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PR TB 026 Die Fischer Des Universums

PR TB 026 Die Fischer Des Universums

Titel: PR TB 026 Die Fischer Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Er
umschloß mit der rechten Hand die Linke seines Spiegelbildes,
als bestünde es tatsächlich aus fester Materie. Dann ging
er langsam, gegen den Sturm ankämpfend, auf die Stadt der
Fremden zu.
    Von der Stadt aus mußte es wirken, als schritten zwei
gleichartige Wesen Hand in Hand nebeneinander her.
    Ben war sicher, daß eine Reaktion der Stadtbewohner nicht
ausbleiben würde.
    Nur hatte er nicht mit der Mentalität der Fremden gerechnet.

    ***
    Eigentlich hätte die Stadt schon vor zehn Minuten auftauchen
müssen. Ben war seiner Sache so sicher, wie ein Roboter mit
positronischem Gedächtnis es sein konnte. Dennoch schien die
Wirklichkeit sein Gedächtnis Lügen zu strafen.
    Ben versuchte dahinterzukommen, was wirklich geschehen war. Eine
so große Stadt konnte niemand in derartig kurzer Zeit abbauen
und fortbringen. Folglich war sie noch da. Aber er »sah«
sie trotz seiner enormen Wahrnehmungsbreite nicht. Also hatten die
Fremden sie meisterhaft getarnt.
    Das war jedoch längst nicht alles. Es war nicht einmal Bens
wichtigste Erkenntnis. Es gab noch eine wesentlichere Folgerung.
    Man hatte die Stadt nicht schlechthin getarnt - sondern so, daß
sie selbst für einen Roboter unsichtbar war.
    Man wußte, was er war.
    Ben nahm seine Niederlage gelassen hin. Er bemühte sich jetzt
nicht mehr, die imaginäre Hand seines Spiegelbildes
festzuhalten. Wenn die Fremden wußten, daß er ein Roboter
war, dann wußten sie auch, daß er ihre Reaktion richtig
gedeutet hatte. Sinnlos, noch weiter Theater spielen zu wollen.
    Er stieß sich ab und schwebte mit Hilfe des Antigravs
dorthin, wo die Stadt gestanden hatte - und noch stehen mußte.
Er war sich klar darüber, was ihn erwartete. Aber er wußte
auch, daß die Fremden von seiner derzeitigen Unverwundbarkeit
nichts ahnten.
    Es kam so, wie er es erwartet hatte.
    Kaum befand er sich über dem Stadtgebiet, als ein einzelner
Energiestrahl ihn auflöste.
    Sein positronisches Bewußtsein setzte nicht einmal für
eine Nanosekunde aus. Er fand sich in Wurghs Andro-Lenkraum wieder -
und wiederholte augenblicklich seine erste Schaltung.
    Als er wieder über der Stadt auftauchte, war sie sichtbar.
Ben stellte fest, daß sein Schachzug geglückt war. Er
beschloß, die Verwirrung der Fremden auszunutzen. Die
Rückkopplung ermöglichte die Strukturauflösung seines
Androinds, und als grünlich flimmernde Wolke drang er in die
nächste derflachen Kuppeln ein.
    Dort rematerialisierte er. Der Kuppelraum war unbeleuchtet und
leer, bis auf einige gleichmäßig summende Aggregate
fremdartiger Konstruktion. Ben folgerte, daß er sich noch nicht
im eigentlichen Gebäude befand, sondern in einer Art Eingang. Im
Mittelpunkt der kreisrunden Bodenfläche schimmerte eine farblose
Linse. Ben konnte hindurchsehen. Darunter fiel ein Schacht in die
Tiefe, dessen vollkommene Dunkelheit selbst für seine
Wahrnehmungsgeräte undurchdringlich war.
    Er beschloß, die Funktion der Linse auszuprobieren. Ein
solches Vorgehen widersprach zwar den Grundsätzen eines
Roboters, aber er hatte einfach keine Zeit mehr für lange
Überlegungen.
    Der Sprung war etwas heftig gewesen. Mit dem vollen Gewicht seiner
elf Zentner stürzte er auf die Linse herab und prallte zurück.
    Gleichzeitig tobte ein Geräuschorkan aus seinem Translator.
    Ben versuchte, das Experiment zu wiederholen. Diesmal dehnte sich
die schimmernde Linse aus, bevor er sie erreichte. Er erhielt einen
Stoß, der ihn bis fast an die Innenwand des Kuppelraums
zurückwarf. Die Geräusche in seinem Translator wurden
lauter.

    Ben verzichtete auf einen neuen Versuch. Er blieb stehen, wo er
gelandet war, und musterte die eigenartige Linse. Der Durchmesser
betrug genau drei Meter. An den Rändern war das Gebilde acht
Zentimeter stark, in der Mitte neunzig Zentimeter. Ben hatte
ursprünglich angenommen, es handelte sich um ein energetisches
Sperrfeld oder das Wirkungsfeld eines Transmitters. Aber in diesen
beiden Fällen hätte er während seines Versuchs
energetische Schaltvorgänge anmessen müssen. Das war nicht
der Fall gewesen.
    Wie konnte ein Gebilde reagieren, ohne daß in seinem Innern
oder in einer Zuleitung Schaltvorgänge abliefen?
    Als Ben alle Möglichkeiten durchgerechnet hatte, blieb nur
eine davon übrig. Es war die einfachste. Er hätte sofort
darauf kommen müssen.
    Die schimmernde Linse war ein Lebewesen.
    Nun konnte er sich auch die Geräusche im Translator erklären.
Das Wesen hatte sich bemerkbar machen wollen.
    Ben sprach ein paar Worte

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