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PR TB 031 Die Spur Nach Andromeda

PR TB 031 Die Spur Nach Andromeda

Titel: PR TB 031 Die Spur Nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unten.

    Seymour ließ sich auf die Knie nieder, erreichte mit den
Füßen die zweite Sprosse und begann den Abstieg.
Dunkelheit umgab ihn nach einigen Metern, aber er kletterte weiter.
Tiefer und tiefer. Endlich erreichten seine Sohlen Boden. Er löste
sich von den Streben und blickte hinauf. Ein winziges, kreisförmiges
Loch war alles, was er sah. Es war mindestens dreihundert Meter
entfernt. Seymour pfiff leise durch die Zähne.
    Vermutlich, dachte er, ist die Zentrale geschützt wie bei
einem Raumschiff, also in der Mitte dieser Plattform. Das war sein
Ziel. Er befand sich in einem zylinderförmigen Raum, etwa vier
Meter hoch, bei einem Durchmesser von fünf oder sechs Metern.
Die Leiter führte völlig frei herunter und war am Boden
befestigt.
    Zwei Meter hohe, oben und unten abgerundete Zuleitungen trafen
sich hier. Seymour öffnete eine der Taschen seines Gürtels
und zog eine Lampe heraus, leuchtete mit dem Lichtkreis die Wände
ab. Sie bestanden aus Metall; als Seymour dagegen schlug, klangen sie
nicht so, als sei das Metall besonders dick. Seymour selbst stand auf
einem durchlöcherten Blech, das mit einer Schicht schmierigen
Staubes bedeckt war: ein Abzugskanal-vermutlich eine Entlüftung.
    Seymour hatte sich nicht gedreht, also lag der vermutliche
Mittelpunkt dieser Plattform vor ihm. Er schaltete die Lampe aus und
stieg in den Vertikalschacht ein, der direkt vor seinem Gesicht
mündete. Er ging schnell etwa einen Kilometer weit.
    Ein massives Gitter hielt ihn auf. Das Licht beleuchtete breite
Lamellen aus unbekanntem Stoff, die zugeklappt waren; eine
Vorrichtung, um Strömungen umzulenken. Einer der schwarzen
Handschuhe griff zwischen die Platten; sie waren dünn und
bestanden aus Kunststoff.
    Ihn selbst, wusste Seymour, sah man nicht. Aber Qualm konnte man
entdecken. Und Qualm entstand, wenn erjetzt die Sperre mit seiner
Waffe beseitigte. Er prüfte das Material-es schien hart, aber
spröde zu sein. Seymour trat einen Schritt zurück, hielt
die Lampe in der Linken und leuchtete von unten herauf, dann schlug
er mit der Handkante zu. Das Material seines Handschuhs versteifte
sich augenblicklich; krachend barsten die breiten Streifen. Schlag um
Schlag sauste herab, zerfetzte den Kunststoff, schlug ein mannsgroßes
Loch in den Mechanismus. Es knirschte und krachte, als Seymour über
die Trümmer stieg und den Raum jenseits dieser Sperre betrat.
    Zu seinen Füßen befand sich ein breiter, etwa
halbmeterhoher Stahlstreifen, von einem Gitter aus starkem Stahldraht
bedeckt. Darunter erkannte Seymour die Flügel einer stehenden
Turbine, und er wusste, daß hier ein Teilstück der
Ventilation installiert war. Langsam glitt der Lichtkegel, etwa einen
Meter durchmessend, über die Wände, über mächtige,
vielfarbige Kabelstränge, die in kugelförmigen, weißen
Halterungen ruhten und Schaltelemente aufwiesen, die offensichtlich
für eine kleine Ewigkeit gebaut waren; alles befand sich in
viereckigen Glasblöcken.
    „Vermutlich so konstruiert“, sagte Seymour halblaut
vor sich hin, „daß es Jahrhunderte aushalten kann.“

    Er ahnte nicht, daß er ein zweites Mal irrte. Selbst wenn
die Anlage Jahrhunderte lang wartungsfrei lief; sie musste leicht zu
kontrollieren und gegebenenfalls zu reparieren sein. Die Tür
zeigte sich ihm, als er die vierte, letzte Wand ableuchtete. Es war
eine sechseckige Platte, durch einen kugelförmigen
Verschlussmechanismus und zwei mächtige Angeln gehalten. Seymour
ging vorsichtig um die Horizontalturbine herum und blieb vor der Tür
stehen, sah, daß seit langer Zeit niemand daran hantiert hatte.
Seymour zog den Strahler.
    Die Sicherung knackte. Ein nadelfeiner Strahl fraß sich in
das dunkle Metall. Glühende, aufknisternde Funken sprangen nach
allen Seiten, dann verschwand die Flamme, zischte weiter. Schließlich
hatte Seymour um die Kugel des Schlosses einen Dreiviertelkreis
herausgeschnitten. Mit einem Fußtritt trat er das Metall
heraus, steckte die Waffe zurück und riss die Tür auf.
Helligkeit war vor ihm, grünliches, ruhiges Licht.
    Seymour befand sich in einem Treppenschacht, der sich nach oben
fortsetzte und irgendwo unten zu Ende ging. Niemand darf mich
sehen...
    Er fand nichts, das mit einem Lift oder einem Antigravschacht
Ähnlichkeit hatte, lief schnell eine Treppe hinunter, verharrte
kurz auf dem ersten Absatz, erreichte dann die zweite Treppe. Die
Sohlen seiner Stiefel verursachten kein Geräusch. Wie eine Katze
lief Seymour hinunter, sechs, acht Treppen weiter.

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