PR TB 016 Phantom Station
die
Unbekannten noch für Tricks auf Lager hatten.
Perry Rhodan beschloß, nicht darauf zu warten. Er kletterte
wieder aus der Kabine und öffnete sich den Weg zur Schleuse, in
der immer noch der gepanzerte Schweber stand. Es war eine alte
Angewohnheit von ihm, alle Einzelheiten scharf zu beobachten, wenn er
sich unbekanntem Gelände näherte. So wußte er, welche
Schalter die Fernsteuerung für den verborgenen Hangar
darstellten und wie sie zu bedienen waren, um die unter dem Wasser
verborgene Schleuse zu öffnen.
Nach wenigen Minuten stieg der Schweber sanft aus dem Wasser.
Rhodan richtete den Kurs ein und fuhr in geringer Höhe auf die
Stadt Immortell zu. Allerdings nahm er jetzt einen anderen Weg, als
er mit den Robots gekommen war, denn der würde sicher jetzt
scharf bewacht. Leider kam er nicht weit.
Der Schweber überquerte gerade einen flachen Hügel, als
das Summen des Gravo-Generators schlagartig erstarb. Wie ein Stein
sackte das Fahrzeug zu Boden,
schlug schwer auf und rollte den Abhang hinunter.
Es war Rhodans Glück, daß der Aufprall ihn aus dem
offenen Schweber geschleudert hatte. Dennoch erschrak er, als er aus
seiner Bewußtlosigkeit erwachte.
Seine Armbanduhr war stehengeblieben. Er wußte nicht, ob er
eine Minute oder eine Stunde bewußtlos gelegen hatte. Dabei war
es ausgerechnet diese Zeitspanne, die darüber entschied, ob er
das Bombenlager noch erreichen konnte, bevor es zu spät war. Da
er sich aber relativ wohl fühlte, glaubte er nur kurze Zeit
bewußtlos gelegen zu haben. Er rannte zu dem am Fuße des
Hügels zum Stehen gekommenen Schweber.
Das Fahrzeug war fast unbeschädigt. Aber er reagierte auf
keine Schaltung mehr. Rhodan schloß daraus, daß die
Unbekannten den Ausfall ihrer Roboter bemerkt und zielsicher reagiert
hatten.
Er schätzte die Entfernung zur Stadt ab.
Es konnten kaum mehr als fünf Kilometer sein, denn er
vermochte Einzelheiten der Ruinen deutlich zu sehen. Kurzentschlossen
warf er sich den Desintegrator über die Schulter und marschierte
im Eiltempo auf den nahen, verwilderten Park zu.
Wenn niemand ihn aufhielt, mußte er noch zur rechten Zeit
kommen.
Während des Marsches beobachtete er aufmerksam die Umgebung.
Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, Überlegungen über
seine Lage anzustellen. Merkwürdigerweise überschnitten
sich nun, da die Amnesie nahezu völlig beseitigt war, mehrere
Erinnerungen.
Da war zuerst die Erinnerung, daß er sich mit einem
Raumjäger von Ferrol aus, der achten Welt des WegaSystems, auf
einem Erkundungsflug zum Rand des Sy
stems befunden hatte. Reginald Bull war mit einem zweiten
Raumjäger dicht neben ihm geflogen. Keiner von beiden rechnete
mit Überraschungen. Die Topsi-der-Gefahr war endgültig
gebannt, nachdem Crest, der Arkoniden-Wissenschaftler, die
echsenhaften Invasoren mittels manipulierter Transitionsdaten
innerhalb einer Sonne hatte verglühen lassen.
Die Welt des ewigen Lebens war nach Auflösung des
Galaktischen Rätsels gefunden worden. Aller Wahrscheinlichkeit
nach hatte sie im Wega-System nur unbedeutende Spuren zurückgelassen,
Spuren, die höchstens noch für Archäologen von
Bedeutung sein konnten.
Dennoch hatten Rhodan und Bull die Augen offengehalten. Und das
Unerwartete war eingetreten. Wäre ihnen das Wega-System weniger
vertraut gewesen, sie hätten sicher nicht einmal bemerkt, daß
es plötzlich statt zweiundvierzig dreiundvierzig Planeten gab.
Sie waren beide mit ihren Raumjägern auf einem riesigen, mit
Metallplastik-Platten bedeckten Platz gelandet. In der Ferne ragten
drei seltsame Kuppeln auf.
Gleichzeitig aber erinnerte Rhodan sich der halsbrecherischen
Notlandung in einer Salpeter-Wüste Outlaws - und an den
furchtbaren, von Sandbauch-Echsen begleiteten Marsch zur Oase.
Seine Logik sagte ihm, daß nur eine Erinnerung real sein
konnte. Demnach war die andere künstlich, seinem Geist durch
Psycho-Behandlung aufgepfropft.
Blieb nur die Frage, welche Erinnerung nun real war.
An die dritte Möglichkeit, daß beide Erinnerungen
falsch waren, wagte Rhodan nicht zu denken. Sie er
schien ihm auch unvereinbar mit der Tatsache, daß er im
Augenblick frei von fremder Willensbeeinflussung handeln konnte.
Als er den Park hinter sich ließ und zwischen den ersten
Ruinen Immortells untertauchte, mußte er sich völlig auf
die lauernden Gefahren konzentrieren. Deshalb verschob er die Lösung
der Probleme auf einen späteren Zeitpunkt.
Er hastete enge Trümmergassen entlang, jeden Augenblick auf
das
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