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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ermöglichten, deren Köpfe für
uns so wichtig sind, deren Gedanken die eigentliche Geschichte
ausmachen. Es bliebe noch so viel zu schreiben. Zurücktreten
hinter dem Werk… kristallklare Schilderung der Wirtschaft, der
Wissenschaft, der vielen möglichen Lebensweisen, der Not und des
Elends der Kriege, die Anstrengungen von Hunderttausenden, die
handeln, aktiv und passiv… dableiben, miterleben, dann erst
schildern. Ich habe noch nie gehört, daß ein Journalist an
Bord eines Kreuzers mitflog und dann schrieb. Sie besorgen sich
Auszüge aus der Zentralkartei und lassen ihre >Intuition<
spielen. Dann werden solche Dinge geschrieben wie das Ding, in dem
ich die traurige Hauptrolle spielen darf.«
    Nome lehnte sich zurück. Netronow hatte ihn die ganze Zeit
über scharf beobachtet. Er war darüber erstaunt, daß
Nome Tschato, der in nahezu tödlichen Situationen eiskalte Ruhe
bewahrte, plötzlich zu einem fanatischen Vertreter seiner
Überlegungen wurde. Wann erst kannte man den anderen Menschen
richtig? dachte Netronow.
    »Ich verstehe«, sagte Alexandra. »Ich verstehe
jetzt auch besser, warum du diesen Flug angetreten hast. Es war
nichts
    Aufregendes; es scheint etwas von jenen kleinen Dingen zu sein,
die irgendwann eine große Wirkung haben könnten. Stimmt
das?«
    »Du hast recht«, sagte Tschato. »Ganz genau. Wie
lange werden wir brauchen, Heintman?«
    Der blonde Offizier wiegte seinen Kopf, überlegte und sagte
dann: »Wenn wir diese Welt Glynth schnell finden -nicht länger
als sechs Tage.«
    »Ich bin neugierig«, sagte Tschato. »Haben wir
noch etwas Scotch in einem der Kombüsenschränke, Erzed?«
    »Es reicht, um die halbe Besatzung einer Kaulquappe
betrunken zu machen, Sir!«
    »Gut«, sagte Tschato, »holen Sie die Flasche,
Erzed. Und Eis, bitte!«
    »Das ist neu«, bemerkte Netronow halblaut. »Eine
Frau an Bord, dann ein Gelage in der Messe der CHEETAH … was wird
noch alles auf uns zukommen?«
    Netronow hatte abwechselnd den Kommandanten und die Frau
beobachtet. Er sah, daß an diesem Tisch zwei Persönlichkeiten
saßen, die auf besondere Arte einander ebenbürtig waren.
Tschatos Ruhe, nichts anderes als das sichtbare Zeichen exakter
Überlegungen, die erst dann in eine Handlung überleiteten,
wenn der Gegenstand restlos erfaßt worden war. Die Frau aber…
Netronow war noch nicht ganz mit seinen Überlegungen fertig…
Alexandra war anders. Ihr Wesen bewegte sich auf dem Grat zwischen
Intellekt und spontanen Gesten, zwischen kühler Überlegung
und menschlicher Wärme. Faszinierend, dachte Waso, wie Klang und
Echo.
    »Warten Sie, Waso«, sagte Alexandra und drehte sich
herum, um in Nomes Gesicht sehen zu können, »warten Sie,
bis wir auf Glynth gelandet sind.«
    Netronow nickte. Einige Transitionssprünge lagen zurück,
und die CHEETAH III jagte weiter, dem Sternensystem M13 entgegen und
dem Planeten Glynth. Scuiman kam zurück und hielt eine bauchige
Flasche in den Händen. Sie war grün,
    über dem weißen Aufdruck war ein dunkelrotes Siegel ein
gepreßt.
    »Wir wissen also«, sagte Nome und ließ den
Eiswürfel seines Glases kreisen, »was ungefähr auf
Glynth zu erwarten ist. Etwas Genaues aber weiß niemand, weder
dieser Psychologe, noch Alexandra, noch ich. Machen wir uns also auf
einiges gefaßt.«

4.
    Thay hatte seinen Körper mit Ne’len gefärbt und war
nicht mehr vom Sand zu unterscheiden, den der Wind zwischen die
moosbedeckten Felsen geweht hatte. Thay war nackt außer der
wildledernen Hose, die knapp unter dem breiten Gürtel spannte
und außer den gelbledernen Halbstiefeln. Der Gürtel war
    aus dem Panzer des Okpara gefertigt; die schillernden Schuppen
waren die einzige Farbe an dem gelben Körper.
    Über Thay kreiste der Vogel. Jede Lebensäußerung
der Jäger war auf Gehorsam aufgebaut, auf Gehorsam gegenüber
dem Gesetz der Vögel. Ungehorsam bedeutete Schmerz oder
unehrenhaften Tod
    - Gehorsam bedeutete Ehren und Essen, Ruhm und Jagd. Thay schlich
vor der Morgenröte aus der Insel des strafenden Gottes, um ein
Mann zu werden. Die Luft war starr vor Stille; es war nicht die Ruhe
eines friedlichen Morgens, sondern eine gefährliche Stille, die
nur eines Funkens bedurfte, um zu zerreißen.
    »Okpara - dein Tod schleicht durch die Felsen«,
flüsterte Thay heiser vor Erregung. Auf dem Rücken des
jungen Jägers befand sich die Harpune, ein geschäftetes
Rohr aus gezogenem Stahl und das Seil aus Tiersehnen war am Gürtel
befestigt. Lederne Röhren hielten die Explosivgeschosse

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