PR TB 044 Mission in Andromeda
die beiden Roboter angelegt, die zu
Beginn des Kampfes herbeigestürmt waren, aber nicht eingegriffen
hatten.
»Ich werde diese nutzlosen Maschinen vernichten!«
stieß der Modul hervor. »Warum haben Sie Jika nicht
geschockt? Dann würde erjetzt noch leben.«
Omar drückte ihm den Lauf der Waffe zur Seite.
»Du kannst ihren positronischen Gehirnen keinerlei Vorwürfe
machen, Baar. Sie hätten uns gegenjeden Fremden verteidigt, aber
da die Auseinandersetzung zwischen ihren Herren — und auch
Sherlock gilt für sie als Bestandteil ihrer Herren —
stattfand, vermochten sie nicht einzugreifen. Ihre Programmierung hat
einen solchen Fall nicht vorgesehen.«
Lun räusperte sich verlegen.
»Entschuldigen Sie bitte, Omar. Ich hätte von selbst
daraufkommen sollen.«
Er blickte den Toten an und wandte sich dann schaudernd ab.
»Warum hat Jika sich wie ein Verrückter benommen? Warum
nur?«
Hawk fuhr sich mit der Hand über die Augen, als wollte er
irgendwelche imaginären Schatten verscheuchen.
Das leise Jaulen des Okrill brachte ihn wieder in die Wirklichkeit
zurück.
Sherlock lag, eng an den Boden gepreßt, vor Jika Arbitans
Leiche. Sein mächtiger Schädel glitt hin und her, und die
großen, runden Augen waren starr auf den Tefroder gerichtet.
Omar stöhnte schmerzlich.
Wenn er den Okrill nicht mitgenommen hätte, dann würde
Jika Arbitan vielleicht noch leben! »Ich weiß, was
Siejetzt denken«, sagte Baar Lun. »Aber Sie dürfen
sich keine Vorwürfe machen. Sherlock hat wirklich nur in Notwehr
gehandelt, und für seine Begriffe hat er mit minimaler
Kraftentfaltung nur die notwendigste Abwehrmaßnahme ergriffen.
Ich bin sicher, daß er Jika nicht töten wollte. Aber der
Mann war wie von Sinnen. Wenn ich nur wüßte...«
»Wenn Sie was wüßten?«
Der Modul schloß die Augen, als dächte er angestrengt
nach. Dann schüttelte er den Kopf. »Irgend etwas ist in
der Nähe, aber ich weiß nicht was. Es könnten
paranormale Ströme sein; andererseits habe ich bisher derartige
Impulse absolut klar empfangen — und kompensieren können.
Hierjedoch erhalte ich keinen brauchbaren Anhaltspunkt.«
Der Oxtorner sah sich erneut aufmerksam um.
Er verspürte das eigentümliche Ziehen im Nacken, das ihn
bisher stets vor Gefahr gewarnt
hatte. Und doch war von einer Gefahr nichts zu sehen oder zu
hören.
»Wir gehen zur Space-Jet zurück!« bestimmte er
abrupt. »Ich möchte nicht, daß auch von uns einer
Amok zu laufen beginnt. Es reicht, daß Jika...«
Er brach ab. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Hastig beugte
er sich zu dem Toten hinab und schloß den Druckhelm über
dem zertrümmerten Schädel.
»Tragt ihn ins Schiff, in den Kühlraum!« befahl
er den Robotern.
Dann klopfte er seinem Okrill behutsam auf das Maul.
»Du kannst nichts dafür, alter Junge! Beruhige dich!«
Auffordernd nickte er Baar Lun zu.
Inzwischen hatten die Roboter den Körper Arbitans aufgehoben
und trugen ihn behutsam davon. Omar und Lun folgten ihnen.
Sherlock richtete sich zwar auf, aber er kam nicht sofort nach.
Omar Hawk kümmerte sich nicht darum. Sherlock würde sie
sehr schnell eingeholt haben; er wußte das, weil er ihn genau
kannte — oder zu kennen glaubte...
*
Als das Außenschott hinter ihnen zufiel, begann die
psychische Anspannung der letzten Minuten zu wirken.
Baar Lun schaffte es gerade noch in die Zentrale hinauf. Dort warf
er sich in einen Kontursessel, schlug die Hände vors Gesicht und
schluchzte, während sein ganzer Körper zitterte.
Omar Hawk wurde einen Herzschlag lang von einem Schwindelanfall
ergriffen. Er krallte die Finger um die Lehne eines anderen Sessels
und kämpfte das Grauen und die Panik nieder. Danach wandte er
sich dem Modul zu.
Ohne lange zu fragen, holte er eine Ampulle mit einem starken
Sedativ, schob sie in die Injektionspistole und preßte die
Mündung gegen Luns Nacken.
Das Medikament wurde zischend in die Blutbahn geschossen.
Sekunden später ließ das krampfhafte Zittern nach, der
Modul nahm die Hände vom Gesicht und blickte mit glasigen Augen
zu dem Gefährten auf.
»Was... ?« setzte er an.
Im nächsten Augenblick schlief er ein.
Omar klappte die Lehne des Sessels herab und legte Baar Lun bequem
zurecht.
Dann zündete er sich eine Zigarette an. Hastig inhalierte er
den Rauch. Nach einer Minute war die Zigarette abgebrannt. Er warf
das Filtermundstück in den Abfallvernichter und stieg erneut in
den Lift.
Er benötigte unbedingt Ablenkung. Während seiner
Dienstzeit als
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