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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht gleichgültig sein, ob der letzte der
Moduls starb oder nicht?
    “Lassen Sie den Unsinn!” sagte ich schärfer, als
ich beabsichtigt hatte. “Ich werde Ihnen demonstrieren, wozu
die Hülse dient!”
    Langsam drehte ich den Zylinder in horizontaler Ebene. Als eine
ganz bestimmte Stellung erreicht war, schwoll das Ticken an. Ich
winkte den Terranern mit dem Kopf und ging in die Richtung, in die
das eine Ende des Zylinders wies. Nach etwa hundert Schritten war
deutlich zu hören, daß die Intervalle allmählich
kürzer wurden.
    Ich blieb stehen.
    Finch und Elena holten mich ein.
    “Das… das ist… ein Peilzeichenempfänger!”
stieß der Captain atemlos hervor. “Je näher wir dem
Sender kommen…”
    Ich nickte.
    “Desto kürzer werden die Intervalle. Wir werden uns von
den Signalen leiten lassen; das scheint in der Absicht der
Unbekannten zu liegen!”
    Nachdem unsere Space-Jet neben der Spalte gelandet war und wir das
gebrochene Bein Calugas versorgt hatten, brachen Finch, Elena und ich
auf.
    Der golden schimmernde Zylinder zeigte uns den Weg.
    Wohin er uns führen würde, das konnten wir nur raten.
Ich persönlich nahm an, daß
     
    sich irgendwo auf Seven unbekannte Intelligenzen verbargen.
Vielleicht waren sie mit einem Raumschiff notgelandet und benötigten
Hilfe. Das hätte auch die Schleifspur erklärt. Die
Unbekannten waren offenbar verletzt oder konnten aus einem anderen
Grund ihr Raumschiff nicht selbst verlassen. Aber sie hatten
möglicherweise ein gezähmtes Tier an Bord gehabt, das sie
mit der Weisung aussandten, uns aufmerksam zu machen und danach auf
seiner Spur den Peilzeichengeber zurückzulassen.
    Aber es konnte sich alles auch ganz anders verhalten.
    Mich trieb nicht nur die Neugier, sondern auch das Bedürfnis,
über alle Geschehnisse auf Seven informiert zu sein. Ich
betrachtete diesen Planeten als das ehemals kostbarste Besitztum
meines Volkes, das ich als einziger Erbe zu verwalten und zu bewahren
hatte.
    Als sich der Tag seinem Ende zuneigte und ein heftiger Sturm
körniges Eis über den Boden trieb, blieb Finch Eyseman
stehen.
    “Ich schlage vor, wir suchen uns einen sicheren Platz zum
Übernachten, Sir!” sagte er. Ich zögerte. Noch fühlte
ich mich frisch, und möglicherweise waren die Unbekannten in Not
und mußten sterben, weil wir sie nicht rechtzeitig erreichten.
    Doch dann sah ich, wie müde Elena war. Sie vermochte sich
kaum noch auf den Beinen zu halten. Unser Marsch hatte uns fünfzehn
Kilometer über unebene Eisfelder und Eisbarrieren, durch
teilweise hüfthohen Schnee und spiegelglatte Hänge
hinabgeführt. Jeder normale Mensch mußte davon zermürbt
werden.
    “Gut!” erwiderte ich. “Am besten suchen wir
einen Eisüberhang, der vor dem Sturm schützt.”
    “Der Iglu kann nicht wegfliegen”, gab Finch mürrisch
zurück, stapfte aber dennoch unverdrossen weiter.
    Natürlich hatte er recht. So leicht konnte kein Sturm unseren
Hermetik-Iglu umwerfen. Aber das violette Wetterleuchten am
nördlichen Horizont gab mir zu denken. Ein richtiger Orkan würde
unsere Behausung davonschleudern und in Fetzen reißen.
    Der Sturm zerrte bereits heftig an unseren Raumanzügen, als
wir endlich einen Unterschlupf fanden. Eigentlich fanden wir nicht
ihn, sondern er fand uns. Der Eisstaub hüllte uns nämlich
völlig ein, so daß wir praktisch blind durch das unebene
Gelände stolperten.
    Plötzlich vernahm ich einen unterdrückten Aufschrei.
Bevor ich mich nach der Ursache erkundigen konnte, ertönte ein
zweiter Schrei in meinem Helmempfänger.
    Im nächsten Augenblick fanden meine Füße keinen
Halt mehr. Ich glitt aus und landete auf etwas, das sich bald darauf
als Finchs Rücken herausstellte.
    Elenas helles Lachen dämpfte meinen Schreck. Mit Hilfe des
Ultraschallbildwandlers vermochte ich die nähere Umgebung
umrißhaft zu erkennen. Wir waren in einen etwa fünf Meter
tiefen Einsturztrichter gefallen. Das überraschte mich. Nirgends
gab es ähnliche Bodenvertiefungen, da sie im Laufe der
Jahrhunderte alle von Eis oder Schnee ausgefüllt worden waren.
Aber auf Seven wäre wahrscheinlich schon ein Vierteljahr
ausreichend gewesen, um jede frische Vertiefung zu füllen. Der
Einbruch mußte demnach sehr neu sein. Offenbar war ein Hohlraum
innerhalb der starken Eiskruste eingestürzt, denn es waren weder
Fels noch Erdreich zutage getreten.
    “Das ist der ideale Platz für unseren Iglu”,
sagte Elena.
    Ich mußte ihr beipflichten. Unsere Behausung würde
nicht über den Rand

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