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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bedarf ihrer
nicht. Ich denke nicht daran, durch Dogmatiker, Doktrinäre und
Rechthaber den Ezialismus untergehen zu lassen. Stellen Sie sich vor,
Sigmund Freud hätte auf die Pfuirufe, mit denen man anfangs
seine Psychoanalyse aufnahm, etwas gegeben, seine sämtlichen
Unterlagen vernichtet und sich selbst zurückgezogen. Wo stünde
dann heute die Seelenheilkunde? Nein, Kommandant, ich halte durch.
Nur werde ich meine Methoden ändern, um dem Ezialismus zum
Siegeszug zu verhelfen!«
    »Sie werden keine Vorlesungen mehr halten?« fragte
Wyland betroffen.
    »Doch«, sagte der Ezialist, »aber hauptsächlich
werde ich die Mannschaft dieses Schiffes mit den Ergebnissen, die der
Ezialismus erzielt, konfrontieren. Ich werde nicht über den
Ezialismus sprechen, sondern der Ezialismus wird für sich selbst
sprechen.«
    »Großartig«, rief Wyland begeistert. »Wenn
der Ezialismus das hält, was Sie versprochen haben, dann setzen
Sie sich durch.«
    Wieder lächelte Flensh Tringel auf seine rührende Art.
Er klopfte mit der Rechten auf die Brusttasche, in der die Pläne
steckten, und sagte: »Danke, Kommandant, das Gespräch mit
Ihnen hat mir doch tatsächlich Auftrieb gegeben. Aber ich
bedanke mich nicht nur mit Worten, ich schenke Ihnen den
    Prototyp des Robots. Er wird aus Ihnen einen neuen Menschen
machen.«
    »Aber …« Chester Wylands Einwand wurde von dem
Ezialisten nicht mehr gehört. Professor Flensh Tringel
verschwand schnell durch den nächsten Ausgang und ließ
einen sehr nachdenklichen Schiffskommandanten zurück.
    Prototyp des Robots … wird aus Ihnen einen neuen Menschen
machen! hallte es in Wylands Gehirn. Diese Eröffnung konnte man
auf viele Arten auslegen, auf sehr viele Arten.
    Chester Wyland lag in seiner Schlafkoje und schlief einen
wohlverdienten Schlaf. Da bewegte sich plötzlich etwas durch die
dämmerige Kabine und stürzte sich in die Schlafkoje.
Chester Wyland wurde jäh aus dem Schlaf gerissen, als das
unheimliche Ding seine Seiten und Fußsohlen zu massieren
begann; dabei gab es einen schrillen, unmelodiösen Singsang von
sich. Wyland schlug um sich und befreite sich schließlich.
    Verständnislos starrte er auf das Ding, das ihn geweckt
hatte. Es handelte sich unverkennbar um einen Roboter von recht
eigenwilliger Bauart. Er bestand aus einer dreißig Zentimeter
durchmessenden Kugel, aus der fast zwei Dutzend Tentakel ragten, an
deren Enden sich die verschiedensten Greif-und Arbeitswerkzeuge
befanden, wie man sie auch bei den Arbeitsrobotern antraf. Für
welchen unheiligen Zweck waren diese Werkzeuge missbraucht worden!
    Was sollte dies bedeuten?
    Der Robot kümmerte sich überhaupt nicht mehr um Wyland,
sondern kauerte auf seinen Tentakeln vor dem Bett und strich in
unübertrefflichem Eifer Laken und Decke glatt. Dabei gab er
immer noch diese ohrenschmerzenden Misstöne von sich.
    Wyland fluchte laut vor sich hin und sah sich in der Kabine um.
Auf seinem Arbeitstisch lag eine bekritzelte Folie.
    »Hast du das hingelegt?« fragte Wyland den Roboter,
während er die Folie aufnahm. Der Robot gab keine Antwort.
    Wyland las, was auf der Folie stand.
    »Mein lieber Kommandant!
    Sie haben zum erstenmal in Ihrem Leben ein unbeschwertes Erwachen
gehabt. Wenn Sie sich wundern, welchem Umstand Sie dieses
unbeschreibliche Glück zu verdanken haben, dann erinnern Sie
sich an das Versprechen, das ich Ihnen gab. Hier ist der Prototyp,
der vollkommene Weck-Robot, gebaut nach ezialistischer Methode. Ich
bin von der Voraussetzung ausgegangen, wie viele Neurosen allein
dadurch entstehen, wenn man ein unlustiges Gefühl beim Erwachen
hat, wenn man mürrisch und deprimiert jedem neuen Morgen
entgegenblinzelt. Wie Sie mir bestätigen werden, halten solche
schädlichen Morgenstimmungen den ganzen Tag an und führen
eines Tages zu ernsten seelischen Schäden.
    Der Weck-Robot soll das Übel bei der Wurzel anpacken. Teilen
Sie mir bitte Ihre Erfahrungen mit ihm mit, so dass ich die
Verbesserungsvorschläge in die folgenden Modelle einbauen kann.
Ich nenne den Robot PsychoBoy, aber es liegt an Ihnen, ihn
umzutaufen.
    Herzlichst Ihr Tringel.«
    Das Postskriptum las Wyland erst gar nicht, sondern wandte sich
mit nur mühsam unterdrückter Wut an PsychoBoy.
    »Verschwinde!« brüllte er ihn an. Der Robot
beachtete ihn nicht, sein ganzes Interesse galt dem Bett. Nachdem er
die Decke peinlichst genau ausgerichtet hatte, fuhr er zwei
Stielaugen aus seinem Kugelkörper und betastete die Decke damit.
    »Verschwinde!« brüllte

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