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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Village. Rechts neben der Straße war ein acht Meter
breiter Streifen, eine langgestreckte, gepflegte Grünanlage.
Zwischen Büschen und Bäumen, entlang der Fußgängerpfade,
hatten junge Künstler ihre Stände aufgeschlagen. Sie
verkauften,
    was in ihren Ateliers entstanden war. Die Auseinandersetzung der
meisten aber mit der jeweiligen Muse war noch von sehr kurzer Dauer.
Unter fünfzig Stücken befand sich eines, das einen
zukünftigen Künstler erkennen ließ. Bilder,
Schmuckstücke und kunsthandwerkliche Gegenstände, Grafiken,
avantgardistische Literatur. Kleine Visiphone lärmten, und ihre
Schirme zuckten. Junge Leute machten Musik auf exotischen
Instrumenten. Unzählige Gäste umstanden die Gruppen und
redeten. Die Straße war vollgeparkt mit Gleitern und Wagen, und
die Bänder verschiedenfarbiger Lichter spiegelten sich in den
Augen der Menschen. Atlan Village begann erst zu leben, nachdem die
Nacht angebrochen war.
    Der Fremde ging mitten durch die Menschenmassen, begutachtete die
Bilder, blickte in die Gesichter der Frauen, hörte einer
Musikergruppe zu und passierte die Tischreihen der Straßencafes.
Von Zeit zu Zeit griff wie eine Seuche eine neue Mode nach den
Menschen; dieser Herbst war ein Herbst der spiralfrisierten Blondinen
- man sah, wohin man blickte, die goldenen Wirbel hochgesteckten
Haares. Der Fremde grinste impertinent und betrachtete die
Schaukästen eines Circoramatheaters; es lief ein mittelmäßiger
psychologischer Thriller.
    Nicht ganz drei Kilometer hinter den Häusern lag der
Zivilraumhafen, und seine Lichter schufen einen domförmigen Halo
in der Nacht. Hier hatten sich Unmengen von Nachtlokalen angesiedelt,
deren Besitzer aus allen Teilen der Galaxis stammten und schnelles
Geld verdienten. Auch hier begann das Leben erst nach zehn Uhr.
    Der Fremde musterte die Gestalten, die an der kalkigen Wand der
Blue Seven lehnten und ihn unverschämt ansahen, er kam am Loch
Lomond Club vorbei. Er summte ein uraltes Volkslied, das ihm
eingefallen war:
    »… me and my true love will never meet again on the bunny
bunny banks ofloch lomond…«
    Und er ging weiter. Ruhig, gemessenen Schrittes und aufnahmebereit
für alles Lebendige und durstig nach einem Glas voller
rauchbrauner Flüssigkeit. Wieder eine Ecke, ein Brunnen
plätscherte. Im Becken stand eine blonde Frau mit schulterlangem
Haar und rauchte. Ein anderes Lokal; andere Namen - andere
Buchstaben.
    The Owl: Seine Uhr zeigte zwölf Uhr zwanzig. Er beschleunigte
seinen Schritt, öffnete die künstlich alt gemachte Tür
und stand vor dem kleinen Besitzer. Dave hatte einen armenischen
Vater und eine italienische Mutter gehabt und gute Freunde, die ihm
das Lokal einrichteten. Dave sah ihn an, lächelte nicht und
schüttelte ihm die Hand, ein Zeichen, daß er ihn erkannt
hatte.
    Fremden gegenüber war er von bestechender Höflichkeit,
zu der sein mangelhaftes Terranisch in krassem Gegensatz stand.
Überdies sprach er einen mörderischen Akzent. Er wies mit
der Hand nach links.
    »Platz is’ da«, sagte er. »Bar links - Kapelle
spielt gleich. Neie Barfrau.«
    »Danke«, sagte sein Gast. Er gab der Garderobenfrau,
die mit Dave verwandt war, seinen Mantel und die Pakete. »Lange
nicht gesehen«, sagte sie.
    Er grinste. »Lange Reisen - immer unterwegs.«
    Er bahnte sich einen Weg durch Tische und Stühle, die
ineinander verzahnt schienen; ein Paar, das zur Tanzfläche
wollte, hatte es schwer. Kerzen brannten mit langen Flammen in
merkwürdig geformten Gläsern; Souvenirjäger bestahlen
Dave unaufhörlich wegen dieser Gläser. Die Bar, hinter der
vierhundert verschiedene Flaschen standen, war nahezu unbesetzt. Er
setzte sich und bestellte ein Glas terranischen Scotch. Die Frau
hinter der Bar war sehr nett; sie redete schneller als sie dachte,
und das
    machte sie recht gut. Der Fremde schmunzelte und trank das Glas
leer.
    »Noch einmal - ohne Eis, bitte.«
    Er sah sich aufmerksam um. Auch hier stachen, wie schillernde
Pyramiden, Spiralfrisuren gegen die Fischernetze der
    Deckendekoration. Er drehte sich wieder um und legte die Zigarette
ab.
    »Guten Abend, Mister Nome Tschato«, sagte die Frau mit
der rauchigen Stimme neben ihm. Sie saß bereits auf dem Hocker.
    »Guten Abend«, sagte er und nahm ihre Hand. »Guten
Abend, Alexandra Kara-MacLeod. Woher wissen Sie meinen Namen?«
    Sie lachte, wandte sich an Daves neue Barfrau und bestellte sich
einen Kaffee.
    »Über Sie liegt ein umfangreiches Dossier vor. Woher
kernen Sie meinen Namen?«
    Um

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