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PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

Titel: PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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etwas
herum in deinem Stamm?«
    »Gern. Aber ich bestehe darauf, deinen Stamm auch zu sehen!«
    Seymour lachte und fuhr über sein kratzendes Kinn. Er nahm
aus der Hand eines Mädchens, das neben ihm saß, einen
kupfernen, hochpolierten Spiegel und blickte hinein, und was er sah,
ließ ihn erschrecken: Ein hohles Gesicht, fast schwarzgebrannt,
stoppelig und verwildert, aber klare Augen und die Haut der Nase, die
sich schälte.
    »Meinen Stamm siehst du auch — später. Aber du
wirst erschrecken.«
    »Kaum«, sagte Pikoy trocken. »Ich bin alt.«
    »Diese Meccech — wo sind die Tiere?« fragte
Seymour. Pikoy führte ihn zwischen den Hütten hindurch auf
eine kleine Lichtung der Oase. Dort weideten die Tiere, sie waren
alle zahm. Auch sie waren auf das Fressen hier angewiesen, und die
Gefahr, daß sie hinaus in die Wüste rannten, war gering.
    Die Meccech waren Tiere, so groß wie die Nomaden selbst, am
Widerrist gemessen. Vierfüßig, von faszinierender Eleganz
und Schnelligkeit der Bewegungen. Das Auffallendste an ihnen waren
die meterlangen, gebogenen Hörner, geformt wie die terranischer
Antilopen. Eine Mähne, deren längste Haare bis auf dem
Boden schleiften, war von feuerroter Farbe. Die Tiere waren sonst
sandfarben und besaßen einen kurzen, sehr fleischigen Schweif.
    Die Herde, die hier weidete, war nicht viel kleiner als hundert
Stück, aber überall zwischen den Scherenbäumen
weideten andere Tiere.
    »Wir reiten auf ihnen, wir bepacken sie mit unseren Zelten,
mit den Geräten und den Säcken, und sie folgen uns willig.
So ist es schon seit alter Zeit«, erklärte Pikoy.
    Seymour versuchte, zwischen ihm und den B'artarc eine Ähnlichkeit,
zu entdecken. Die Größe war etwa gleich, eine Kleinigkeit
waren die B'atarc größer. Das Haar konnte eine Erscheinung
sein, die ihre Ursache in der Anpassung hatte — vermutlich
brauchten die Poongah das Haar. Sie rasierten sich

    mit kupfernen Messern, das konnte er sehen.
    Zwischen einigen Hütten erscholl helles Hämmern. Seymour
erinnerte sich an das Kupfer, an den Fund, den er draußen in
der Wüste zwischen den seltsamen Pflanzen gemacht hatte und
fragte:
    »Das Metall hier«, er deutete auf den Armreif des
Richters, »holt ihr aus Bergwerken, aus der Erde?« Pikoy
schüttelte den Kopf. »Nein«, erwiderte er langsam.
»Es liegt in gewaltigen Adern an gewissen Stellen dicht unter
dem Sand. Einige unserer Männer schürfen es und bearbeiten
es kalt, ohne Feuer. Nur mit Hämmern aus dem schwarzen Stein.
Alles Werkzeug, das wir besitzen, und die Waffen sind aus diesem
Metall. Wir nennen es Haapay.«
    Sie gingen einmal durch das gesamte Lager, dann blieb Seymour
stehen, setzte sich auf den Rand einer der zahlreichen Zisternen und
sagte zu Pikoy:
    »Ich kann mich schwach erinnern«, er lächelte den
Alten an, »daß in dem Augenblick, als ich diese Oase hier
sah, etwas in mir sagte: Komm hierher. Es muß eine sehr starke
Kraft gewesen sein, denn ich habe einen sehr harten Willen.
Eigensinn, sagen manche, die mich kennen. Die Poongah haben diese
Fähigkeit, nicht wahr?«
    Langsam nickte Pikoy.
    »Ja«, sagte er, »wir haben sie im Laufe der
vielen hunderttausend Sonnen und Monde entwickelt. Wir brauchten sie,
um hier zu überleben. Wir könnten unsere Tiere
beeinflussen..., so etwa ...«
    Seymour hörte ein Murmeln, dann versank rings um ihn die
Oase.
    Er stand mitten in einer engen, kahlen Schlucht und ging langsam
vorwärts. Das Echo seiner Schritte rollte zwischen den Wänden
hin und her. Es roch betäubend nach wilden Pflanzen. Neben ihm
waren fremde Schriftzeichen oder eine unbekannte Art von Bildern in
den Fels geschlagen. Er blieb stehen; das Echo verstummte jäh.
Er betrachtete interessiert die Figuren, die sich ihm zeigten. Es
waren kleine, rostrote Männer und Frauen, die in einer
feierlichen Prozession auf einem Fries zu sehen waren, allerlei
Werkzeuge und Kisten trugen und mit sich Meccechherden führten,
auf denen turmartige Bauten befestigt waren.
    Ein Schrei zitterte zwischen den Felsen auf...
    Seymour fuhr herum und sah, daß ganz oben in dem erkennbaren
Spalt eine Herde rasender Meccech aufgetaucht war. Das Leittier, ein
Bulle mit einer wehenden Mähne, hatte ihn gesehen und nahm ihn
an. Die langen, gekrümmten Hörner stießen wie
gebogenen Dolche auf ihn zu, dicht über dem Boden; rund dreißig
Zentimeter. Seymour griff nach seiner Waffe — sie war nicht
unter der Schulter.
    Er drehte sich und begann zu laufen. Er raste zwischen den
Felswänden

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