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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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halben Meter zu leuchten.
    Als die Minute um war, tat Omar einen zweiten Schritt in die
Kaverne. Das Wallen des blauen Nebels wurde stärker.
    Ein dritter Schritt... ein vierter ...
    Plötzlich stach der Lichtkegel wieder ungehindert ins Dunkel
der Höhle.
    Omar entdeckte eine Fortsetzung jenes Ganges, der zur Kaverne
geführt hatte. Kies knirschte unter den Tritten, und der Schein
der Lampe beleuchtete glatte, fugenlose Wände; an der gewölbten
Decke hing die Feuchtigkeit. Ab und zu löste sich ein funkelnder
Tropfen, schlug schwer auf dem Boden auf und verformte sich zu einer
münzengroßen Pfütze.
    Wieder überkam Omar das Gefühl, daß etwas nicht
stimmte, nicht so war, wie es sich gehörte - und wieder
vermochte er es nicht zu definieren.
    Er rief nach Joaqu. Doch der Ruf verhallte ungehört. Kein
Echo kehrte zu dem einsamen Sucher zurück.
    Omar begann schneller zu laufen. Vergebens versuchte er die
Empfindung abzuschütteln, keinen Schritt voranzukommen. Es war
wie in einem Alptraum. Aber er hörte den Sand knirschen, er sah
seine Fußabdrücke, und er spürte die Schläge,
die herabfallende Tropfen ihm versetzten.
    Doch er atmete erst auf, als sich der Gang merklich weitete und
ihm damit bewies, daß er tatsächlich von der Stelle
gekommen war. Zum zweitenmal öffnete er den Helm, um nach Joaqu
zu rufen, und diesmal klappte er ihn nicht wieder nach vorn.
    Der Manza meldete sich noch immer nicht. Omar versuchte sich das
Verschwinden des Gefährten zu erklären. Er entwickelte eine
Menge Theorien, bevor er einsah, daß er nur sich selbst
täuschte. Es gab keine vernünftige Erklärung für
Joaqus spurloses Untertauchen, und es existierte keine Möglichkeit
außer der, daß er irgendwo dicht vor ihm sein mußte.
    Omar verfiel in einen kräftesparenden Dauerlauf. Völlig
entspannt, leicht vornübergeneigt, wurden seine Beine praktisch
nur von der schiebenden Masse des Körpers angetrieben. So konnte
er stundenlang laufen, ohne merklich zu ermüden. „Mamugalopp“,
hatten seine Freunde daheim ironisch dazu gesagt, doch mit jener
Körperhaltung war er drei Halbjahre hintereinander Sieger im
Ausdauerwettbewerb seiner Altersklasse geworden.
    Fast hätte er nicht rechtzeitig anhalten können, als der
Gang abrupt vor einer kahlen Wand endete.
    Omar starrte das Ende des Stollens verblüfft an. Er glaubte
nicht, was er sah, denn es stimmte nicht mit Joaqus Verschwinden
überein. Er hätte den Manza spätestens hier treffen
müssen.
    Mißtraurisch trat er einen Schritt vor - und sah den
klaffenden Spalt im Boden.
    Einen halben Meter breit mochte der Spalt sein, der zwischen dem
Ende des Höhlenbodens und der wegversperrenden Wand lag. Omar
Hawk leuchtete mit der Lampe hinein. Er sah tief unter sich schnell
dahinströmendes Wasser, und im gleichen Augenblick hörte er
auch das dumpfe Brausen.
    Ohne nur eine Sekunde zu zögern, schwang er sich über
den Rand und ließ sich mit gespreizten Beinen Schritt für
Schritt hinab. Das Brausen des Wassers schwoll zu dröhnendem
Tosen an. Es mußte mit unheimlicher Geschwindigkeit
dahinschießen.
    Dann berührten seine Schuhe die Wasseroberfläche, sanken
ein - und die Gewalt der Strömung löste den klammernden
Griff der Finger vom Fels. Omar wurde förmlich nach unten
gezogen und sofort davongerissen.
    Er fühlte mehr, als er es im ungewissen Licht sah, daß
eine Feslwand vor ihm auftauchte. Schnell holte er Luft und hielt den
Atem an. Seine Beine schrammten schmerzhaft über etwas Hartes.
Omar wälzte sich herum und schützte den Kopf mit den
Händen.
    Aber es kam kein neuer Aufprall mehr.
    Als die Luft knapp wurde, verwünschte Omar seinen Leichtsinn,
der ihn veranlaßt hatte, die Helmkapuze nicht
    wieder zu schließen. Wenn der Kanal nicht bald wieder an die
Oberfläche trat, würde er ersticken.
    Langsam atmete er aus, darauf bedacht, seine Brust von dem schwer
lastenden Druck zu befreien. Dennoch nahm das Gefühl zu, seine
Lungen würden platzen. Das Blut hämmerte und dröhnte
in den Ohren. Vor den Augen irrlichterten rote Ringe.
    Und dann kam der Augenblick, in dem der Geist die Herrschaft über
den Körper verlor. Omar riß den Mund weit auf, während
seine Arme ziellos umherschlugen.
    Belebende Luft strömte in die Lungen.
    Er öffnete die Augen, tauchte erneut unter, schluckte Wasser
und kam hustend und spuckend wieder an die Oberfläche. Nach dem
zweiten Atemzug wurde er ruhiger. Sofort begann er wasserzutreten.
    Er schwamm in einem kleinen Bergsee. Deutlich war die

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