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PR TB 021 Das Tödliche Paradies

PR TB 021 Das Tödliche Paradies

Titel: PR TB 021 Das Tödliche Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die
Zerstörung des Kastens hatte die Gefahr nur zeitweise gebannt
und nicht endgültig beseitigt. Der Kasten war nur noch ein
rauchender Trümmerhaufen. Der Boden ringsum war schwarz und mit
Blasen bedeckt. Noch jetzt ging deutlich spürbare Hitze von dem
zerstörten Aggregat aus.
    Ron war sich durchaus nicht darüber im klaren, welche Rolle
der Kasten während der Ereignisse der letzten Minuten gespielt
hatte. Es schien, als bedürften die Mächtigen, um ihre
Absichten wirksam werden zu lassen, eines Steuergeräts.
Andererseits aber waren sie in der Lage, durch paramechanische Kräfte
das Steuergerät selbst zu bedienen. Der Widerspruch war
unverkennbar. Warum konnten sich die Mächtigen nicht direkt
gegen den Feind wenden? Warum brauchten sie ein Steuergerät?
    Es gab nur eine einzige Antwort. Die Mächtigen waren nicht
Herren ihrer selbst. Sie standen im Dienst des eigentlichen Feindes.
Vielleicht war Howard Crane derjenige, der ihnen Befehle gab,
vielleicht auch ein anderer. Um sich mit ihnen verständigen zu
können und ihre Fähigkeiten in die richtigen Bahnen zu
lenken, benötigte er das Steuergerät. Die Mächtigen
konnten nur durch das Steuergerät handeln. Sie besaßen
jedoch eine voll ausgeprägte Vernunft. Es konnten Situationen
eintreten, in denen sie handeln mussten, ohne dass jemand ihnen
Anweisungen geben konnte. Für diesen Fall wären sie in der
Lage, mit Hilfe paramechanischer Fähigkeiten das Gerät, das
ihre Aktionen lenkte, selbst zu bedienen.
    Das Gerät war vernichtet. Trotzdem, behauptete Lofty, hatten
die Mächtigen noch nicht aufgegeben. Was hatten sie vor?
    Weit jenseits des rauchenden Kastens stand Halee. Wortlos und
traurig starrte sie Ron an. Ron empfand plötzlich Mitleid mit
ihr. Er ging auf sie zu. Er wollte sie trösten. Er wollte ihr
klarmachen, dass jetzt alles vorüber war und dass sie nur noch
den Ausgang zu finden brauchten, um sich in Sicherheit zu bringen. Er
wollte ihren Vater mit keinem Wort erwähnen.
    Um zu ihr zu kommen, musste er an den Trümmern des Kastens
vorbei. Er stockte mitten Im Schritt, als er sah, wie sich die
rauchenden Metallteile zu bewegen begannen. Rasch und zielstrebig,
als wären sie plötzlich von eigenem Leben erfüllt,
glitten sie beiseite und ließen das Rechteck; auf dem früher
der Kasten gestanden hatte, hinter sich zurück.
    Ron hielt den Atem an. Der Boden begann sich zu heben. Eine
rechteckige Platte schob sich in die Höhe. Zuerst bestand sie
aus dem gleichen Stein, aus dem der Boden gemacht war, aber während
sie wuchs, änderte sich ihr Aussehen. Aus dem grauen, matten
Stein wurde schwarzes, glänzendes Metall. In der Mitte der
Platte .formte sich eine quadratische Vertiefung, und aus der
Vertiefung wuchsen bunte Knöpfe und Schalter.
    Der Vorgang dauerte nicht länger als eine halbe Minute. Dann
stand an der Stelle, wo früher der alte Kasten gestanden hatte,
ein neuer, der seinem Vorgänger aufs Haar glich.
    Halee kam herbeigelaufen, Angst in den großen dunklen Augen.
Lofty, der Zwerg schrie auf:
    „Sie greifen an, Sir!“
    Aber das wusste Ron schon.
    Mit unwiderstehlicher Gewalt brach der Angriff der Mächtigen
über ihn herein. Das Klappern der Knöpfe und Schalter auf
dem neuen Kasten hörte er nicht mehr.
    Ein merkwürdiges Durcheinander von Gedanken und Eindrücken
war in seinem wiedererwachenden Bewusstsein. Ringsum herrschte
Erstaunen und Bestürzung, aber da war eine Stimme, die sich
zielstrebig und klar äußerte:
    ,Lasst ihn in Ruhe! Ihr habt keinen Teil an ihm!“
    Ron richtete sich auf. Dicht neben ihm stand der neue Kasten, den
er aus dem Boden hatte wachsen sehen. Die Schaltknöpfe waren
ruhig. Hinter ihm ächzte Lofty Patterson, der Zwerg, und war
gleich ihm dabei, sich aus liegender Stellung aufzurichten. Er
betastete sich hastig und stöhnte:
    ,Du meine Güte, das war schrecklich!“
    Auf der anderen Seite des Kastens stand Halee. Sie hatte die Augen
geschlossen, und ihr Gesicht war weiß und starr wie das einer
Marmorstatue. Ron brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass sie es
war, die den Angriff der Mächtigen aufgehalten hatte.
    Sie war eine Banzo. Noch stärker als ihr Vater besaß
sie die Fähigkeit der alten Zirkos, mit den Mächtigen in
telepathischen Kontakt zu treten. Furcht und Verwirrung hatten sie
bislang daran gehindert, die Verbindung aufzunehmen. Es mochte sogar
sein, dass sie überhaupt nichts von ihrer Begabung wusste. Erst
im Augenblick der höchsten Gefahr war diese wach geworden. Die
Mächtigen

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