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PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

Titel: PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gestalt, die regungslos neben ihm lag. Die matte
Dunkelheit der Steinhütte war erfüllt von den Atemzügen
der beiden Wesen und von dem Plätschern des Wassers, das hier
durch einen rechteckigen, flachen Trog floß. Kantige Steine,
mit Lehm und Schlamm verfugt, bildeten eine Hütte, die ein Dach
aus dicken Blätterbündeln besaß und sechzehn
Quadratmeter groß war. Der Boden bestand aus gestampftem Lehm
und war peinlich sauber. Ein sachter Wind raschelte mit den trockenen
Blättern der Scherenbäume, die wie ein grüner,
lebender Wall die Oase umstanden, sie abgrenzten und mit den
Blätterbüscheln die glühende Hitze des Tages
abschirmten. Hier in der Steinhütte war es kühl, dämmrig
und still.
    Ein Stamm der Poongah hatte sein Lager in dieser Oase
aufgeschlagen. Die kleine Herde weidete zwischen den vierzig Hütten
und dem Wüstenrand, sandfarbene Tiere, die wichtiger waren als
alles — Wasser ausgenommen.
    Die Gestalt neben dem Nomaden bewegte sich. Zuerst hob sich ein
Arm aus dem Wasser, dann schlug der große, fremde Mann die
Augen auf. Er ließ den Blick umherirren, dann konzentierten
sich die seltsamen Augen auf den Nomaden.
    Seymour blickte dann an sich herunter und bemerkte, daß er
nackt war und in einem Trog lag. Wasser war rings um ihn. Er
versuchte, sich aufzurichten — es gelang. In seinen Gliedern
spürte er eine wohlige Entspannung, eine angenehme, schmerzlose
Müdigkeit.
    Und er hatte plötzlich Hunger.
    »Wo bin ich?« fragte er und versuchte, die
Aufmerksamkeit des Nomaden auf seinen Zustand zu lenken. Der alte
Mann neben ihm, dessen rostroter Arm regungslos im Schoß lag,
stand auf und beugte sich über Seymour.
    Seymour verstand die Antwort; die Sprache war fast gleich jener,
die er vor zwei Wochen gelernt

    hatte: B'atarc. Nur gewisse Änderungen deuteten darauf hin,
daß er sich hier auf einem anderen Planeten befand, mehr als
zwanzig Lichtjahre von B'atarc entfernt.
    »Du bist in der Oase Rotaroa, du bist Gast des Stammes
Aweoq.«
    Langsam begann sich Seymour an das zu erinnern, was hinter ihm
lag.
    »Wie lange bin ich hier?« fragte er und war erstaunt,
wie normal seine Stimme klang.
    »Eine Sonne, einen Mond und eine halbe Sonne.«
    Erverstand; eineinhalb Tage.
    »Der Stamm Aweoq bewohnt diese Oase?« fragte er wieder
und richtete sich vollkommen auf, setzte sich an den Rand des Troges
und stellte die nassen Beine auf den Boden. Die Wasserlache breitete
sich auf dem Lehm aus.
    »Nein, wir sind Nomanden«, sagte der Alte, »Ich
bin der Richter des Stammes. Wie ist dein Name?« Seymour
betrachtetejeden Zoll der Gestalt, die auf einem sattelähnlichen
Stuhl neben ihm saß. »Seymour Alcolaya«, sagte er
und lächelte leicht. Die Gesichtsmuskeln schmerzten nicht mehr.
Der Nomade war rund einen Meter groß, trug ein Kleidungsstück
aus grober Wolle, dunkelblau und fußlang. Ein Gürtel aus
geschmiedetem Kupfer teilte das Gewand, ein Kupferarmband und der
Stirnreif waren aus dem gleichen Material. Das Haar hing über
die Schulter; es war blauschwarz — einige gelbe Strähnen
schienen das Alter des Stammesrichters anzudeuten.
    »Ich bin Pikoy«, sagte der Alte. »Wir fanden
dich halbtot vor der Oase. Woher kommst du?«
    Seymour nahm das grobe Tuch, das ihm der Nomade reichte und begann
sich abzutrocknen. Auf zwei Speeren, die auf einer Seite in einem
schießartenähnlichen Loch der Hütte, auf der anderen
Seite auf einem gegabelten Stecken ruhten, entdeckte er seine
Kleidungsstücke. Sie waren sauber gewaschen und gereinigt
worden, während er ohnmächtig in Wasser lag.
    Wieder überfielen ihn Hunger und Durst.
    »Ich komme von den Sternen und suche hier etwas. Etwas, was
euch zum Sterben verurteilt hat. Und ich traf es, zerstörte
etwas und mußte fliehen. Ich komme von dem Schiff, das
zerbrochen in der Wüste liegt. Kennst du es?«
    DerNomade nickte feierlich. »Ich kenne es, aber es ist für
uns tabu.«
    »Man flog zu dem großen Schatten in der Wüste,
von dort bin ich zu Fuß bis hierher gelaufen.«
    Die Augen des Alten wurden starr. »Kchey omeah , flüsterte
er entsetzt. »Wir brauchen zu der gleichen Strecke vier Nächte.
Und wir wandern mit unseren Tieren, die uns tragen und unser Gepäck
transportieren. Du warst halbtot, Seymour!«
    Seymour nickte und schloß den Gürtel. »Ich fühlte
mich auch nicht viel anders«, sagte er. Mit Staunen merkte er,
daß die Frauen des Stammes seine Hose ausgebessert hatten. Der
Schmerz auf der Haut des Schenkels war vergangen, als er aus dem
Wasser

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