PR TB 033 Gucky Und Die Geheimagenten
Ecke landete.
Mit dem Rock löste sich ein kleiner, flacher Metallkasten. Er
polterte auf den Tisch und blieb dort liegen.
In der gleichen Sekunde verwandelte sich der Topsider in einen
Azgonen. Er tat es, nachdem er den 3-D-Projektor verlor!
Gucky begriff das Unfaßbare, wenn das Rätsel dadurch
auch noch größer wurde.
Der Topsider vor ihm war in Wirklichkeit ein Azgone.
Es gab keine Topsider auf Azgola.
Es waren die Azgonen, die mit Hilfe der Lichtwellenumlen-kung und
Unsichtbarmachung ihrer wirklichen Gestalt das Bild eines Topsiders
projizierten.
Allmählich fielen die Schleier von Guckys Augen.
Die Azgonen wollten, daß die Terraner Topsider auf Azgola
vermuteten. Kapitän Mandal hatte sterben müssen, damit
diese vage Vermutung neue Nahrung erhielt. Und ihn, Gucky, wollte man
fliehen lassen, damit die Vermutung zur Gewißheit wurde.
Das Spiel war durchschaut, aber der Zweck noch nicht.
»So also ist das!« sagte Gucky und betrachtete den
Azgonen, der ruhig hinter seinem Tisch saß, die Augen gespannt
auf den Mausbiber gerichtet. »Und nun erzählen Sie mir
mal, warum Sie uns das Theater Vorspielen. Was soll das Ganze?
Welchen Sinn hat es? Wer sind die Drahtzieher?«
Es war Gucky noch immer nicht möglich, klare Gedanken von dem
Azgonen aufzufangen. Der Hypnoblock wirkte noch immer. Es war somit
unmöglich festzustellen, ob der Gegner die Wahrheit sprach oder
nicht.
»Von mir können Sie nichts erfahren«, sagte der
Azgone. »Töten Sie mich, dann ersparen Sie sich eine Menge
Unannehmlichkeiten — und mir auch.«
»Die größte Unannehmlichkeit für Sie wäre
der Tod«, philosophierte Gucky. »Also reden Sie schon,
das ist besser für uns beide. Warum wollen Sie, daß wir
glauben, die Topsider planten eine Invasion? Und die zweite Frage:
Wer steckt dahinter?«
Der Azgone erhob sich und überprüfte den Sitz seiner
Hose. Oben trug er nur noch Unterwäsche. Vor ihm auf dem Tisch
lag der Projektor, der ihn in einen Topsider verwandeln konnte
— wenn auch nur äußerlich.
Er legte die Hand auf das Gerät.
»Vorsicht!« warnte Gucky. »Keine falsche
Bewegung, sonst lernst du fliegen.«
Der Azgone lächelte und nahm die Hand zurück.
»Ich wollte es nur abstellen.« Er nickte in Richtung
des Projektors. »Sie sind sehr kostspielig.«
Gucky bedauerte es abermals, die wahren Gedanken des Azgonen nicht
lesen zu können. Ohne seine telepathische Fähigkeit kam er
sich blind und taub vor. Dabei waren die Menschen immer blind und
taub, denn sie waren keine Telepathen.
Er nickt dem Azgonen zu.
Der Mann setzte sich wieder, nahm den Projektor auf und drückte
einen Knopf ein. Das leise Summen erstarb. Er legte das Gerät
auf den Tisch zurück.
Gucky war beruhigt. Nun würde der Kerl endlich reden müssen,
oder er würde dazu gezwungen werden.
Er achtete nicht darauf, daß die Hand des Azgonen unter den
Tisch glitt. Als sie wieder hervorkam, hielt sie eine winzige
Injektionsspistole, deren Lauf sich sofort auf Gucky richtete.
Ehe Gucky eine Abwehrbewegung machen konnte, ertönte ein
grelles Zischen.
Gucky spürte noch den Schmerz der eindringenden Nadel, dann
verlor er sofort das Bewußtsein.
Der Azgone sah auf die zusammengesunkene Gestalt des Mausbibers,
lächelte kalt und schaltete die Sprechanlage ein,
Er gab einige Befehle.
Mordaars Gesicht verriet eisige Ablehnung.
»Geben Sie sich keine Mühe, Mister Veit. Sicher, Sie
haben uns alles gesagt, was wir wissen wollten, aber Sie haben es
nicht freiwillig getan. Sie standen unter einem Hypnoschock und unter
dem Einfluß enthemmender Drogen. Wir wissen, daß Sie
Abwehrspezialist der Erde sind. Sie wissen, daß Topsider Azgola
übernehmen werden. Mit diesem Wissen können wir Sie nicht
leben lassen.«
»Was nützt Ihnen mein Tod? Sie bereiten sich nur selbst
Schwierigkeiten. Ihr Freund Brutak hat deren schon genug, denn daß
er Mandals Mörder ist, wissen wir bereits. Wollen Sie sich auch
noch auf die Liste der Mörder setzen?«
»Niemand wird Sie ermorden, Veit, Ein Unfall wird Ihrem Leben
ein Ende setzen. Sie werden in Kürze ein Flugzeug besteigen, um
nach Timpik zurückzufliegen, Bedauerlicherweise werden Sie sich
verfliegen und dann abstürzen. Leider in ein Sumpf gebiet, in
dem sie entweder ertrinken oder verhungern.
Vielleicht findet man Sie dort einmal, aber dann wird es z«
spät sein. Und auf keinen Fall wird mich die Schuld treffen.«
Veit sah ihn an. Er wußte, daß er von diesem Mann
keine Gnade erwarten konnte. Auch von den
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