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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wohnung und später
unter dem Anschluß von Chicopee Bruyn“, sagte er zu
Hardy, die einen langen Text mit den Satzanweisungen in eine
Spezialmaschine einschob.
    „In Ordnung“, erwiderte sie, ohne sich umzudrehen.
     
    Es war ein Vormittag, wie ihn Chicopee haßte. Rings um sein
Haus, auf beiden Seiten der Schneise im Gebüsch, vollführten
die Vögel einen Höllenspektakel. Sie schienen Kehlköpfe
aus Terkonitstahl zu haben mit Bronzemembranen. Seit zwanzig Jahren
freute sich Chicopee auf den Winter, der zumindest die Lautstärke
der Vogelstimmen herabsetzte. Er stellte sein schweres Fernrohr ein
und betrachtete, leise vor sich hinsummend, den wuchtigen Mann, der
sich um das Deck der Golem kümmerte. Chicopee näherte sich
den Siebzig und hatte panische Angst davor, von seinen Schätzen
getrennt zu sterben. Vor dem Tod als Coda seines Lebens hatte er
keine Angst. Einer seiner Schätze, ein bizarr anmutendes Gerät
aus Bauelementen sämtlicher technischen Disziplinen, begann sich
zu bewegen.
    Das automatische, an einem hydraulisch ausfahrbaren Arm befestigte
Visiphon brummte auf; Chicopee hatte die Membran verändert, bis
sie einen Mollton ausstieß. Er schaltete das Bild ein, sah
Satya und einen fremden Mann neben ihr am Tor warten und betätigte
den Kontakt, der die Energieschranke zusammenfallen ließ. Aus
einer lilafarbenen Tonne, die mit Kunststoffurnier verkleidet war,
schoß ein Robot, raste auf neun Beinen durch den Sand auf den
Gleiter zu und schrie aufgeregt:
    „Der silbergraue Geist des Hauses möge Sie schützen!“
Er machte kehrt und fegte auf seine Tonne zu, verkroch sich, und
Rogier sah, daß auf einem Schild Diogenes stand. Er lachte
trotz seiner Müdigkeit. „Originell“, knurrte er.
    „Warten Sie, bis wir im Haus sind“, erwiderte Satya.
Der Gleiter schwebte über dem abschüssigen Weg in
Schlangenlinien nach unten.
    Das Gerät in Chicopees Wohnraum fuhr einen langen Arm aus,
maß die Phonzahl und die Frequenz der Vogelstimmen. Dann
leuchtete eine Lampe auf, ein Kontakt schloß sich knackend. „
… störend!“ bemerkte die Maschine.
    „Ganz deiner Meinung!“ pflichtete ihr Chicopee bei und
betrachtete die weiteren Aktionen. Die Maschine reckte einen zweiten
Arm aus dem Fenster, visierte die Schneise an und richtete dann ein
Stück blauschimmernden Rohres auf den großen Baum. Dann
erschütterte ein harter Schlag die Einrichtung, und eine Ladung
von Pfefferkörnern prasselte ins Dickicht. Die Vögel
unterbrachen ihr Konzert und stürzten sich aus den Zweigen.
    Chicopee lächelte mit seinem neuen, tadellosen Gebiß
zutiefst befriedigt und schaltete die Maschine ab. Dann drehte er den
fahrbaren Sessel zur Tür und sah zu, wie Satya und Rogier
eintraten.
    „Hier sind wir“, sagte die Reporterin. „Wie
fühlst du dich, Chicopee?“
    „Phantastisch“, sagte er und ließ sich von ihr
auf beide Wangen küssen. Rogier schüttelte die hornhäutige
breite Pranke des Mannes und sah sich um. Der Raum war an zwei Wänden
mit
    Einbauregalen bedeckt, in denen für einige zehntausend Solar
Nachrichtengeräte standen. Bunte Schnüre hingen wie Reste
einer Dekoration zwischen den Geräten herum.
    „Setzt euch“, sagte Chicopee und fuhr mit seinem Stuhl
in einer Spiralbahn in die Küche, in der ein schweigender Robot
arbeitete. Chicopee kam mit einem Tablett zurück, auf dem drei
Gläser voller Milch standen.
    „Wohl bekomm’s“, sagte Chicopee. „Warum setzen
Sie sich nicht, junger Mann?“
    Rogier grinste und zuckte die Schultern. „Wohin?“
    „Sie werden schon etwas finden, hoffe ich.“
    Rogier räumte einen niedrigen Tisch ab, ließ Satya
Platz nehmen und setzte sich auf den Teppich und lehnte sich gegen
die Wand, das Glas Milch in der Hand. Draußen begannen wieder
die Vögel zu lärmen.
    „Seit zwanzig Jahren versuche ich, den Lärm
abzustellen. Alles, was ich versuchte, war umsonst
    — hört ihr es?“
    Sie nickten.
    „Du also bist der neue Mann im Star?“ fragte Chicopee
und ging übergangslos zum Du über. „Ihr wolltet mich
sprechen? “
    „Ja. Erzählen Sie, Chef, was wir herausgefunden haben?“
    „Ja. Wir suchen einen Mann oder eine Gruppe von Leuten, die
…“
    Eine Dreiviertelstunde lang berichtete Regier genau, was bisher
geschehen war. Er äußerte seine Vermutungen, berichtete
von Sandias Anfall und von der Analyse, die er bestellt hatte. Dann
schwieg er und trank etwas Milch, während Satya einwarf:
    „Wir wissen, Chicopee, daß du hier

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