PR TB 033 Gucky Und Die Geheimagenten
der sich eine Tür befand, bestand aus
starken Eisengittern. Die drei anderen Wände waren glatt/ kahl
und ohne Fenster. In der Decke verriet ein Eisengrill, daß es
Frischluft auf Umwegen gab.
Hinter den Eisenstäben lag ein breiter Korridor, der
ebenfalls erleuchtet war. Ein Azgone schlich mit mürrischem
Gesicht auf und ab. Er war mit einem terranischen Impulsstrahler
bewaffnet und trug eine zerschlissene Uniform zweifelhafter Herkunft.
Er nahm seine Pflichten nicht sehr genau, denn er war offenbar der
Ansicht, daß sein Gefangener ohnehin nicht fliehen konnte.
Gucky blieb regungslos liegen und begann zu espern. Es fiel ihm
nicht schwer, die Gedankenimpulse seines Gefangenenwärters
aufzufangen, aber die Enttäuschung folgte auf dem Fuße.
Die Impulse waren verworren und ergaben keinen Sinn. Es war, als
kämen sie durch ein Gitter, das sie zuerst verschlüsselte.
Gucky wußte natürlich sofort, was das war. Der Azgone war
einer Hypnobehandlung unterzogen worden und besaß einen
Abschirmblock. Was den Block durchdrang, blieb ohne Sinn.
Sie wußten also, daß er Telepath war! Gucky entsann
sich der kurzen Impulse, die er auf dem Markt aufgefangen hatte. Es
bestand somit ein Zusammenhang!
Es wäre Gucky leichtgefallen, in die Freiheit zu
teleportieren, es sei denn, die Azgonen — oder wer immer seine
geheimnisvollen Gegner waren — hätten einen
Paraabwehrschirm eingeschaltet. Aber eine Flucht nützte ihm
nichts, solange er nicht wußte, was mit Kitai geschehen war.
Auch die Frage, wo Major Veit geblieben war, blieb noch offen.
So hatte Gucky keine andere Wahl, als auf die nächste Aktion
des Gegners zu warten.
Er brauchte nicht lange zu warten.
Der Wärter blieb plötzlich stehen und lauschte. Irgendwo
waren Schritte. Sie näherten sich. Dann erschienen zwei
ebenfalls bewaffnete und uniformierte Azgonen, die vor der Zelle
haltmachten. Sie betrachteten Gucky eine Weile, ehe sie zu dem Wärter
sagten:
»Auf schließen.«
Gucky überlegte ernsthaft, ob er sie durch den Gang segeln
lassen sollte, um ihnen zu zeigen, wer hier der Herr war, aber er
ließ es dann doch sein. Vielleicht war es besser, weiterhin den
Harmlosen zu spielen.
Einer der Männer kam zu ihm in die Zelle und rüttelte
ihn.
»He, aufstehen, du Faulpelz! Der Herr will mit dir
sprechen.«
Gucky blinzelte und tat so, als erwache er nur mühsam.
Er piepste, wie es sich für einen Karottenfresser gehörte
und versuchte vergeblich, die Gedanken der Azgonen zu lesen. Auch sie
hatten einen Hypnoblock, der für ihn undurchdringlich blieb.
Dann rutschte er von der Pritsche und hockte unschlüssig auf dem
Boden.
Der Azgone versetzte ihm einen Stoß mit dem Kolben seiner
Waffe.
Gucky schimpfte sich innerlich einen Narren, aber er beherrschte
sich. Der Kerl würde noch früh genug sein Fett kriegen. Das
Gesicht vergaß er nicht so schnell. Also hoppelte er aus der
Zelle und schlug die Richtung ein, die von ihm verlangt wurde. Der
Wärter sah ihm erleichtert nach.
Ein Lift brachte sie in ein hoher gelegenes Stockwerk, dessen Gang
ebenfalls keine Fenster aufwies. Das Gefängnis konnte sich
ebensogut in der Stadt wie draußen auf dem Land befinden.
Vor einer Tür hielten die beiden Azgonen an. Sie klopften
dagegen. Oben im Rahmen flammte eine gelbe Lampe auf. Dann öffnete
sich die Tür.
»Rein mit dir!« sagte der eine Wärter und gab
Gucky einen
Stoß. Der Mausbiber beherrschte sich nur noch mit Mühe.
Er stolperte in den Raum.
Im ersten Augenblick erschrak er, als er den Topsider hinter dem
breiten Tisch sitzen sah. Hinter ihm schloß sich die Tür.
Rechts auf einem Stuhl saß Kitai, der zwar ein betrübtes
Gesicht machte, Gucky aber beruhigend zublinzelte.
Der Topsider trug die Uniform eines hohen Offiziers oder Beamten.
Er sah seine Gefangenen aus kalt glitzernden, gefühllosen Augen
an. Auf der Tischplatte, dicht neben seinen Krallenhänden, lag
ein schwerer Strahler.
»Der berühmte Mausbiber Gucky, wenn mich nicht alles
täuscht.« Der Topsider sprach ein perfektes Interkosmo.
»Wozu die Maskerade? Die Zauberkunststückchen haben dich
verraten. Nichts als billige Tricks. Darauf fallen wir nicht herein.«
Gucky gab schweigend den Blick zurück und schwieg.
Der Topsider wandte sich an Kitai:
»Ich weiß, daß Sie schon die ganze Zeit
versuchen, mich zu hypnotisieren oder sonstwie geistig zu
beeinflussen. Geben Sie sich keine Mühe. Sie verschwenden Ihre
Kräfte. So schnell können Sie einen Topsider nicht
hereinlegen. Auch Rhodans
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