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PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und das automatische Tor schloß
sich hinter ihm, noch bevor die Meute Gelegenheit hatte zu bemerken,
daß sich da ein zweiter Zugang aufgetan hatte.
    Stav stürmte nach oben. In seinem Vorzimmer saß Thurell
Franz, noch verschwitzt von den Anstrengungen seiner Suchaktion und
offenbar äußerst niedergeschlagen. Aus Stavs Arbeitszimmer
drangen wütende Stimmen.
    »Was ist los?« knurrte Stav.
    Thurell nahm die Frage mit lautem Gähnen zur Kenntnis.
    »Die Bürgerschaft ist aufgeregte«, brummte er
abfällig. »Und sie
    haben sich Kinne Olafson als Vertreter ausgesucht. Er ist mit noch
einem Mann drinnen bei Pepe, und Pepe sagt ihnen die Meinung.«
    Stav stürmte auf die Tür zu. Kurz davor blieb er stehen
und wandte sich noch einmal um. »Halte deine Leute
einsatzbereit, Thurell. Klar?«
    Thurell nickte und versteckte ein zweites Gähnen hinter der
hohlen Hand.
    »Klar, Chef. Erwartest du etwas?«
    Stavs Brauen zogen sich drohend zusammen.
    »Mehr als etwas, Thurell. Viel mehr!«
    Mit diesen Worten riß er die Tür auf und stürmte
in sein Zimmer.
    Stav überflog die Lage mit einem Blick. Hinter seinem
Schreibtisch stand, die Arme auf die Tischplatte gestützt und
den wuchtigen Schädel kampfeslustig vorwärtsgestreckt, Pepe
Atroz, dem er sein Amt überlassen hatte. Diesseits des Tisches
standen Kinne Olafson und ein Mann, an dessen Namen Stav sich im
Augenblick nicht erinnern konnte. Kinne stand der Schweiß in
dicken Tropfen auf der Stirn, und er war wütend. Sein Begleiter
wirkte eingeschüchtert.
    »Was geht hier vor?« donnerte Stav.
    Pepe hob einen Arm und deutete anklagend auf Kinne.
    »Dieser Narr hier«, dröhnte er, »hat sich
von den Narren dort draußen«, er machte eine vage Geste
zum Fenster hin, «einwickeln lassen. Er vertritt jetzt das Volk
— anstatt den Notstandsrat. Und er verlangt nicht mehr und
nicht weniger, der Tölpel, als daß wir sofort die
    Erde um Hilfe bitten, damit ganz KARSON auf dem schnellsten Wege
evakuiert werden kann.«
    Stav hob die Hand und brachte Pepe damit zum Schweigen. Er wandte
sich an Olafson. »Kinne — deine Version?«
    Kinne fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Seine Wut schien
plötzlich geschwunden. Er wirkte wie ein Mann, der es satt
hatte, seinen Standpunkt immer und immer wieder verteidigen zu
müssen.
    »Stav, dieses Riesenroß hat die ganze Sache in den
falschen Hals bekommen«, begann er mit schwerer Stimme. »Ich
war in der Nähe, als das zweite Beben begann. Ich sah die Leute
sich um das Rathaus zusammenzurotten. Sie wollten dich sprechen,
Stav. Unser Erz- und Hauptdiplomat hier, Pepe Atroz, hängte
seinen dicken Schädel zum Fenster hinaus und schrie sie an, sie
sollten sich
    alle zum Teufel scheren, denn der Notstandsrat hätte
wichtigere Dinge zu tun, als sich mit ein paar eingeschüchterten
Idioten abzugeben.
    Na, das brachte die Milch zum Kochen. Sie waren gerade dabei, die
Tür einzurennen, als ich hier eintraf. Zuerst wollten sie nichts
hören, aber ich redete ihnen gut zu. Einer von ihnen kam mit mir
zu Pepe hinauf. Wir wollten dich zum Rathaus rufen und die Sache
besprechen. Die Leute sind ihrer Sache ziemlich sicher: Die Beben
haben etwas mit den Kugelfeldern zu tun, und da es immer mehr
Kugelfelder gibt, wird es immer mehr Beben geben. Sie wollen nicht
auf KARSON bleiben. Sie wollen fort von hier, und zwar so schnell wie
möglich.
    Er machte eine Pause und holte tief Luft.
    »Stav, ich habe ihnen nichts versprochen. Ich habe ihnen
gesagt, daß ich gegen eine Evakuierung bin, weil ich glaube,
daß du weißt, was du tust. Ich kam mit diesem Mann hier
herauf, damit er hören konnte, was wir drei miteinander zu
besprechen haben. Vor allen Dingen will er hören, was für
einen Trumpf du in der Hinterhand hast. Er und die Leute dort unten
wollen wissen, woher du den Mut nimmst, ihnen zu sagen, daß es
zu Befürchtungen keinen Anlaß gibt.
    Ich versprach ihnen, du würdest sie darüber informieren.
Sie versprachen mir dafür, Ruhe zu bewahren — zumindest,
bis ihr Mann zurückkehrte. Ich hielt das für ein
anständiges Angebot. Und wenn dieser Hornochse mit seinem
hirnverbrannten Blödsinn ...«
    Stav winkte ab. Kinne schwieg sofort. Stav trat zum Fenster und
drückte einen kleinen, halb in der Wand versenkten Knopf. Das
Fenster glitt zur Seite. Warme, feuchte Abendluft drang herein —
und mit ihr das Geschrei der Aufgeregten unten auf der Straße.
    Stav sah hinaus. Die Sonne war untergegangen. Hinter den Dächern
der Stadt zog sich ein

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