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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unzählige
Nachrichtenquellen hast. Du hörst sämtliche Wellen ab,
betrachtest mit deinem Fernrohr die Bucht, unterhältst dich
pausenlos mit wichtigen und unwichtigen Personen der Stadt und weißt
mehr als die gesamte Redaktion. Was steckt dahinter?“ Chicopee
kicherte.
    „Wenn du am Ende deiner nicht unbeträchtlichen Weisheit
bist, Tochter, dann kommst du zum alten Chico, nicht wahr? Ist das
dein augenblicklicher Favorit?“
    „Vielleicht wird er es, wenn ich mich anstrenge“,
sagte Satya und lächelte Rogier zu.
    „Was steckt dahinter?“ fragte Chicopee. „Eine
Methode, die sehr schwer zu erkennen ist. Tausende von Touristen,
eine wahllose Streuung von potentiellen Marionetten. Ich kenne
niemanden, der dazu fähig wäre. Vielleicht kenne ich einen,
aber dann fällt er mir nicht entsprechend auf.“
    „Ich hörte nach dem Mord an Cooper, nach meinem und
Sandias Besuch im Starmont jeweils eine lückenhafte Tonleiter,
von jemandem durch die Zähne gepfiffen. Können Sie damit
etwas anfangen?“
    Rogier blickte den alten Mann nachdenklich an.
    Der Alte nickte. „Gehen Sie wieder“, sagte er dann.
„Denken Sie sich ein Verfahren aus, mit dem ich diese
verdammten Vögel wegbekomme. Ich werde in den Tagen, die bis zur
Analyse vergehen, meine zahllosen positronischen Freunde befragen.
Vielleicht erfahre ich etwas. Aber — verlangen Sie nicht von
mir, daß ich mein Haus verlassen soll…“
    „Du bist ein Schatz, Chicopee“, sagte Satya. „Drücke
uns die Daumen für den neuen star.“ Irgendwo begann ein
Empfangsapparat eine Reihe von knarrenden Tönen von sich zu
geben; ein Bandgerät drehte sich. Die Wohnhöhle Chicopees
war nichts anderes als eine Zentralstelle, an der unzählige
Leitungen und Kanäle sich kreuzten. Auch von hier war der Blick
auf die Bucht möglich. Rogier stand auf und blickte durch das
Doppelokular des Fernrohres. Er sah das Deck einer kleinen Jacht,
über das jetzt Nguyen Sarillet ging, in einer weißen
Badehose. Er drehte sich um und sagte etwas zu jemandem unter Deck.
Dann lachte er kurz. Irgendwie gefiel Rogier das Lachen nicht; aber
ihm gefiel der ganze Mann nicht, und das Lachen paßte zu
Nguyen.
    „Ich suche nach dem Sinn dieser Aktion …“,
verkündete Chicopee und blinzelte hilflos ins Licht. „Vielleicht
erfahre ich etwas.“
    Er deutete auf den schweren Empfänger, denselben, den auch
Sarillet besaß.
    „Das ist mein verlängertes Ohr“, sagte er. „Es
reicht bis nach Terra und an andere Orte. Man sollte nicht ahnen, was
man alles hört, wenn man den Flottenkode kennt.“
    „Warum verlassen Sie eigentlich das Haus nicht, Mister
Bruyn?“ fragte Rogier und half Satya auf. „Ich mag nicht.
Ich habe Angst, daß ich draußen umkomme. Die Welt um mich
wird immer feindlicher, von Tag zu Tag. Denke nur an die Vögel,
junger Mann. Dieses Mädchen hier kann ich bestens empfehlen.“
    „Danke“, sagte Satya und beugte sich über ihn.
„Du bist süß, Chicopee.“
    Er sah sie strafend an.
    „Das ist jeder Mann, wenn er in mein Alter kommt“,
sagte er und zog aus dem Unterteil der >Vogelmaschine< eine
gedruckte Schaltung hervor. Dann fuhr er an seinen Schreibtisch und
murmelte etwas vor sich hin. Ein Signal des Robothundes zeigte ihm
an, daß der Gleiter das Grundstück verlassen hatte.
    „Wohin jetzt?“ fragte Satya.
    „Setzen Sie mich bitte vor dem Starmont ab.“
    Die Reporterin nickte.
    Regier traf Lee Finesilver in der Nähe des Pools und bahnte
sich einen Weg durch die Gäste. Lee stellte seinen Bart zur
Schau und trug eine weiße Badehose. Er sprach mit einem
Mädchen, das vermutlich seine Sekretärin war und hatte eine
weiße Gardine hinter dem rechten Ohr. Er sah sehr abenteuerlich
aus.
    „Wie geht’s, Redakteur?“ fragte er und beendete seine
Unterhaltung. „Wollen Sie sonnenbaden?“ Rogier schüttelte
den Kopf. Lee merkte, daß der Mann vor ihm keine Lust zu
Scherzen hatte. „Was haben Sie? Etwas Ernstes?“
    „In etwa“, erwiderte Rogier. „Ist Ihnen
eigentlich bekannt, daß mit großer Wahrscheinlichkeit Ihr
famoses Hotel Umschlagplatz für eine Droge ist, die Wahnsinn
verursacht?“ Lees Bart schien sich zu sträuben.
    „Möchten Sie gern, daß Ihnen ein paar Zähne
fehlen?“ erkundigte er sich höflich.
    „Lee — das ist kein Witz“, sagte Rogier. „Gehen
wir in den Schatten. Ich hasse Sonnenbrand.“
    Sie zogen sich unter das Vordach einer starkbesuchten Bar zurück;
Lee ließ sich und Rogier eiskalten Sekt bringen. „Los“,
sagte er.

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