PR TB 044 Mission in Andromeda
Spezialagent der Galaktischen Abwehr hatte er viele
Männer und Frauen sterben sehen, Schuldige und Unschuldige. Als
Oxtorne von den Mikroagenten der Maarn überschwemmt worden war,
mußte er mitansehen, wie sein eigener Bruder von Sherlock
getötet wurde.
Damals hatte sein Bruder ihn zu ermorden versucht, und ohne
Sherlocks Eingreifen wäre ihm das auch geglückt.
Dennoch war er unschuldig gestorben, denn sein Blut war infiziert
gewesen von dem heimtückischen Gift hypnotisierter Mikrowesen,
die seine Handlungen steuerten.
Omar legte die Hand auf das Schott zum Maschinenraum.
Für einen Augenblick hatte sein Gehirn einen Hinweis auf das
Geheimnis von Taafun gefunden gehabt; doch nun war der Hinweis wieder
verschwunden.
Der Oxtorner überlegte krampfhaft, doch er kam nicht mehr
darauf.
Dabei wußte er genau, daß er soeben den Schlüssel
zu allenjenen rätselhaften und grauenhaften Vorgängen in
der Hand gehalten hatte.
Nachdenklich trat er in die Schleuse, als die Schotthälften
zurückglitten. Er versuchte, den
Faden wiederzufinden. Vergeblich.
Die beiden Arbeitsroboter hatten unterdessen fast alle
beschädigten oder zerstörten Schaltelemente repariert. Sie
antworteten auf seine diesbezügliche Frage, daß die
FREEDOM I in einer Viertelstunde absolut raumklar sein würde.
Aber Omar wußte nicht, ob er sich darüber freuen
sollte. Es widerstrebte ihm, von diesem Planeten zu fliehen. Hier war
Jika Arbitan gestorben, und hier lauerte eine noch unerkannte Gefahr.
Er mußte sie finden und beseitigen, bevor er starten durfte.
Er drehte sich um und ging den Weg zurück. Als er die
Zentrale betrat, sah er die Gestalt eines Fremden mitten darin
stehen. Unwillkürlich griff er zur Waffe. Aber dann erkannte er
Tengri Lethos, und eine schwere Last wich von seiner Seele.
»Was ist geschehen?« fragte der Hüter des Lichts.
Omar Hawk berichtete ihm alles.
Daraufhin schwieg der Hathor einige Minuten lang mit in sich
gekehrtem Blick. Als er aufsah, lag ein trübender Schleier über
seinen Augen.
»Sie hätten nicht eigenmächtig handeln dürfen,
Hawk!« Dieser Vorwurf war zuviel für den Oxtorner. Alles,
was sich an Unzufriedenheit in den letzten Wochen in ihm aufgestaut
hatte, brach sich in massiven Beschuldigungen Bahn. Er schleuderte
dem Hüter des Lichts seine Vorwürfe ins Gesicht.
Er hätte ihn und die anderen nicht zur völligen
Passivität verdammen dürfen; er hätte ihnen erlauben
müssen, sich mit der hathorischen Technik zu befassen, ihnen
Aufgaben stellen sollen, sie einweihen in seine weitreichenden Pläne.
Tengri Lethos forderte ihn zum Sitzen auf, als er geendet hatte.
Er schwenkte seinen Sessel so herum, daß sie sich ansahen.
»Ich bin sehr betrübt«, sagte er leise, »betrübt
darüber, daß ich Ihre Mentalität nicht gründlich
genug studiert habe. Ich hätte wissen müssen, daß es
für den überdurchschnittlich begabten Terraner nichts
Schlimmeres gibt, als passiver Zeuge großer Ereignisse zu sein.
Statt dessen glaubte ich, Sie vor unüberlegten Handlungen
bewahren zu müssen, bis Sie durch mich gelernt hätten, wie
man ohne Gewalt das Schicksal von ganzen Rassen und Galaxien
beeinflußt.« Er seufzte.
»Die Ereignisse und Ihre Worte haben mich eines Besseren
belehrt. In Zukunft werde ich Ihnen Aufgaben stellen, die Sie nach
und nach mit meiner Technik und meinen Methoden vertraut machen.«
»Vielen Dank!« erwiderte Omar. »Aber das genügt
nicht. Sie müssen uns außerdem so viel Handlungsspielraum
lassen, daß wir mit eigenen Mitteln und nach unseren eigenen
Methoden helfen können!«
»Sie verlangen sehr viel«, sagte Lethos zögernd.
»Wenn ich Ihnen freie Hand lasse, wer sagt mir dann, daß
Sie nicht in die barbarischen Methoden Ihrer Rassegenossen
zurückfallen?« »Niemand!« entgegnete Omar
trocken. »Sie müssen das Risiko schon auf sich nehmen.«
Der Hathor stand auf und ging überlegend in der Zentrale hin
und her. Neben dem Modul blieb er kurz stehen, zog dessen Lider hoch
und blickte ihm in die Augen.
»Er ist sehr labil, nicht wahr, Hawk?«
»Das nicht, nur hypersensibel. Ich glaube, diese
Überempfindlichkeit seines Nervensystems steht in unmittelbarem
Zusammenhang mit seiner Fähigkeit der Energietransformation. An
und für sich erholt er sich schnell von seinen quasihysterischen
Anfällen, denn er vermag in gewissem Maße auch seine
eigenen Hirnströme zu kontrollieren. Aber vorhin war die
Belastung doch ein wenig zu groß; ich zog es vor, ihn mit einem
Sedativum
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