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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unbekannten nicht. Wenn sie in
     
    der Lage sind, ein Antigravitationsfeld aufzubauen, können
sie nicht in Not sein!”
    Ich ärgerte mich, ohne zu wissen, warum.
    “Dann lassen Sie mich vorangehen, Finch! Das mit der Notlage
war ohnehin nur eine Hypothese. Ebensogut kann es sein, daß die
Unbekannten nur Kontakt mit uns suchen, sich aber nicht an die
Oberfläche getrauen, da sie unsere Absichten nicht kennen.”
    Ich wollte mich an Finch vorbeidrängen. Doch das gefiel dem
Captain nicht. Er ließ sich einfach fallen, nachdem er einen
langen Schritt nach vorn getan hatte.
    Ich sprang ohne Zögern nach. Elena folgte dicht hinter mir.
    Ungefähr eine Minute lang sanken wir durch den engen Schacht.
Dann berührten meine Füße festen Boden. Ich begab
mich aus dem Wirkungsbereich des Antigravitationsfeldes und half
Elena hinaus, als sie dem Boden nahe genug war.
    Ein halberstickter Ausruf Eysemans ließ mich zusammenzucken.
Unwillkürlich fuhr meine Hand zum Kolben des Impulsstrahlers.
    Zu spät.
    Eine unsichtbare Wolke hüllte uns ein und löschte alle
Wahrnehmungen mit einem schmerzhaften Ruck aus.

5.
    Michael Vorbeck empfand steigende Unruhe, als er die SJC-101
startklar machte. Instinktiv ahnte er die Gefahr, in die sich Baar
Lun, Finch Eyseman und Elena Jossipowa begaben, indem sie sich von
etwas völlig Fremden in eine einsame Eishöhle locken
ließen.
    “Anschnallen!” rief er Samson Caluga zu, während
seine Rechte auf den Aktivierungsschalter für die Triebwerke
niederfuhr.
    Caluga hinkte eilig herbei und ließ sich in den
Navigatorsitz fallen. Sein linkes Bein befand sich in einem “Verband”
aus erstarrtem medizinischen Plastik. Die Bruchstelle des Knochens
lag unter einem gepolsterten Schwerkraftfeld, das von einem
ringförmigen Mikro-Generator erzeugt wurde. Es würde
höchstens noch vier Tage dauern, bis er völlig
wiederhergestellt war; die Medizin des 25. Jahrhunderts verfügte
über Hilfsmittel, an die die Menschen vor einigen wenigen
Jahrhunderten nicht einmal im Traum gedacht hätten.
    “Was ist los, Mischa?” fragte Samson. Er schnallte
sich hastig an und entzündete dann eine Zigarette.
    “Der Captain hat mich angerufen. Er will mit dem Modul und
Elena in eine Eishöhle gehen, auf die der Peilzeichenempfänger
der Fremden weist.”
    Betroffen blickte Samson auf.
    “Er muß verrückt geworden sein! Warum läßt
er uns nicht kommen, bevor er sich in die Höhle des Löwen
begibt? Sein Vorgehen verstößt gegen sämtliche
taktischen Einsatzregeln!”
    Michael preßte die Lippen fest zusammen. Er entgegnete
nichts auf Calugas Vorwürfe, obgleich er wußte, daß
der Kamerad recht hatte. Aber Michael traute Eyseman keine Dummheit
zu. Wenn sich der Captain zu einem bestimmten Vorgehen entschlossen
     
    hatte, dann mußte es ausreichende Gründe für die
Durchbrechung der ungeschriebenen Regeln geben.
    Er wartete ungeduldig, bis die Leuchtmarke der
Triebwerkskontrollen das schwarze Anzeigefeld verließ. Dann
schob er den Schubhebel langsam nach vorn.
    Die Startautomatik ließ die Space-Jet geschoßgleich in
die Höhe schnellen. Bei tausend Metern schaltete Michael auf
Horizontalflug um und legte die Hände auf die klavierähnliche
Steuertastatur. Mit aufbrüllenden Triebwerken schoß das
Schiff vorwärts.
    Wenige Sekunden danach bremste Leutnant Vorbeck bereits wieder ab.
Im Frontschirm stand die Barriere des Gebirges. Die
Ausschnittvergrößerung holte den Eingang der Höhle
heran, in der Baar Lun mit seinen beiden Begleitern verschwunden war.
    *
    Geschickt steuerte Michael die Space-Jet dicht an den Vorsprung,
auf dem sich die Gefährten kurz zuvor aufgehalten hatten. Dann
schaltete er die Antigravprojektoren ein und stellte den Autopiloten
so ein, daß er mit winzigen Schubkorrekturen dafür sorgen
würde, daß das schwerelos gewordene Raumschiff seine
Position selbst beim stärksten Sturm beibehalten würde.
    Nur für einen Augenblick schaute er hinaus und fühlte
ein eigentümliches Kribbeln im Nacken angesichts der dunkel
gähnenden Öffnung im Eis.
    Danach aktivierte er den Telekom.
    “SJC-101, Leutnant Vorbeck. Ich rufe Captain Eyseman. Können
Sie mich hören? Bitte kommen, Ende!”
    Der Lautsprecher blieb still bis auf ein kaum hörbares
Knistern, das von atmosphärischen Störungen hervorgerufen
wurde.
    Schweißtropfen traten aufVorbecks Stirn.
    Wie eine Marionette erhob er sich und sagte mit tonloser Stimme:
“Ich gehe hinaus. Es kann, nicht sein, daß das Eis die
Funkwellen

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