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PR TB 017 Der Flug Der Millionäre

PR TB 017 Der Flug Der Millionäre

Titel: PR TB 017 Der Flug Der Millionäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß sich hier ein
Wunder vollzieht, etwas Unnatürliches und Unbegreifliches. Mabel
Rushton ist fünfundsechzig Jahre alt, daran kann auch ihr
Aussehen nichts ändern. Wir sind alle einem Phantom verfallen.
Wir glauben, ein junges Mädchen zu lieben, in Wirklichkeit
aber… «
    »Ich möchte wissen«, warf Gremag ruhig ein, »wie
es weitergeht.«
    Die Nacht war hereingebrochen. Draußen war es dunkel
geworden. Die Kunstwelt hatte keinen Mond, aber die fremden Sterne
spendeten genügend Licht, um das nahe Meer, die Hütten am
Rande der Steppe und die dahinterliegenden Gebirge erkennen zu
lassen.
    In einer der Hütten war noch Licht.
    »Ich will Ihnen mal etwas sagen, Mangold«, begann Doc
Ham und setzte sich. »In den vergangenen Tagen haben Sie sich
nicht mehr um Mabel gekümmert und sie vernachlässigt. Ich
kann das verstehen. Aber wir erleben eine außergewöhnliche
Situation, die neue Anschauungen nicht nur erlaubt, sondern
erfordert. Nichts hindert uns daran, noch in dieser Stunde zu starten
und diese Welt zu verlassen.«
    »Ich werde nicht mehr lange damit zögern«,
versprach Mangold.
    »Abwarten, Chef. Noch sind sie nicht bereit, Mabel
aufzugeben. Sie glauben immer noch, durch sie ein reicher Mann zu
werden und vielleicht die Tochter zu bekommen. Außerdem sind
Sie neugierig. Sie wollen wissen, wie das Experiment endet, wenn man
es als Experiment bezeichnen kann. Auf der anderen Seite ist der
Start mit einem der drei da draußen an Bord der Gazelle
unmöglich. Dürfen wir sie im Stich lassen? Würde das
unsere Gesamtschuld erhöhen oder verringern?«
    »Es hat keinen Einfluß darauf«, meinte
Lancaster. »Meiner Meinung nach geschieht hier nichts ohne
Berechtigung. Der Unsterbliche hat den Wunsch der drei erfüllt,
und gleichzeitig will er sie bestrafen.«
    »Mit Jugend?« Gremag fragte es spöttisch, jedoch
ohne Überzeugung.
    »Lancy hat recht«, sagte Doc Ham ernst. »Der
Unsterbliche hat sie bestraft. Er hat ihnen ihre Jugend
zurückgegeben, vielleicht auch die Lebensverlängerung. Was
aber nützt das alles, wenn der Verjüngungsprozeß
nicht anhält, sondern ständig weiterläuft, bis … bis
… «
    Doc Ham verstummte jäh. Ratlos blickte er von einem zum
anderen.
    »Geht jetzt schlafen«, unterbrach Mangold die
plötzliche Stille und sah zu den Hütten hinab. Auch in der
letzten war das Licht nun erloschen. »Ich übernehme die
erste Wache in der Zentrale. Lancy, ich wecke Sie nach Mitternacht.«
Er wartete, bis alle hinaus waren, dann rief er: »He, Doc,
warten Sie. Eine Frage.« Doc Ham kam zurück. Er sah
Mangold erwartungsvoll an. »Seien Sie ehrlich - lieben Sie
Mabel?«
    Doc Ham versuchte zu lächeln, aber es gelang ihm nicht ganz.
    »Lieben … Nun ja, ich mag sie, sonst wäre das nicht
geschehen, was geschah. Aber ob lieben oder nicht, noch ist Zeit
dazu. Wenn das so weitergeht, Mangold, ist in zehn Tagen alles
vorbei.«
    Mangold sah ihm nach, bis die Tür sich schloß. Er
begann zu begreifen, was Doc Ham gemeint hatte.
    Am folgenden Morgen gelang es Mangold, Mabel abzufangen, als sie
Garcias Hütte verließ.
    Sie war schöner und jünger denn je. In ihren Augen
schimmerte Zufriedenheit, die sich in Überraschung verwandelte,
als sie Mangold erblickte.
    »Ach - du…? Wenn du mir wieder Vorhaltungen zu machen
beabsichtigst…«
    »Du bist frei und kannst tun und lassen, was du willst,
Mabel. Ich habe das inzwischen eingesehen. Darf ich trotzdem mit dir
unter vier Augen sprechen? Es geht uns alle an.«
    »Eigentlich hatte ich Ronald versprochen, mit ihm zur In sel
… «
    Sie verstummte.
    »Ich habe nichts dagegen«, sagte Mangold und half ihr
aus der Verlegenheit. Er lächelte wehmütig. »Börsinger
also auch? Komm, wir gehen zum Strand.« Es kostete Mangold alle
Selbstbeherrschung, das junge Mädchen an seiner Seite nicht in
die Arme zu reißen und für immer festzuhalten. Sie war
jünger und schöner als Barbara, aber sie war auch dem Tod
von allen Beteiligten am nächsten. »Wir müssen den
Unsterblichen bitten, die Zelldusche zurückzunehmen. Sie darf
niemals stattgefunden haben.«
    Mabel blieb stehen.
    »Bist du verrückt? Willst du, daß ich wieder alt
werde? Ich soll auf meine neue Jugend verzichten, weil du sie mir
nicht gönnst? Deine veralteten Ansichten …«
    »Es nicht wegen meiner Ansichten, Mabel«, beschwor sie
Mangold. »Es geht um dein Leben, begreife das doch! Du bist
jetzt zwanzig Jahre alt, und in zehn Tagen bist du ein Kind. Das ist
die Jugend, die du dir gewünscht hast!

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