PR TB 022 Der Geister Agent Aus Dem All
...
"Was haben Sie, Dr. Teleke?" fragte Dr. Heister.
Im nächsten Augenblick wurde er um einen Schein blasser.
"Ein Psycho-Spürgerät! Wie kommen Sie daran?"
Ein Psycho-Spürgerät...!
Ich schloß die Augen. Dr. Heisters Frage war mehr als
berechtigt. Als Mathematiker hatte ich nicht das geringste mit PSG zu
tun. Ich konnte mich auch nicht entsinnen, wie das Gerät in
meine Tasche gekommen war. Ja eigentlich, sagte ich mir, durfte ein
einfacher Mathematiker nicht einmal wissen, was ein
PsychoSpurgerätwar. Nur Abwehrdienststellen benutzten diese
Geräte.
"Wo haben Sie das her?" fragte Dr. Heister.
Ich schluckte.
Ja, wo hatte ich es her? Bei allen guten Geistern: Wie war das
Ding in die Tasche meiner Uniformjacke geraten?
Ich schüttelte den Kopf.
"Das frage ich mich selbst, Dr. Heister. Haben Sie es mir
vielleicht in die Tasche geschoben?"
"Ich ... ?" Dr. Heisters Stimme klang entrüstet.
"Mir ist nicht nach solchen Scherzen zumute. Ich begreife nicht,
daß Sie nichtwissen wollen..."
"Nicht wissen!" berichtigte ich den Physiker. "Ich
habe nichtdie geringste Ahnung, wie das Ding in meine Tasche geraten
ist." Ich zuckte die Schultern. "Ich werde es Major Kitachi
geben. Vielleicht kann der etwas damit anfangen."
Dr. Heister schwieg. Aber auf seiner Stirn standen plötzlich
dicke Schweißtropfen. Erzitterte.
Ich begriff seine Reaktion nicht. Gewiß, auch ich war
verblüfft. Aber deshalb vorAngst die Fassung verlieren ... ?
"Gehen wir zurück!" sagte ich. "Benehmen Sie
sich nicht wie ein kleines Kind, Dr. Heister! Sie sind schließlich
ein hervorragenderWissenschaftler, sonst wären Sie nicht in
Quinto-Center."
"Ich..., ich weiß nicht" erwiderte der Riese
kläglich. So groß er von Gestalt war, so klein schien sein
Mut zu sein.
Ich atmete erst wieder auf, als wir uns innerhalb des
Schienengleiters befanden. Wenn der "Geister-Agent" oder
sein Helfer uns vorhin überfallen
hätte, als Dr. Heister die Nerven verlor, wäre es ihm
ein leichtes gewesen, uns beide zu überwältigen. Ich fühlte
eine unbändige Wut auf den Physiker in mir, wenn ich daran
dachte. Solche Leute sollte man wirklich nicht im USOHauptquartier
aufnehmen!
Der Gleiter ruckte an, als wir uns in den weichen Sesseln
niedergelassen hatten. Die Polsterung war auch notwendig, denn in
diesem relativ kleinen Fahrzeug gab es keinen Andruck-Absorber.
Wirwurden tief in die Sitze gepreßt.
Ich weiß nicht, ob der Gleiter zu schnell angefahren war.
Jedenfalls verschwammen plötzlich die Konturen der Kabine vor
meinen Augen. Ich konnte sekundenlang nichts mehr erkennen.
Als ich wieder sehen konnte, war es fast zu spät.
Im ersten Augenblick schien alles normal zu sein. Der Gleiter
bewegte sich mit rasender Geschwindigkeit durch die Transportröhre,
wie mir der rasch von links nach rechts wechselnde Andruck bewies,
wenn die Röhren eine Kurve beschrieb.
Doch dann nahm ich das schrillkreischende Geräusch wahr. Es
konnte sich nicht um das Arbeitsgeräusch des Elektromotors
handeln, dazu war es zu laut.
Und dann griff die Hitze wie mit flammenden Armen nach mir.
Der Gleiter brannte.
Ich wollte aufspringen. Aberda verschwammen plötzlich die
Konturen meiner Umgebung. Nur das Knistern, Krachen und Kreischen der
Flammen zeugte noch von der Gefahr. Ich biß die Zähne
zusammen und stieß mich mit den Armen ab. Ziellos und blind
taumelte ich durch die Kabine. Ich spürte, daß ich
ersticken mußte, würde ich mich nicht innerhalb der
nächsten Sekunde aus dem brennenden Gleiter befreien.
Ich brauchte nicht zu überlegen. Jeder Schienengleiter besaß
eine Katastrophenautomatik. Den Schalter dieser Automatik galt es zu
finden. Ich tappte wahllos auf allen erreichbaren Schaltknöpfen
herum.
Derjähe Ruck überraschte mich vollkommen.
Mit fürchterlicher Wucht wurde ich nach vorn geschleudert -
und verlor augenblicklich das Bewußtsein.
Das erste, was ich bemerkte, als ich zu mir kam, war der rasende
Kopfschmerz.
Er stach wie mit tausend Nadeln und peinigte mich derart, daß
ich den Mund zu einem Schrei öffnete. Aber ich erfuhr niemals,
ob ich tatsächlich geschrien hatte. Die heiße Druckwelle
einer Explosion ließ mich erneut in dem schwarzen Abgrund der
Ohnmacht versinken.
Offenbar war ich nicht lange ohne Bewußtsein gewesen, denn
als ich erneut zu mir kam, blickte ich gegen glattes Metall, in dem
sich die züngelnden Flammen des brennenden Schienengleiters
spiegelten.
Der Kopfschmerzjedoch warverschwunden. Die Ursache dafür
erkannte ich
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