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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Welt.
    Das Ticken der Hülse wurde nun sehr schnell lauter; die
Intervalle verkürzten sich in gleichem Maße.
    Nach etwa einer Stunde Marsch gelangten wir an den Fuß einer
steil aufragenden Eiswand. Offenbar befand sich unter dem Eis ein
Gebirgszug aus gewachsenem Fels. Das Eis hatte ihn nicht gangbarer
gemacht; zudem stürzten von oben Ammoniakfälle herab,
gruben sich durch Klüfte und Rinnen und sprühten einen
nebligen Schleier über uns.
    Doch wir mußten hinauf. Der Peilzeichengeber wies uns den
Weg über spiegelglatte Hänge, schmale Bänder und
trügerische Risse.
    Es blieb uns gar nichts anderes übrig, als ab und zu die
Impulsstrahler zu benutzen, um Löcher für unsere Füße
zu brennen. Dennoch kamen wir nur sehr langsam voran. Ich mußte
Elena bewundern. Die Ärztin war die Kletterei sicherlich nicht
gewöhnt. Sie atmete keuchend. Aber sie war nicht zu einer Rast
zu bewegen.
    Auf einem etwa zweieinhalb Meter vorspringenden Eisplateau blieb
ich schließlich stehen und sagte: “Hier müssen wir
erst einmal ausruhen. Ich kann einfach nicht weiter.”
    Finch blickte mich ungläubig an; er glaubte mir nicht, das
war klar. Und er hatte sogar recht damit. Elena dagegen warf mir
einen dankbaren Blick zu. Im Hintergrund ihrer braunen Augen
schimmerte wieder einmal dieser rätselhafte Ausdruck, den ich
nicht zu deuten wußte.
    Wir setzten uns vorsichtig. Ein Ausgleiten hätte hier, in
ungefähr dreihundert Meter Höhe, den sicheren Tod bedeutet.
    Doch aus unserer Rast wurde nichts.
     
    Ich hatte mich kaum gesetzt und dabei die Hand mit der Hülse
gedreht, als das Ticken plötzlich in ein lautes Summen überging.
    Captain Eyseman sprang so heftig auf, daß er beinahe das
Gleichgewicht verloren hätte.
    “Die Spalte!” rief er erregt. “Sir! Ihr Gerät
zeigt genau auf die Spalte!”
    Ich mußte mich erneut drehen, um zu sehen, welche Spalte er
meinte. Dabei bewegte ich das Gerät wieder, und das Summen
verwandelte sich in ein hastiges Ticken zurück. Mein Blick fiel
auf die Spalte, die Finch gemeint haben mußte. Etwa fünf
Meter von uns entfernt klaffte eine Öffnung in der Eiswand. Sie
setzte sich nur knapp drei Meter nach oben hin fort. Es handelte sich
also nicht um eine Spalte, sondern um eine Höhle. Als ich den
Peilzeichengeben darauf richtete, begann er wieder zu summen.
    Ich fühlte, wie sich meine Muskelarterien und -venen
zusammenkrampften. Sekundenlang lag ein Schleier vor meinen Augen,
dann hatte ich meine Gefühle wieder unter Kontrolle.
    Kein Zweifel: Dort in der Höhle verbarg sich das Fremde!
    Niemand von uns dachte mehr an Ausruhen. Angesichts der
bevorstehenden Entdeckung hatten wir nur noch den Wunsch, so schnell
wie möglich in die Höhle einzudringen.
    Finch informierte Michael Vorbeck über den neuesten Stand der
Ereignisse und forderte ihn auf, mit der Space-Jet zur Höhle zu
kommen. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Mischa anhand einer
Telekompeilung unseren Standort ausgemacht hatte.
    Wir warteten jedoch nicht, bis die Space-Jet eintraf. Ihr
Erscheinen hätte möglicherweise eine Fehlreaktion bei dem
Unbekannten hervorgerufen. Folglich beeilten wir uns, den Kontakt
noch vor dem Eintreffen des Raumschiffs herbeizuführen.
    Finch Eyseman ließ es sich nicht nehmen, an der Spitze zu
gehen. Der Captain machte sich anscheinend Sorgen um meine
persönliche Sicherheit. Ich dagegen verspürte nicht die
geringste Angst. Irgendwie fühlte ich, daß es nichts
Bösartiges war, das uns in der Höhle erwartete.
    Unsere Helmscheinwerfer verbreiteten gleißendes Licht in dem
schmalen, sich nach oben verjüngenden Stollen. Der Boden war
uneben; eine flache Rinne zog sich durch das Eis. Leise gurgelnd
strömte flüssiges Ammoniak darin nach draußen.
    Es mochte etwa eine Viertelminute vergangen sein, seit wir die
Höhle betreten hatten, da weitete sich der Stollen zu einer
kleinen Eishalle. Unsere Schritte klangen hohl, als wir
hindurchschritten.
    Hinter der Halle wurde der Gang schmaler. Kaum vermochten wir uns
noch hindurchzuzwängen. Kurz darauf änderte sich die Farbe
der Wände.
    Wir befanden uns in gewachsenem Fels.
    Es dauerte nochmals eine Viertelminute, bis wir auf das Loch im
Boden stießen.
    Finch streckte die Hand aus und zog sie hastig wieder zurück.
    “Antigravitation!” stieß er flüsternd
hervor. “Die Schwerkraft Sevens ist etwa auf 0,1 Gravos
vermindert!”
    “Dann lassen wir uns herabsinken!” sagte ich.
    “Nein, Sir!” erwiderte Finch warnend. “Ich traue
den

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