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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    »Du bist wie eine Raubkatze«, sagte er plötzlich
kurz, »die vor Behaglichkeit schnurrt. Ich glaube dir
inzwischenjedes zehnte Wort. Und was ist, wenn Staigher beim Verhör
etwas anderes sagt als ich?« »Wer ist wichtiger? Du oder
ein Major der Pioniere?«
    »Natürlich ich, wenigstens für mich, Kätzchen.
Aber ich werde mich in einen Großwildjäger verwandeln, der
sehr scharfe und absolut tödliche Munition verfeuert. Ich werde
böse werden, wenn du mich wieder angelogen hast.«
    Miriams dunkle Augen schimmerten feucht und saugten sich in seinem
Blick fest.
    »Meine letzte Chance, Kelly?«
    Er sagte mit unüberhörbarem Ernst: »Ja,
unwiderruflich deine letzte Chance auf diesem Planeten, Miriam. Ich
spiele gern, auch nach deinen Regeln. Aber stets nur bis zu einem
bestimmten Punkt.«
    Ihre Hand tastete sich hinauf zu seinem Gesicht, dann zog sie es
zu sich herunter. Sie küßte ihn, lange und mit Hingabe.
Kelly fühlte sich, als hätte man ihn zwischen zwei Pole
einer elektrischen Leitung gespannt; dann siegte sein Verstand, und
er fragte sich, wie weit Miriam dieses Spiel treiben würde.
    Sie beherrschte die Regelnjedenfalls mit beachtlicher Perfektion.
    »Sie vergessen sich, Dr. Traver«, sagte Kelly in
gemilderter Ironie.
    »Keineswegs«, antwortete sie und biß ihn zart
ins Ohrläppchen. Kelly zuckte zusammen. »Ich weiß
genau, was ich tue.«
    »Hoffentlich. Kommen wirjetzt zur Sache. Holen wir die
Steine.«
    Sie nickte an seiner Brust, und das Wildleder der Jacke verschob
sich.
    »Gehen wir.«
    Sie löste sich von ihm, blickte ihn lange und schweigend an,
dann ging sie zum Schreibtisch und drückte den Knopf der
Kommunikationsanlage.
    »Ja?« antwortete eine dunkle Stimme.
    »Du kannst kommen. Kelly hat sich bereiterklärt, uns zu
helfen.«
    »In Ordnung.«
    »Serafian?« fragte Kelly und ging näher an den
Schreibtisch heran. Auf einem Stoß entwickelter
Röntgenaufnahmen, mit denen bei den tausend Männern und
dreihundertfünfzig Frauen auf COUNTERPART versucht wurde,
Erkrankungen der Lunge zu erkennen, lag eine Waffe. Ein zierlicher,
verchromter Strahler, fast ein Spielzeug. Ein tödliches
Spielzeug, denn der bleistiftdünne Lauf verschoß dieselbe
Art von Energie wie derjener stählernen Flottenwaffen. Das
Energiemagazin war wie die Trommel eines Revolvers gestaltet, und der
Griff trug eingebrannte Szenen aus antiken Jagdstichen in
Porzellanmalerei.
    »Ein reizendes Stück«, sagte Kelly und nahm die
Waffe in die Finger, »du schüchterst deine Patienten damit
ein?« Erhörtejenseits der Krankensäle das Zischen auf
und zu gleitender Türen. Die schweren Schritte des großen,
knochigen Mannes kamen näher.

    »Unter anderem, Kelly«, erwiderte Miriam. Eine
nachdenkliche Sekunde lang verglich er, in dem halbdunklen Raum
stehend, die Ärztin mit Jeangeerd; und ebenso lange schwankte
er. Dann entschloß er sich endgültig. Nichts und niemand
konnte diesen Entschluß ändern.
    Die letzte Tür glitt auf, und Serafian stand im Rahmen.
»Kelly?« fragte er.
    »Ja«, erwiderte der Architekt nachdenklich, »es
stimmt also, was ich vermutet hatte? Wer sind Sie wirklich, Ariman
Serafian?«
    Die Tür schloß sich, und der grobknochige Mann, der
nach Leder und teurem Rasierwasser roch, lehnte sich gegen die Wand.
Er war nervös, aber sein Typ hatte es leicht, die Nervosität
zu verbergen. Nur in seinen Augen sah man die aufkommende Panik.
Serafian war ein tödlicher, blindwütiger Gegner, wenn er in
eine: ausweglosen Situation stand.
    »Mein Name ist richtig«, sagte er, »aber ich
habe einige Jugendsünden hinter mir.«
    »In Ihrem Alter sind sie sicher verjährt«, sagte
Kelly schneidend. »Die Karten auf den Tisch. Wenn ich Ihnen
helfe, muß ich mehr wissen.«
    »Ich habe vor fünf Jahren eine Bank fast auf das
Insolvenzregister gebracht. Privatsache am Chef. Ich war dort
Prokurist. Dann floh ich durch die halbe Milchstraße und
tauchte in Terrania unter.«
    »Welche Bank, welcher Planet, Serafian?« sagte Kelly
nachdrücklich.
    »Staatliche Bodencredit auf OJUN, System Kepha.«
    »Danke«, erwiderte Kelly. »Passen Sie auf. Sie
haben alles in meine Hände gelegt, und ich werde mein Wort
halten. Wir belasten Staigher. Ich schweige, und Sie sprechen sich
gegenseitig ab. Ich habe durch Ihre Hilfe die Steine retten können
— der goldene Götze ist ohnehin im Safe der Wache
eingeschlossen, der Tunnelbau ist versiegelt. Staigher verläßt
diesen Planeten. Du, Miriam, wirst mit einerVerwarnung

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