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PR TB 048 Planet Der Veteranen

PR TB 048 Planet Der Veteranen

Titel: PR TB 048 Planet Der Veteranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Felsenversteck zusammen mit George und
beobachtete durch sein Teleskopfernrohr die »Nebenstelle des
Wasserwerks«. Er fror, weil er seinen Raumanzug in der
Bergstation gelassen hatte und die dünne Kombination nicht
heizbar war. Doch als die blau-weiße Sonne ihre ersten Strahlen
herabschickte, erwärmte sich die Luft sehr schnell. Bald wurde
es unangenehm heiß.
    »Ich fühle mich wie ein Hähnchen, das man eben
erst aus der Tiefkühltruhe geholt und gleich in den
Infrarotgrill gesteckt hat!« schimpfte Nelson.
    »Könnten Sie mir diese Gefühle näher
erklären, Sir?« fragte George. »Ein Roboter vermag
sich nur schwer etwas vorzustellen, was er nicht empfindet.«
    »Ha!« machte Guy. »Empfindest du überhaupt
etwas? Du transpirierst nicht, hast keine Verdauungsbeschwerden und
dein Fusionsreaktor arbeitet auch nicht ein bißchen schneller,
wenn ein hübsches Mädchen in deine Nähe kommt. Du bist
ein lebloser Stahlklotz mit einigen physikalischen Funktionen, weiter
nichts!«
    »Ich habe einen Stoffwechsel und reagiere auf Reize meiner
Umwelt, Sir, folglich lebe ich - und ich habe ein Bewußtsein,
folglich denke ich. Also bin ich ein intelligentes Lebewesen, Sir.«
    Guy Nelson starrte seinen Robotgehilfen verblüfft an, dann
grinste er überlegen. »Ein wesentliches Merkmal hast du
vergessen: Du kannst dich nicht fortpflanzen. Also .. .?«
    »Falsch, Sir. Ihre gütige Erlaubnis vorausgesetzt,
möchte ich feststellen, daß ich mich sehr wohl
fortpflanzen kann. Natürlich nicht auf die unästhetische
Art organischer Lebewesen. Ein Roboter kann auf niedere Instinkte
verzichten. Sein Geist und seine Kraft zusammen konstruieren und
bauen seine Nachkommen, und die Evolution wird bei uns zu einer Sache
der schöpferischen Planung.«
    Guy verschluckte sich. George klopfte ihm liebevoll den Rücken.
Nachdem der Hustenanfall vorüber war, sagte Guy:

    »Du erheiterst mich. Seit wann ist der Apfel schlauer als
das Pferd, he?«
    »Ein Apfel, Sir«, dozierte der Roboter, »ist ein
pflanzliches Lebewesen ohne Zentralnervensystem. Ihn mit einem Pferd
zu vergleichen, zeugt von einem tiefgreifenden Unverständnis der
Zusammenhänge zwischen Leben und Denken.«
    Guy brüllte vor Lachen.
    Doch plötzlich legte George ihm die kalte Hand auf den Mund.
    »Still, Sir!« flüsterte er. »Sie kommen!«
    Guy Nelson wurde augenblicklich ernst. Er rutschte ein Stück
vor und setzte das Fernglas an.
    Tief unten löste sich ein Pulk schwerer Gleiter aus dem
Grüngürtel, der die Hauptstadt von Latos umgab. Die
Fahrzeuge steuerten über eine Geröllhalde geradewegs auf
die ehemalige Pumpstation zu.
    Rasch folgte Guy Georges Beispiel und schaltete seinen
Deflektorschirm ein.
    Die Gleiterformation bildete einen Halbkreis vor dem Pumpenhaus
und stoppte. Rotuniformierte Blues sprangen aus den Wagen und
verteilten sich mit schußbereit gehaltenen Waffen im Gelände.
Etwa zehn von ihnen drangen durch die offene Tür in das Gebäude
ein.
    Kurz darauf erschienen sie wieder im Freien. Guy vernahm ihr
zirpendes, zwitscherndes Geschrei. Doch sie waren zu weit entfernt,
als daß der Translator etwas damit hätte anfangen können.
    Aus dem vordersten Gleiter stieg jetzt ein Blue in Zivilkleidung.
Zwei Soldaten mit vorgehaltenen Waffen folgten. Offenbar war der
Zivilist der Direktor der städtischen Wasserversorgung und die
Gataser warfen ihm vor, den Vorrat an Zusätzen geheimgehalten zu
haben.
    Guy Nelson empfand Mitleid mit dem Mann, der völlig
unschuldig eines Vergehens beschuldigt wurde, das im Kriegsfall
sicher auch von den Gatasern mit dem Tode geahndet wurde. Er hoffte
nur, daß es ihnen gelingen möge, den Mann vor der
Urteilsvollstreckung zu befreien.

    Erneut betraten einige Gataser die Pumpstation. Als sie
zurückkamen, rollten sie ein Faß vor sich her. Guy lief
das Wasser im Mund zusammen, als er daran dachte, was das Faß
enthielt.
    Das Faß wurde in den vordersten Gleiter gerollt. Da es
vorläufig das einzige blieb, nahm Nelson an, daß man den
Inhalt an Ort und Stelle analysierte.
    Er spürte, wie sein Herz heftiger schlug. Trotz der
erbarmungslosen Sonnenstrahlung wurde ihm plötzlich eiskalt. Von
dieser Untersuchung dort unten würde der Erfolg ihrer Aktion
abhängen.
    Ihm kam zu Bewußtsein, wie tragikomisch es im Grunde
genommen doch war, daß eine winzige Probe Bourbon über
Freiheit oder Unfreiheit eines ganzen Planeten entscheiden sollte.
    Die Zeit schien stillzustehen, während Guy Nelson wartete.
Aber dann setzten sich die Gleiter

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