PR TB 041 Tunnel in Die Unendlichkeit
Handfeuerwaffe aus
seiner Tasche und richtete sie auf Serrano
„Wahrscheinlich besitzen Sie ein Deflektorgerat', sagte er
hart „Sie haben zehn Sekunden Zeit, es mir zu übergeben "
Serrano verschwand Creedmor stieß eine Verwünschung aus
und gab einen Schuß ab Die Explosion dröhnte in Tschatos
Ohren Der Sessel, in dem Serrano noch vor Sekunden gesessen hatte,
wies eine kreisrun
de Einschuß stelle auf Scottie Justine sank auf ihrem Platz
zusammen und schluchzte leise
Creedmor ließ die Waffe sinken und starrte auf den Kapitän,
der jetzt wieder sichtbar wurde
„Stecken Sie die Waffe wegl' befahl Tschato dem Ingenieur
„Wenn er tatsächlich ein Deflektorgerat besessen hatte,
wäre er jetzt tot " Creedmor wandte sich plötzlich
ab und stürmte aus der Zentrale hinaus Seme Schritte verklangen
draußen im Gang „Soll ich ihm nachgehenA1" fragte
Picot „Er besitzt eine Waffe und konnte Dummheiten machen "
Tschato schüttelte den Kopf Er überlegte, warum
ausgerechnet Creedmor auf die Idee mit dem Deflektorgerat gekommen
war Der Ingenieur hatte doch wissen müssen, daß der
Speicher eines Deflektors ebenfalls keine Energie abgeben wurde Die
Tat des Raumfahrers bewies, wie sehr er Serrano haßte „Serrano
muß eine Möglichkeit gefunden haben, standig zwischen zwei
Zustandsformen zu wechseln", sagte Hudnall „Sobald er sich
auf lost, wird sein Korper zu reiner Energie Diese Art der Existenz
kennen wir von den normal verlaufenden Hyperraumsprungen " „Machen
Sie sich nicht langer Gedanken", sagte Serrano „Weder Sie
noch ein anderes Mitglied der Besatzung werden jemals in das
Emstemumversum zurückkehren "
Das hatte wie eine Drohung geklungen Tschato gelangte immer mehr
zu der Überzeugung, daß Serrano verruckt war Er wollte
sich offenbar an der Besatzung für die jahrelange Ablehnung
rächen, die man ihm entgegengebracht hatte
Die Frage war nur, warum es ausgerechnet Serrano gelungen war,
einen Weg zu finden, sich innerhalb des Hyperraums zu bewegen Tschato
begriff, daß es weniger Serranos Worte als die erstaunlichen
Fähigkeiten dieses Mannes waren die das Gefühl einer
Drohung in ihm auslosten Obwohl Tschato Serrano früher nicht
gekannt hatte, glaubte er zu wissen, wie sehr sich der Kapitän
verändert hatte
Jede körperliche Veränderung wäre weniger
gefährlich gewesen Serrano besaß eine neue Art von Macht,
und seinen Worten konnte man entnehmen, daß er sie gegen die
Besatzung der GOVERNOR anwenden wollte
„Warum sind Sie so sicher, daß es keine Ruckkehr
gibt'" fragte Tschato ruhig
Serrano antwortete nicht Er saß aufgerichtet im Sessel und
schien auf irgend etwas zu lauschen
„Wir müssen ihn irgendwie zur Besinnung bringen",
sagte Hudnall „Er scheint den Verstand verloren zu haben "
Scottie Justine hatte ihren Platz verlassen und stand jetzt
zwischen Hudnall und Serrano
„Sie reden und redenl" stieß sie verzweifelt
hervor „Spuren Sie nicht, daß er eine Gefahr für uns
alle ist' Tun Sie doch endlich irgend etwas, um ihn zu überwältigen
"
Im ersten Augenblick war Tschato über den Ge-fuhlsausbruch
des Madchens erstaunt, doch dann sagte er sich, daß ihr
weiblicher Instinkt sie so hatte handeln lassen
„Wenn wir ihn angreifen, lost er sich auf", sagte
Fay-re „Es ist am besten, wenn wir ihn in seiner Verrücktheit
nicht reizen "
Die Furcht vor Serrano griff immer weiter um sich Die Raumfahrer
begannen in Serrano etwas Übernatürliches zu sehen
Wie die Seeleute früherer Jahrhunderte besaßen vor
allem die
Raumfahrer der alten Frachter ihre Legenden
„Dan", wandte sich Tschato an Picot „Gehen Sie m
die Bordklinik
und bringen Sie den Schnaps m die Zentrale Vielleicht gelingt es
uns, Serrano mit Alkohol gefugiger zu machen "
Demmger kicherte „Ist das der einzige Vorschlag, den Sie zu
machen haben'"
Als Picot m Hohe von Serranos Platz war, stand der Kapitän
auf und hielt den Ersten Offizier der LION am Arm fest.
„Die Sache hört auf, mir Spaß zu machen",
sagte er. „Bleiben Sie
hier, Captain Picot."
Picot riß sich mit einem Ruck los.
„Sie alle halten mich für Kapitän Joaquin
Serrano", sagte Serrano. „Aber der bin ich nicht."
Nome Tschato zweifelte keinen Augenblick an der Wahrheit dieser
Worte. Seine Ahnung, daß Serrano ein Fremder sein könnte,
wurde zur Gewißheit. Irgend jemand oder irgend etwas hatte von
Serranos Körper Besitz ergriffen. Die gleiche Macht mußte
auch für die prekäre Situation verantwortlich sein, in die
die GO-VERNOR
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