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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wußte
Malcolm nicht.
    »Ein letztes Gebet, Malcolm?« murmelte Seymour.
    Die Worte versetzten Veronoff in Wut. Der Mann hatte die Kraft
eines Roboters. Ungeheure Gewalt lauerte in den gewölbten
Schultermuskeln, in dem mächtigen Hals, an dem sogar
Handkantenschläge abprallten. Der Körper war zu fest und zu
massig, als daß ihm der Schmerz von Hieben hätte etwas
ausmachen können. In der rechten Hand hielt Malcolm ein Messer,
feststehend, etwa handlang. »Zwecklos, Malcolm - Sie werden
sterben«, versicherte Seymour ruhig.
    Malcolm senkte die breiten Schultern - und warf sich quer durch
den trennenden Zwischenraum. Eine schnelle Überlegung bewies
Seymour, daß er Malcolm einen Moment lang unterschätzt
hatte. Er war weder plump noch langsam. Seymour stellte sich auf die
Zehenspitzen, bog seinen Körper nach außen und ließ
die Rechte hinuntersausen. Der Handrücken traf auf das Messer,
es gab ein helles Klirren, dann einen harten Schlag - die Klinge
brach ab, dicht über dem Griff. Die Hand des Angreifers öffnete
sich, ließ die unbrauchbare Waffe fallen. Malcolm warf sich auf
der Stelle herum, und Seymour konnte nicht mehr schnell genug
reagieren.
    Sein Gegner prallte mit furchtbarer Wucht gegen ihn und warf ihn
an den Ssagisstamm zurück. Seymours Schädel traf auf das
Holz; in seinem Hirn dröhnte es. Die Fäuste des Gangsters
waren wie Hämmer, die auf Seymours Schläfen prallten. Sie
schlugen Funken aus den Augen, zertrümmerten die Erinnerungen
und ließen lange Wellen aus reinem Schmerz durch den gesamten
Körper rasen, wie elektrische Ströme. Die Kraft verließ
Seymours Beine... blind und taumelnd, hilflos, griff er nach dem
Oberkörper des Gegners und klammerte sich an. Malcolm tauchte
unter den schwarzen Handschuhen hinweg.
    Malcolm keuchte, aber er schwieg.
    Es war eine sehr kurze Pause, und vor Seymours Augen verschwand
der Dunst. Er atmete einige Male tief ein und aus und sammelte sich.
Als Malcolm sich vorwärtsbewegte, brach Seymour auf ein Knie
nieder, rammte seinen Körper in Veronoffs Beine hinein und
brachte den Koloß aus dem Gleichgewicht. Veronoff stieß
krachend gegen einen Stamm. Es dröhnte. Sofort war Seymour
wieder auf den Beinen, aber seine Bewegung unter die Achsel war nicht
schnell genug, er zog die Hand wieder zurück, als Malcolm dicht
vor ihm auftauchte.
    Eine halbe Sekunde lang war Veronoff nicht aufmerksam genug, und
das war die Chance des Panthers.
    Er schlug einen seiner langen Arme zur Seite und schmetterte die
Faust gegen Malcolms Kinn, seine Schläfen, seine Augen und in
die Herzgrube.
    Die Männer waren schrecklich anzusehen; es war, als kämpften
wilde Tiere mit dem Ziel, nichts Lebendes mehr zurückzulassen.
Malcolm schrie auf, stieß sich von der Ssagis ab und warf sich
wieder gegen Seymour. Seymour wehrte den Schlag mit der Handkante ab,
aber der nächste Hieb durchbrach seinen Schutz. Er wurde zu
Boden geschleudert, rollte zweimal um seine Achse, sah schemenhaft,
wie

    sich Malcolm über ihn werfen wollte und entkam der tödlichen
Aktion um Sekundenbruchteile.
    Er sah Malcolms Füße auf sich zustampfen, riß an
ihnen und brachte den Mann zu Fall, schlug eine wilde Serie von
Handkantenschlägen gegen die Halsschlagader - ohne Erfolg.
    Sie trennten sich wieder.
    Zerschunden, blutend, keine Stelle des Körpers war vom
Schmerz verschont. Und es blieb keine Zeit, die Waffe zu ziehen.
Seymour wischte sich Blut aus dem Auge, das von der Stirn durch die
Brauen sickerte, schüttelte den Kopf und spreizte die Beine.
    Zum Boden gebeugt, lief Malcolm Seymour an und begegnete ihm genau
über dem zerwühlten Moospolster. Seymour fühlte, wie
die Dunkelheit nach ihm griff, als sich Malcolms Faust in seine
Rippen bohrte. Seymours Knie zuckte in einem Reflex hoch und riß
den Kopf des Mannes hoch. Das Gesicht kippte nach oben. Seymour holte
aus und schmetterte einen wilden Hieb gegen das freiliegende Kinn.
    Die Augen Malcolms weiteten sich, zogen sich wieder zusammen - der
Ausdruck wechselte in ungläubiges Erstaunen. Die Energie, die
Malcolm aufrechterhalten hatte, riß wie eine Bogensaite. Er
brach zu Boden. Der massige Körper versuchte sich mit einem Rest
von Willensanstrengung aufzurichten - er stand nicht mehr auf. Er
begann zu zittern, dann lag er völlig still.
    *
    Seymour schwankte wie ein Kreisel, bevor er endgültig aus
seiner Bahn kippt. Er tastete sich hinüber zu einem Stamm, barg
den Kopf in den Händen und übergab sich. Dann setzte er
sich nieder, lehnte sich

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