde ich ihn
‘rauswerfen, Korporal.” Sie schüttelte stumm den
Kopf. Ich wandte mich ruckartig ab und verließ den Raum. Dicht
hinter mir folgten Shak und Ben Loosen.
    Als ich ins Freie kam, lag die Stadt noch im Halbdunkel des
beginnenden Tags. 1s herrschte vollkommene Stille. Nur der keuchende
Atem der alten Frau war zu hören. Zusammen gingen wir hinter das
Haus. Ich kletterte in das vollgepackte Fahrzeug. Oberst erschien und
sprang hinten auf. Shak wollte ihn herunterheben, doch der Hund biß
nach ihm.
    „Lorty!” rief Ben Loosen.
    Das Tier knurrte enttäuscht und kauerte sich auf meine
Ausrüstung.
    „Verschwinde, alter Junge”, sagte ich. Ich mußte
ihm einen leichten Schubs geben, damit er aus dem Wagen sprang.
    Ich ließ den Motor an.
    Ben Loosen kam neben das Fahrzeug. Ihre Gestalt wirkte
zerbrechlich. Mitleid stieg

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