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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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im
Flug zurück und flogen aufgestört weiter.
    Gestern hatte Thay einen gefleckten Aashund mit dem Pfeil
geschossen, ihn gelähmt und auf diese Insel gebracht. Zwei
Cavans, ein Pärchen, hatten sich darüber hergemacht. Und
jetzt witterte der Okpara das Fleisch und die Cavans. Vorsichtig
richtete sich Thay auf.
    Die Bestie kannte nichts auf dieser Welt, das größer
und gefährlicher war als sie selbst. Sie brauchte auf nichts zu
achten. Und so brach der Okpara aufbrüllend ins Schilf, keine
vierzig Schritte von Thay entfernt. Das Cavanpärchen floh in
wilder Panik.
    Der Sicherungsflügel knackte; das brechende Schilf
verschluckte das fremde Geräusch. Das schillernde Raubtier äugte
nach rechts, nach links und sprang in großen Fluchten vorwärts,
auf die Schilfinsel zu. Dort senkte sich der mächtige Schädel.
Hinter dem schützenden Schilf ertönte das Reißen und
Knirschen, mit dem die Fangzähne das Fleisch aus dem Tierkörper
fetzten.
    Thay lockerte die Schnüre, die das Messer hielten. Dann ging
er vorwärts, Schritt für Schritt, unhörbar und bemüht,
die Stiefel neben die Halme zu setzen, nicht darauf. Für die
Strecke von zwanzig Schritten brauchte er fast eine Viertelstunde,
und er war schweißüberströmt. Schweiß, Dreck
und Ne’len bildeten eine Masse, die gelb, verwittert und schilf
ähnlich aussah. Außerdem besaß sie kultische
Bedeutung. Gelb war die Farbe des Todes, der Gefahr, die Farbe der
Mannbarkeitsjagd.
    Thay packte den Lauf der Büchse mit der rechten Hand, steckte
die Finger der Linken in den Mund und stieß einen
    Pfiff aus, der weit über den See hallte. Vogelketten brachen
aus den Verstecken, und kleine Tiere ließen sich ins Wasser
fallen. Der Reptilienschädel des Okpara fuhr in die Höhe.
Zwischen den Zähnen troff Blut hervor; Fleischfetzen hingen in
die Luft. Die Facettenaugen sahen starr auf Thay.
    Der Jäger zielte auf jene Stelle, an der die
zusammenlaufenden Panzerstücke eine runde Öffnung ließen.
Die Chance, das Mark der Rückenknochen zu treffen, war nur hier
gegeben. Der Rachen der Bestie öffnete sich, schloß sich
wieder, öffnete sich erneut; ein furchtbarer Schrei ertönte.
In der Zeitspanne zwischen dem Schrei und dem ersten Sprung löste
sich der Schuß. Die Harpune drehte sich um ihre Längsachse
und schlug ein. Thay ließ die Büchse fallen und achtete
darauf, wohin sie fiel. Dann riß er das Messer aus dem Stiefel,
griff mit einer Hand nach der Tiersehne und warf sich nach rückwärts.
    Der Okpara schüttelte sich. Der Körper des Jägers
wurde herumgerissen, und die Widerhaken saßen fest. Der wütende
Schmerz machte die Bestie unvorsichtig. Entlang des Seiles zog sich
Thay heran und duckte sich, als er in den Bereich der Krallenfüße
kam, ins Schilf. Jetzt kam die lautlose, die tödliche Phase des
Kampfes.
    Thay mußte die Hinterläufe des Okpara zerschneiden, die
Bänder der Sehnen trennen. Dann erst konnten die Gespanne die
Beute bergen. Während sich der braune Körper wie ein Blitz
zwischen den herumwirbelnden Beinen bewegte, traf die Pranke den
Jäger; drei lange Kratzer über der Brust begannen leicht zu
bluten. Dann blitzte das Messer auf.
    Noch einmal. Ächzend und kreischend, voller Wut und Schmerz,
außer sich und von Schlamm und Blut bespritzt, knickte die
Bestie in den Hinterläufen ein. Wie die Flügel eines
mächtigen Vogels, der gegen den Sturm kämpft, bewegten sich
der Hals und die Vorderfüße. Sie überschütteten
Thay mit einem Hagel aus Schilfstücken, Schlamm und Gras. Er
hielt ein und begann zu lachen. Es war vorbei. Ein Hieb des Messers
zerschnitt das Sehnenseil, das sich in
    Windungen um den Körper des Okpara zog und den Jäger mit
seinem Opfer verband. Dann holte Thay tief Atem und rannte los. Nicht
viel später raste er keuchend durch die Lücke am
Knochenwall, drang durch die Baumsperre und hielt an, als er über
sich das Fauchen eines Vogels vernahm. Blitzschnell besann er sich
des Ritus und ging langsam weiter. Er bemühte sich, während
der Vogel ihn in tiefen Kreisen umschwebte, gefaßt und
würdevoll zu schreiten, wie es einem Jäger geziemte. Der
gefürchtete schmetternde Schlag von oben blieb aus. Der
Klanobere erhob sich, blickte Thay entgegen und wartete stumm, bis
Thay vor ihm stand. Der Vogel stand bewegungslos über ihnen.
    »Die Jagd ist zu Ende?« fragte Thoogr mit tiefer
Stimme.
    »Sie ist vorbei«, bestätigte Thay. »Ich
habe gesiegt.«
    Die rötlichen Augen des alten Jägers musterten Thay,
lange und

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