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PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

Titel: PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Seite und sprang auf. Die
folgenden Minuten ließen Guy erkennen, daß Morgoter jedem
Durchschnittsterraner körperlich weit überlegen waren. Es
kostete ihn einige Mühe, den entscheidenden Treffer anzubringen.
    Danach beeilte er sich, in das Gasthaus „Zum Roten Felsen”
zu kommen. Die vier breitschultrigen Gestalten, die nach seinem Sieg
über den Betrunkenen aufgetaucht waren, stellten die Verfolgung
vor der Tür ein.
    Guy schob sich an zwei bulligen Türwächtern vorbei. Ein
rauchgeschwängerter Saal nahm ihn auf. Einige Dutzend bunt
gekleideter Morgoter unterhielten sich lärmend. Grell
geschminkte Mädchen hingen wie Kletten an ihnen. An den Tischen
bedienten Roboter. Nur hinter der Bartheke standen morgotische Mixer.
    Guy Nelson schwang sich auf einen freien Barhocker und versuchte
dem Mixer klarzumachen, daß er einen Whisky haben wolle.
Anscheinend kannte man dieses Getränk auf Morgot jedoch nicht.
Guy gab sich schließlich mit einem wasserklaren, nach nichts
schmeckenden Getränk zufrieden, das seiner Schätzung nach
so hochprozentig wie echter Jamaika-Rum war.
    Er schüttelte sich nach dem ersten Schluck. Hastig zündete
er seine Pfeife an und versuchte, seinen unerklärlichen
Widerwillen gegen Alkohol mit Rauch zu betäuben. Er begriff
nicht, warum ihm seit einiger Zeit weder Whisky, noch dieses Getränk,
das der Mixer „Dordra” nannte, schmeckte. Nachdem das
erste Glas geleert war, kippte er rasch ein zweites hinunter. Ihm
war, als hätte er Galle geschluckt. Sogar die Pfeife wollte ihm
nicht mehr schmecken.
    Er kramte eine Münze hervor und warf sie auf die Theke.
    Da legte sich eine schwere Hand auf seine Schulter.
    Guy fuhr herum, im Glauben, sich seiner Haut wehren zu müssen.
Doch der Morgoter, der schräg hinter ihm stand, grinste betont
harmlos und kletterte auf den Hocker neben Guy.
    Sie scheinen zum erstenmal hier zu sein, Kapitän!” sagte
er in fließendem Interkosmo. „Wie gefällt Ihnen die
Stadt?”
    Guy Nelson betrachtete sein Gegenüber. Der Mann war ein
wahrer Riese. Er mußte mindestens zwei Meter groß sein,
und seine Schultern waren so breit wie ein mittlerer Kleiderschrank.
Im Gegensatz zu den anderen Morgotern, die der Kapitän bisher
kennengelernt hatte, trug dieser einen sorgfältig gestutzten
schwarzen Bart. Die Kleidung bestand aus einem in der Taille von
einem breiten Ledergürtel zusammengehaltenen blau schillernden
Umhang. Alles in allem machte der Morgoter einen gepflegten Eindruck.
Er paßte absolut nicht in diese Umgebung.
    Guy tippte an sein Mützenschild.
    „Nelson ist mein Name, Guy Nelson. Was ich augenblicklich
von Troto sehe, gefällt mir ganz und gar nicht… “
    Der andere lächelte.
    „Maril Obotok.”
    Erfreut streckte Guy seine Hand aus.
    „Oh, Mister Obotok! Ihretwegen bin ich hierhergekommen!”
    Obotok ergriff die dargebotene Hand und ließ sie in seiner
behaarten Pranke verschwinden.
    „Ich bin angenehm überrascht, Nelson. Verzeihen Sie,
wenn ich eine dumme Frage stelle: Sie sagten ,Mister’ Obotok zu mir.
Ist dieses ,Mister’ eine Anrede?”
    „Es ist eine terranische Anrede”, antwortete Guy. „Wir
verwenden sie unübersetzt im Interkosmo. Eigentlich wundert es
mich, daß Sie das nicht wissen. Sie beherrschen doch das
Interkosmo ausgezeichnet.”
    Obotok verzog das Gesicht und winkte dem Mixer. Das Personal des
Gasthauses „Zum Roten Felsen” schien seinen Geschmack zu.
kennen. Innerhalb weniger Sekunden stand ein hohes, schmales Glas mit
einer gelblichen Flüssigkeit vor ihm.
    »Haluh”, sagte Obotok und hob das Glas. Im nächsten
Augenblick hatte er es in einem Zug geleert. Er wischte sich über
den Mund. „Das sollten Sie auch einmal probieren, Mister
Nelson.”
    Unschlüssig sah Guy den wartenden Mixer an, dann nickte er.
    „Wissen Sie”, erläuterte er verlegen, „mir
schmeckt der Alkohol seit einiger Zeit nicht mehr.”
    Obotok lachte dröhnend.
    „Haluh schmeckt Ihnen bestimmt!” Er schnippte herrisch
mit dem Finger und erhielt sofort ein neues Glas.
    Guy Nelson roch mißtrauisch an der Flüssigkeit, die der
Mixer ihm vorsetzte. Er trank vorsichtig und rollte das Getränk
auf der Zunge, bevor er es schluckte. Es schmeckte gut, und es
erregte keinen Widerwillen in ihm. Er trank das Glas leer.
    „Gut!” sagte er, als er Obotoks fragenden Blick
bemerkte. Er räusperte sich. „Doch Sie haben mir noch
nicht erklärt, warum Sie zwar das Interkosmo beherrschen, aber
die terranischen Anredeformen nicht kennen.”
    Maril

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