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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gedanken, die dich erbleichen ließen.«
    »Selbst um diesen Preis. Ich könnte dann viele Probleme
lösen, Sey. Ich könnte dort helfen, wo ich heute versage
und wo später Dinge entstehen, die ich durch Grausamkeit und
Konsequenz ersticken muß.«
    Seymour schwieg, dann lächelte er Nkalay ins Gesicht und
sagte:
    »Bist du immer noch damit beschäftigt, meine Probleme
zu lösen ... oder lösen zu wollen?«
    Nkalay nickte.
    »Ich kann dir helfen«, sagte Seymour. »Mein
Problem ist, daß ich einmal >Nein< sagte und nun vor mir
diese Antwort verteidigen muß. Das ist alles. Sonst nichts.
Zufrieden?«
    »Nein. Ich weiß, daß hier mehr ist.«
    »Nur nicht zuviel Mystik, Nkalay. Das ist gefährlich,
denn die Männer sind meist, was ihre Überlegungen und
Probleme betrifft, recht handfest.«
    Nkalay nickte wie jemand, der trotz eifrigster Beteuerungen
überzeugt ist, einem Geheimnis auf der Spur zu sein. Dann sagte
sie und beendete das Gespräch:
    »Ich werde also veranlassen, daß die beiden Männer
und das Mädchen beobachtet werden. Die Leute des Wächterklans
werden dir sagen, was zu sagen ist. Noch etwas - du kennst das
Gerücht?«
    »Welches Gerücht, Nkalay?« fragte Seymour
erstaunt.
    »Weißt du tatsächlich nicht, wovon ich rede?«
fragte die Mutter, nicht weniger erstaunt als Seymour selbst. Seymour
schüttelte den Kopf.
    »Seit einigen Stunden erzählen sich die Bewohner dieser
Siedlung, daß die Terraner daran gehen würden, die
Ssagisbäume abzuholzen, um sie mit den Handelsschiffen
wegzutransportieren. Ist daran etwas Wahres?«
    Einen Moment lang flackerte die Panik durch die Gedanken des
Mannes. Hier war etwas im Gange -er spürte esjetzt deutlich.
Dieses unsinnige und höchst gefährliche Gerücht
entbehrtejeder Grundlage. »Wenn du mir denjenigen bringst, der
dieses Gerücht verbreitet hat«, sagte Seymour langsam und
sehr

    deutlich, »dann erlebst du, wie ich jemanden binnen einiger
Stunden ausweise, und zwar in Ketten. Das ist der gefährlichste
Blödsinn, den ich seit vier Jahren hier zu Ohren bekomme.
Niemand denkt daran, auch nur einen Baum zu fällen. Vielleicht
räumen wir einen niedergebrochenen Stamm weg, wenn er die Straße
um den Hafen blockiert - mehr aber nicht. Darauf hast du mein Wort.«
    »Gut«, sagte die Mutter, beherrscht, kühlt und
mit ihrer seidigen Stimme. »Sollte es aber die Wahrheit sein,
dann bricht hier ein Aufstand los, den ich nicht verhindern kann,
selbst wenn ich es wollte.«
    »Hör zu«, flüsterte Seymour eindringlich,
»hier entsteht etwas, das ich nicht will. Irgend etwas ist im
Gang. Wenn mich nicht alles täuscht, werden wir in kurzer Zeit
unangenehme Dinge sehen und hören. Ich möchte, daß du
mir glaubst. Und ich bin jederzeit für eine Botschaft von dir zu
erreichen. Du weißt, wie es zu geschehen hat.«
    »Ich glaube dir, Seymour«, bestätigte Nkalay.
    »Gut. Danke.«
    Seymour verbeugte sich wieder, führte die Hand der Mutter
leicht an seine Lippen und ließ sie los. Eine halbe Sekunde
lang wischte ein Ausdruck über das Gesicht der Frau,
zusammengesetzt aus Bedauern, Freude und stiller Resignation. Dann
erstarrte das Antlitz wieder zu dem Bild der Ruhe, das jedermann
kannte.
    Seymour verließ das Haus, nickte den Mädchen zu und
startete den Motor. Wie eine Virusinfektion begann sich in ihm,
beinahe körperlich fühlbar, eine Unruhe auszubreiten. Ab
heute mußte er noch mehr mißtrauisch sein, noch mehr
wittern ... unsichtbare Gewitterwolken ballten sich über K'tin
Ngeci. Er fuhr rasch über die Corniche hinunter, bog links in
den Weg der zwei Häfen ein und hielt vor dem Turm an.
    *
    Die pfeifenden, harten Stimmen kamen aus dem Doppellautsprecher
und erfüllten den großen Raum mit Kälte. Plötzlich
schien jeder Gegenstand, ja jeder Gedanke Gefahr auszuströmen.
Der Mann hockte in seinem Ledersessel und hörte die Meldungen.
    Tiefer Abend...
    Eines der großen Fenster war aufgeklappt, und die frische
Meeresluft strömte ins Zimmer. Es war immer noch dunkel, und
seit einer Stunde sprachen die Stimmen, die das Tonband
aufgespeichert hatte. Sie brachten Meldungen aus allen Teilen des
Alls. Draußen drehten sich die Lichter des Hafenturmes. Zweimal
weiß, einmal grün ... vierhundertmal in der Stunde.
    Alcolaya hockte da, wie bewußtlos. Er hörte die Stimmen
und fand sie widerlich. Das, was sie sagten, war nicht weniger
widerlich. Er hockte da, hörte zu, rührte sich nicht und
fand, daß auch er widerlich sei; überhaupt war alles
widerlich. Der

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