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PR TB 017 Der Flug Der Millionäre

PR TB 017 Der Flug Der Millionäre

Titel: PR TB 017 Der Flug Der Millionäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vergaß seine Flaschen und starrte sie an.
Auch Garcia widmete seine ganze Aufmerksamkeit dem hübschen
Mädchen, das, mit einem kurzen Rock bekleidet, zu ihnen
heraufkam. Ihr Oberkörper war naß, und die Sonne ließ
die Wassertropfen auf ihrer Haut wie Edelsteine funkeln. Ihr langes
Blondhaar hing ihr in Strähnen
    bis zur Brust herab und verdeckte sie.
    »Gut siehst du aus, Liebling«, krächzte Börsinger
heiser und hielt ihr die Flasche hin. »Komm, trink einen
Schluck.
    Das Leben ist schön, und wir leben nur einmal auf dieser
Welt.«
    Sie nahm die Flasche und betrachtete sie. Garcia wollte sie ihr
wegnehmen, aber sie sprang zurück und trank. Dann gab sie
Börsinger die Flasche zurück. Sie hustete, als habe sie
sich verschluckt.
    »Ich trinke, wann ich will«, sagte sie zu Garcia. »Es
geht dich nichts an, was ich tue. Ich bin ein freier Mensch.«
»Es lebe die Freiheit!« grölte Börsinger und
trat mit den Füßen nach dem Südamerikaner. Garcia war
zu überrascht, um den Stoß abzufangen. Er stolperte und
fiel lang ins Gras. Mabel lachte aus vollem Hals und reichte
Börsinger die Hand.
    »Komm, Ronny. Wollen mal sehen, ob ich immer noch schneller
bin als du. Wer zuerst beim Fluß ist…«
    Sie lief davon, daß die Haare hinter ihr herwehten.
Börsinger rappelte sich auf und rannte hinter ihr her. Er
streckte die Arme aus, um nach ihr zu greifen, aber sie verstand es
geschickt, immer genügend Abstand zu halten. Als Garcia endlich
wieder stand, waren die beiden hinter den Büschen am Ufer
verschwunden.
    Er überlegte einige Sekunden, dann zuckte er mit den Achseln.
Sollten sie sich doch vergnügen. Viel Zeit blieb ihnen allen
nicht mehr. Und wenn sie zurückkamen, würde er …
    Er setzte sich zu der Kiste und nahm die angebrochene Fla sche.
Vielleicht hatte Börsinger recht, und so war alles besser und
leichter zu ertragen.
    Er trank und spürte die belebende Wirkung des Alkohols. Er
trank nochmals und hörte erst auf, als die Flasche geleert war.
Dann sank er in das weiche Gras und schloß die Augen. Er hörte
das Plätschern der kleinen Wellen am Strand und das Rauschen der
Grashalme im lauen Wind. Sonst war nichts zu hören.
    Vor anderthalb Monaten war er noch ein alter Mann gewesen, und
jetzt war er rund 25 Jahre alt. 24, um genau zu sein. Damals, als er
wirklich 24 war, begann seine Karriere. Sicher, er dachte nicht gern
an diesen Beginn zurück, aber heimlich war er doch stolz auf
seine damalige Geschicklichkeit. Man konnte es auch anders nennen.
»He, Senor Garcia!«
    Garcia schreckte aus seinen Träumen hoch. Er öffnete die
Augen und setzte sich erschrocken hin, als er den Fremden sah.
    Er kam ihm bekannt vor, aber er wußte nicht, wer er war. Er
trug einen dunklen Anzug, etwas altmodisch und verlottert. Sein
Gesicht wirkte harmlos und etwas einfältig. In der Hand hielt er
eine schwarze Aktentasche. In der anderen einen Schirm.
    »Kennen Sie mich nicht mehr, Senor Garcia?« Die Stimme
…? Wo hatte er nur diese Stimme schon mal gehört? Garcia
zerbrach sich den Kopf, aber er kam nicht darauf. Aber er kannte die
Stimme, daran konnte kein Zweifel bestehen. Dieser Akzent war
unverkennbar. Aber es mußte schon sehr lange her sein, daß
er sie gehört hatte. »Stimmt«, sagte der Unbekannte.
Und Garcia entsann sich.
    »Sie sind Roger Duncan … Hölle, ich dachte, Sie wären
tot! War da nicht ein Eisenbahnunglück…?«
    »Ich bin tot, Senor Garcia. Sie haben damals meinetwegen elf
Menschen getötet. Elf unschuldige Menschen, Garcia, die sterben
mußten, weil ich Ihnen im Weg war. Sie organisierten das
Unglück, weil Sie Geld hatten. Mit Geld kann man leicht eine
Karriere beginnen, aber noch leichter mit Mord. Und nun werden auch
Sie enden, Garcia. Und ich werde zusehen.«
    »Duncan!« Garcia stand auf. Er schwankte. Der Alkohol
machte ihm zu schaffen. »Wie können Sie dort stehen und
gleichzeitig tot sein? Ich träume nur, ich bin betrunken, nicht
wahr? Sie müssen tot sein, Duncan, und Tote kehren nicht
zurück.«
    »Nein, Garcia, Tote kehren nie zurück. Aber Sie,
Garcia, Sie kehren in die Vergangenheit zurück. Sie kommen zu
mir, nicht ich zu Ihnen. In jeder Nacht trafen Sie Ihre Opfer, aber
Sie dachten, es wären nur Träume. Es war Wirklichkeit,
Garcia. Ich bin der letzte, der zu Ihnen kommt - o nein, nicht der
letzte. Da sind noch elf, die Sie begrüßen möchten.
Die Toten des Eisenbahnunglücks. Sehen Sie sich selbst an,
wessen Leben Sie damals beendeten. Einige von ihnen könnten
heute noch

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