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PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

Titel: PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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taumelte er vorwärts.
    Nicht zum erstenmal in seinem Leben erfuhr er die peinigenden
Gefühle absoluter Einsamkeit. Alles, was sich in ihm und um ihn
befand, war noch tatsächlich — die Sinnestäuschung,
dort ausgenommen. Aber das Licht, das die Gedanken durchglühte
wie Glas, besaß einen wütenden Schimmer; Ausdruck des
'Wahnsinns. Alles veränderte sich, wurde umgesetzt und verlor an
Deutlichkeit.
    Etwas griff nach Seymour, wie ein Strahl, der seinen 'Willen
einhüllte und ihn zwang, die Oase betreten zu müssen. Es
war eine erbitterte Auseinandersetzung zwischen dem fremden und
Seymours letzten Kräften.
    Wider Willen änderte sich die Spur.
    Sie war eine einzige Schlangenlinie gewesen, die sich um eine
Gerade ringelte; ein Bild des Äskulapstabes im Sand
Poongahburrus. Seymour kicherte hysterisch, er freute sich kindisch
über diesen exzellenten Vergleich. Seine Spur beschrieb jetzt zu
der Geraden einen Winkel von vierzig Grad und führte direkt auf
die Oase zu. Er wollte sich eine Zigarette anzünden und sich an
den Tisch setzen, um mit Sasaki etwas zu trinken, aber Hogjaw kam mit
Carsdeen und sagte, daß es heute keine Suppe gäbe.
    Zwei Paddler kamen auf ihn zu, trugen ein Buch in den Händen,
einen riesigen Folianten, schlugen ihn auf und begannen laut zu
deklamieren.
    Der eine sagte:
    »Besonders die Erzählungen der Raumschiffer bedürfen
der strengen Überprüfung. Gar manches, was offensichtlich
erlogen ist, also Garn der Frachterleute, stellt sich als wahr
heraus.«
    Der andere antwortete:
    »Die Geschichte des gelbgrünen Raumhundes ist ein
solches Beispiel. Ich hörte sie zuweilen von Raumschiffern; wenn
ich zusammenzähle, in wie vielen Versionen ich sie kenne, so ist
ein rundes Dutzend nicht übertrieben.«

    Mit einem überlangen Zeigefinger, den er in die Luft reckte
und dann damit auf Seymour zeigte, sagte der andere Paddler:
    »Besonders die Erzählungen, die sich um Seymour
Alcolaya ranken sind schierer Unsinn. Der Mann hat niemals gelebt.«
    Der andere:
    »Das ist aus dem >Vademecumfür den gebildeten
Sternenreysenden<.«
    Seymour lachte dröhnend und weigerte sich, die Wirklichkeit
für real zu halten, weigerte sich ferner, seine Sinne
aufzufordern, diesen schrankenlosen Unsinn zu klären. Er blieb
stehen und gewann langsam wieder die Kontrolle über sich. Er
erkannte, daß er langsam, aber unrettbar dem Wahnsinn verfiel
und aktivierte seine letzten Kräfte. Die Kugel zwischen seinen
Wirbeln schien zu glühen, und wieder waren es die Schmerzen, die
ihn zu Besinnung brachten.
    Er stand einhundert Meter vor der Oase.
    Jetzt erkannte er, daß sie wirklich war. Er sah Gestalten,
klein und rotbraun, soweit er die Haut sehen konnte. Eine letzte
Kraftreserve bewirkte, daß er die hundert Meter wie eine
Maschine zu rennen begann und zusammenfiel, als er das erste grüne
Grasbüschel vor sich sah. Er bemerkte einen Ring von rotbraunen
Zwergen über sich, rings um sich, öffnete die rissigen,
vertrockneten Lippen und sagte in vier Sprachen:
    »Wasser..., Wasser ..., Wasser . .., Wasser!«
    Er wußte nicht, daß er Terranisch, Interkosmo,
Shand'ong und B'atarc gesprochen hatte, denn er war endgültig
bewußtlos. Das letzte der vier Wörter verstanden die
Zwerge. Selbst wenn sie es nicht begriffen hätten — als
Bewohner dieses mörderischen Planeten wußten sie sehr
genau, was dem Fremden fehlte. Wasser und Schlaf.
    Die Quelle war von einem viereckigen Becken eingefaßt. Das
Wasser, das hier kochend heiß aus der Tiefe der Erdkruste
Poongahburrus aufsprudelte, breitete sich rasch aus und lief durch
eine schmale Lücke des ersten Bassins in ein zweites, kühlte
dort noch mehr ab, durchfloß vierzig Quadratmeter eines
Sandbeckens, in dem hellgrüne Gräser wuchsen, floß
von dort weiter — insgesamt durch zweiundzwanzig viereckige
Becken.
    Die Oase war rund und durchmaß vierhundert Meter. Sie stand
auf dem Sand der Wüste, aber vermodernde Pflanzen hatten eine
dicke Schicht Humus erzeugt. Die Quelle war noch nie versiegt, und
jedes Jahr wuchs die Oase um einige Meter. In einigen Jahrtausenden,
wenn nicht ein unterirdisches Beben die Quelle verschüttete,
würde die Oase die Wüste aufgezehrt haben. Aber dann lebte
keiner der Bewohner mehr.
    Die Gestalt saß regungslos da. Der Nomade war nicht größer
als drei Ellen, er war ein kleiner, schlanker Mann mit
schulterlangem, schwarzem Haar, das von einem Band aus poliertem
Kupfer aus der Stirn gehalten wurde. Zweimal so groß wie der
Nomade war die

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