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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Grastapete
ausgeschlagen, und neben einem hohen Wandspiegel wurden vier bronzene
Regengottmasken der Aschantikultur Westafrikas von der transparenten
Decke her beleuchtet. Acht Jahrhunderte hatten den dämonischen
Ausdruck nicht verwischen können. Alexandras Augen bekamen einen
träumenden Ausdruck, als sie sich von Tschato aus dem Wildle
dermantel helfen ließ.
    »Cala-cala … vor langer Zeit«, murmelte sie halb im
Singsang, »war ein gewaltiges Königreich, man nannte es
>Akan-reich der Aschanti<. Mächtige Könige
herrschten, und alles Leben lag in ihren Händen. Die Würde
vererbte sich… durch Jahrhunderte und durch Kämpfe,
Sklavenhandel und fremde Einflüsse. Es gab viele Prinzen. Einer
von ihnen, M’kele Larnauti, wanderte aus. Er gründete ein neues
Reich in der Savanne von Ghana; gewaltige und schnelle Jäger
waren seine Brüder. Und irgendwann, im dreiundzwanzigsten
Jahrhundert, kam ein kleiner schwarzer Junge nach Terrania, um zu
studieren. Sein Kontakt mit Koh Larnauti riß niemals ab …
auch er war ein großer Jäger. Du hast einen fürstlichen
Stammbaum, Nome.«
    Sie lachte verlegen.
    »Oh ko«, sagte Nome fassungslos. »Das war ein
sehr gutes Palaver. Woher weißt du dies alles?« »Bruder
Robert war einer der Männer, die Raumschiffskommandanten einer
Eignungsprüfung unterzogen. Du bist ihm sofort aufgefallen…
nein, das ist nicht das richtige Wort. Du hast ihn fasziniert, und
als die Experten an deiner Eignung zweifelten, setzte er sich gegen
sie durch. Nachdem du einige Male Perry Rhodan aus üblen Lagen
herausgeholt hast, scheint die Prognose Roberts richtig gewesen zu
sein.«
    Nome streckte seinen Arm aus, als ergreife er einen Assagai, einen
Wurfspeer der Aschanti, und faßte Alexandra an der Schulter.
    »Die Wahrheit, Alexandra - was weißt du noch?«
    Sie sah ihn ruhig an. »Das herauszufinden überlasse ich
dir.«
    Er ließ sie los, wandte sich um und ging voraus in das große
Wohnzimmer. Er durchquerte den Raum und drückte eine Taste des
großen Visiphons. Es war ein Gerät mit
Spe-zialschaltungen. Eine Stimme sagte:
    »Personalabteilung Terrania Spaceport.
Bereitschaftskontrolle.«
    Nachdem sich auch das Bild erstellt hatte, sah Nome in ein
Gesicht, das sehr müde aussah; trotzdem war die Aufmerksamkeit
der Wache nicht abgelenkt.
    »Hier Nome Tschato, LION, Kommandant - 009 Strich a 34194.
Ich melde mich hiermit ab. Sechzig Tage Urlaub, Stufe C. In Ordnung?«
    Die Wache drückte einige Tasten nieder und sah dann auf.
    »In Ordnung, Kommandant. Sie bleiben unangerufen, außer
bei Alarm Rot. Ende.«
    »Ende.« Der Schirm flackerte auf, das Bild entfernte
sich in einen fiktiven Mittelpunkt hinein. Nome lehnte sich gegen ein
Bücherregal und sah Alexandra an. Sie zog die handgewebten
Vorhänge auf; ebenfalls auf dem Griffwebstuhl aus gefärbten
Raphiapalmfasern gefertigt.
    »Schön«, sagte sie einfach. »Wo essen wir?«
    »Draußen«, sagte Nome. »Gefällt es
dir?«
    Der Boden war mit kunstvoll geflochtenen Strohmatten ausgelegt,
und ein uralter Teppich war auf Kunstgewebe aufgezogen und
restauriert worden; lederbezogene Sitzmöbel und ein riesiger
Tisch, aus einem Stück Holz herausgesägt, standen darauf.
    »Ein vierhundertjähriger Affenbrotbaum.« Nome
wies auf die Platte. »Alles ist echt, alles ist älter als
zwei Jahrhunderte, Bücher, Spulen, Mikrofilme und die
Stereoanlage ausgenommen.«
    »Diese Masken und Schlitztrommeln, eine Kerbstegzither, ein
Elefantenzahn-Blashorn … es ist herrlich, Nome«, sagte
Alexandra ehrlich begeistert. Eine halbe Stunde später saßen
sie auf der Terrasse. Es war ein kühler Herbstmorgen; verborgene
Deckenstrahler des überhängenden Daches sorgten für
Wärme.
    Ein herbstlicher Sonnenaufgang in Terrania suchte seinesgleichen
auf allen bewohnbaren Planeten, ausgenommen die Ebenen Aralons. Die
riesige Stadt, wie eine Radiolare geformt, mit wenigen Ausläufern,
sternförmig, lag unter einem leichten Nebelschleier, der die
Straßenschluchten verbarg.
    Die Spitzen der unzähligen Bauten erhoben sich über das
satte Grün, das mit bunten Farben gemischt war, und wurden
hellrot, als sich der Terminator vorschob. Plötzlich erhellte
ein kreidiges Strahlen die Welt - die Helligkeit hatte die Stadt
überfallen. Lange Schatten und senkrechte, weiße Flächen:
das waren die dominierenden Eindrücke. Fünf Uhr morgens:
»Nome«, sagte Alexandra und ließ sich Feuer geben,
»ich fühle, es ist an der Zeit, ehrlich zu sein. Ich habe
aus zwei Gründen

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