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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schweren
Gleitermotors mischte sich das Pfeifen: das fehlende f in der
Tonleiter.
    Rogier kroch mühsam bis zum Stamm einer tropischen Pflanze
und steckte mit dem dritten Versuch die Waffe in die Tasche. Seine
Hände rissen die Rinde ab, als er sich mühsam aufrichtete.
Er blutete aus einem Ohr, aus der Nase und aus dem Mund. Die braunen
Borken des Stammes kreisten vor seinen Augen, und ein stechender
Schmerz wie ein glühender Draht fuhr durch seinen Kopf. Jede
Körperstelle sandte einen klaren, stechenden Schmerz aus.
    Rogier atmete ein und aus; seine Lungen brannten.
    Er taumelte den Weg, den er gekommen war, zurück, schwankte
von einer Seite zur anderen und fiel gegen die schwere Glastür
der Eingangshalle. Einzig sein Wille hielt ihn noch aufrecht. Die
Farben vor seinen Augen waren unbeschreiblich.
    „Wie …?“ lallte er undeutlich und erschrak über
seine Stimme.
    Er drückte mit der sinnlosen Methodik eines Betrunkenen den
Öffnungskode in die Tasten. Die Tür gab nach, und er fiel
auf den Teppichboden. Einige Minuten lang blieb er so liegen, dann
kroch er auf Händen und Füßen bis zur Wand und
stemmte sich abermals hoch. Wie ein Wrack schwankte er auf den
Antigravschacht zu, ließ sich in das latente Schwerefeld fallen
und schwebte nach oben. Er schlief im Schweben ein oder wurde
ohnmächtig und prallte leicht gegen die Decke des Schachtes. Er
schüttelte den Kopf, verließ auf der Notleiter mühsam
den Aufwärtsschacht und erwischte im gegenüberliegenden den
richtigen Griff. Dann fiel er schwer gegen die Tür von Sandias
Appartement. Er hämmerte matt mit einer Faust dagegen.
    Als sich die Tür öffnete, verlor er den Halt und fiel
wie ein Stück Holz dem Mädchen entgegen, warf sie halb um
und kam dann am Rande der Liege endgültig zur Ruhe.
    Das Geräusch der zugleitenden Tür hörte er nicht
mehr.
    Er erwachte wieder, als er ihre Hände an sich spürte.
Sie zog vorsichtig die Reste der Jacke von seinen Armen, schnitt die
Krawatte mit dem Messer des Eßbestecks ab und streifte die
Schuhe von seinen Füßen. Als sie versuchte, ihn ganz auf
die Fläche der Liege zu ziehen, versuchte er, ihr zu helfen.
Jetzt setzte der Schmerz voll ein und ließ ihn abwechselnd
frieren und vor Hitze erschauern. Er schloß die Augen und
öffnete sie sofort wieder, als die Decke die Kreisbewegung
wieder aufnahm. Er fühlte sich unbeschreiblich elend.
    „Regier?“ fragte sie flüsternd und legte die Hand
an sein Gesicht. „Was haben sie mit dir angestellt?“
    Er bewegte schüttelnd den Kopf. Die Wirbelsäule schien
aus brennendem Wachs zu sein. „Überfall“, brachte er
hervor. „Keine Polizei … dieser Mistkerl.“ ‘
    „Warte!“ sagte sie und rannte mit bloßen Füßen
in das Bad, kam mit einer Wasserschüssel zurück und mit
einigen Handtüchern. Sie wischte vorsichtig sein Gesicht ab,
zuckte zusammen, als er aufstöhnte und fuhr fort. Die Handtücher
wurden rot.
    Langsam ebbten die Schmerzen ab.
    Nachdem sie drei schmerzstillende Tabletten in Wasser aufgelöst
und ihm eingegeben hatte, nachdem ein viertes Handtuch auf seiner
Stirn lag, der undeutliche Geruch schwarzen Kaffees und starken
Alkohols durch den Raum zog und dann in seinem Mund zu spüren
war, begann er sich
    besser zu fühlen. Er versuchte sich aufzusetzen und schaffte
es bis zur Wand. Dort lehnte er sich an und fragte mit geschwollenen
Lippen: „Wo hast du das gelernt, Mädchen?“
    Sie lächelte und lehnte sich neben ihm an die teure
Verspannung.
    „Unterwegs“, sagte sie. „Im Schiff. Das können
wir alle.“ Er versuchte, einen Arm um ihre Schultern zu legen,
aber es gelang nicht. Sie drehte sich herum; erst jetzt sah er, daß
sie einen jener modernen Schlafanzüge trug, der naß war
und blutbefleckt. Ihre Augen hatten in dem fahlen Licht eine
merkwürdige Farbe. Sie küßte Rogier vorsichtig auf
die aufgerissenen Lippen. „Wer war es, warum?“ fragte
sie. Er brachte ein Achselzucken zuwege.
    „Ich habe keine Ahnung“, sagte er rauh und versuchte
sich zu räuspern. „Wenn ich die Stimme wiedererkenne,
bringe ich ihn um. Ein Schläger, der mit unserem Freund
zusammensteckt.“
    „Soll ich einen Arzt rufen?“ fragte Sandia besorgt. Er
schüttelte den Kopf.
    „Nein“, erwiderte er nach einer langen Pause. „Ich
schaffe es auch allein. Später werde ich einen aufsuchen.“
    Sie legte ihre Arme um ihn, als wolle sie ihn beschützen.
Irgendwann schlief er ein. Der Schmerz wurde unwesentlich.
    *
    Rogier ging leicht hinkend auf das

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