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PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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rötlichvioletter Streifen den Horizont
entlang. In Karson-Main waren die Lichter angegangen. Es war ein
friedliches, schönes Bild.
    »Ihr wollt also die Wahrheit hören«, sagte er
dumpf. »Na schön, ihr sollt sie haben. Ich kann nicht
sehen, was es jetzt noch für einen Unterschied machte.«
    Mit einem Ruck wandte er sich um und sah Kinne und seinen
Begleiter an.
    »Stoke Derringer, den ihr alle kennt, ist ein Spezialagent
der
    Erde. Ich habe ihn angefordert, damit er sich um die Kugelfelder
kümmert. Als ich ihn zum letztenmal sah, war er der Ansicht, daß
die Felder keine ernstzunehmende Gefahr bedeuten. Daher nahm ich
meinen Mut, euch zu sagen, daß ihr euch nicht zu fürchten
brauchtet.«
    Eine Zeitlang war alles still bis auf das gedämpfte Geschrei,
das von unten herauf drang. »Derringer . . .«, stieß
Kinne schließlich hervor. »Warum hast du uns das nicht
gesagt?«
    Stav machte eine ungeduldige Geste.
    »Weil ihr alle den Kopf verloren hättet, sobald ihr
merktet, daß ich die Sache für emst genug hielt, um die
Erde um Hilfe zu bitten. Nicht so, wie es der Notstand der Klasse
eins verlangt, sondern sozusagen hintenherum.«
    »Und was wurde aus Derringer?« fragte Pepe.
    »Er verschwand. Heute mittag. Er ging zu Rich Leven, und ich
habe Leven in Verdacht, daß er ihn gekidnappt hat. So, wie er
mich verschwinden lassen wollte. Ich habe seitdem nichts mehr von ihm
gehört. Ich kann nicht mehr damit rechnen, daß er uns
Beistand leistet, und ...«, er zögerte nur einen Atemzug
lang, »... bin daher im Grunde genommen bereit, auf die
Forderung der Bürgerschaft einzugehen.«
    Pepe sog den Atem scharf durch die Zähne ein.
    »Du willst...«, brüllte er.
    Stav drehte sich zu ihm um.
    »Ich will!« schrie er ihn an. »Und du hältst
jetzt eine Zeitlang deine große Klappe, verstanden?!« In
gemäßigtem Ton fuhr er fort: »Allerdings nicht ohne
Bedingung. Ich werde mich nicht sofort hinter den Sender klemmen und
um Hilfe schreien. Ich will bis morgen früh Zeit haben. Es
besteht immer noch eine schwache Hoffnung, daß Derringer
zurückkommt. Ist er bis morgen früh, Sonnenaufgang, noch
nicht wieder hier, wird der Notstandsrat den Notstand, Klasse eins,
erklären und die Flotte des Imperiums sofort um die Entsendung
von Schiffen bitten. Seid ihr damit. . .«
    Er unterbrach sich. Die Menge unten auf der Straße hatte
einen Sprechchor gebildet. Stav trat näher zum Fenster und
hörte:
    »Wir-wol-len-'raus — wir-wol-len-'raus!
Her-ten-bosch—Her-ten-bosch — wo-bleibt-Her-ten-bosch?«
    Stav wandte sich an Kinnes Begleiter.
    »Hertenbosch. Sind Sie das?«
    Der Mann nickte und sagte:
    »Ja, Sir. Ich ... ich kann nichts dafür. Ich bin
sicher, wenn ich den Leuten sagen kann, daß ... daß ...«
    Stav nickte ihm beruhigend zu.
    »Schon gut, mein Junge. Gehen Sie hinunter und sagen Sie
ihnen, was Sie hier gehört haben. Dann kommen Sie wieder 'rauf
und teilen mir mit, wie die Leute sich entschieden haben.
Einverstanden? «
    Hertenbosch nickte hastig.
    »Noch eines«, sagte Stav. »Machen Sie den Leuten
klar, daß ihr Ratspräsident immer und in jedem Augenblick
nur . ..«
    Der Sprechchor verstummte so abrupt, daß auch Stav mitten im
Satz innehielt. Das Summen eines Gleitermotors war zu hören. Es
erlosch ebenfalls, und dann hörte man die Stimme eines Mannes.
    »... keine Angst... Kugelfelder ... unerklärliches
Ergebnis einer fremden Technologie. Ja, natürlich ... Erdbeben
... den Feldern zu tun. Sie rufen sie hervor. Aber trotzdem ...«
Mechanisch wandte Stav sich zum Fenster. Er beugte sich hinaus und
sah hinunter. Er erschrak, als er Rich Levens großen
Continental mitten auf der Straße stehen sah.
    Dann erkannte er den Mann, der auf das Dach des Wagens gestiegen
war und von dort zu der Menge sprach — mit solcher
Überzeugungskraft, daß die Leute ihren Zorn vergessen
hatten und ihm jedes Wort vom Mund ablasen.
    Ein überwältigendes Gefühl von Erleichterung und
Freude schwemmte Stav fast hinweg. Er spürte den Drang, zum
Fenster hinauszuspringen, um so rasch wie möglich bei dem Mann
dort unten zu sein und ihm voller Anerkennung auf die Schulter zu
klopfen.
    Nur mit Anstrengungen bewahrte er seine Würde. Er schwankte
leicht, als er sich umdrehte und mit unnatürlich lauter Stimme
verkündete:
    »Meine Herren — die Lage hat sich gewandelt. Stoke
Derringer ist wieder hier.«
    Innerhalb einer Viertelstunde hatte Stoke die Menge beruhigt und
nach Hause geschickt. Er klemmte sich die wertvolle Kiste

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