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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aufwärts.
    „Meine Leute...", sagte er schließlich, immer
noch unsicher. Er machte eine undeutliche Geste in Richtung des
Mädchens und des alten Mannes. „Sie sind hier. Sie können
nicht hier sein und gleichzeitig den Springbrunnen und die Türen
bedienen, nicht wahr?"
    Ari sah Pido an und nickte. Es war, wie er vermutet hatte. Was auf
Quentin „technische Leistungen" genannt wurde, waren
nichts weiter als geschickte Einfälle, die menschliche
Muskelkraft auf neue Art zu verwenden. Irgendwo im Obergeschoß
des Hauses gab es zwei Paar Seile, an denen der alte Mann zog, wenn
sichjemand dem Hoftor oder der Haustür

    näherte, und einen Balg, an dem das Mädchen arbeitete,
um die Wasser im Brunnen sprudeln zu lassen.
    Er nahm Heinau das Feuerzeug ab. Der alte Mann hatte inzwischen
das Garn gebracht. Ari schnitt acht Stränge von geeigneter Länge
und befestigte die Korbgondel an der Blase. Dann begann er, die
Kohlenstücke in der Gondel aufzuschichten.
    Er hatte sein Ziel inzwischen etwas weiter gesteckt. Es ging nicht
mehr darum, Pido Gant vor Schaden zu bewahren. Ankton Heinau stand
der Sinn nach anderem. Es gab mehr zu tun, als Heinau zu amüsieren.
Don Redhorses Besprechung mit der Ragnatu würde bald zu Ende
sein, dann ging es wieder zum Schiff zurück, und im Innern des
Schiffes war wenig über die Geheimnisse dieser Welt zu erfahren.
    Er mußte die Zeit nützen. Er mußte versuchen,
einige der Geheimnisse zu enträtseln. Das erste, was ihm
einfiel, war das Haus weiter unten an der Gasse, unter dessen Tür
die stinkende gelbe Flüssigkeit hervordrang. Er wußte
nicht warum - aber er war fest davon überzeugt, daß sich
dort Wichtiges würde erfahren lassen.
    Der alte Mann zeigte ihm, wie das Feuerzeug benutzt wurde. Der
Zunder flammte auf, ein kleiner Kienspan begann zu brennen. Ari nahm
den Span und schob ihn zwischen die Kohlen, die er im Korb aufgehäuft
hatte. Pido hielt die Blase aufrecht. Die Kohlen fingen Feuer. Eine
Minute lang brannten sie mit rötlicher Flamme und erzeugten
fetten schwarzen Rauch. Dann erloschen die Flammen, und der Rauch
hörte auf. Die Kohlen glommen nur noch. Flimmernd stieg heiße
Luft auf. Kurze Zeit später brauchte Pido die Blase nicht mehr
zu halten. Der Auftrieb der eingesperrten Heißluft drückte
sie nach oben.
    Ari trat zurück.
    „Wasjetzt?" fragte Heinau erregt.
    „Wir warten", sagte Ari, und in seinem Verstand
wirbelten tausend Gedanken und bruchstückhafte Ideen
durcheinander. Es gab nur eine Möglichkeit...
    „Ich warte nicht gerne", erklärte Heinau. „Wenn
Sie dies alles nur getan haben, um mich hinzuhalten..."
    „Quatsch", brummte Ari. „Du hast zu wenig
Vertrauen, mein Junge."
    Bevor Heinau darauf antworten konnte, begann der primitive Ballon,
sich zu bewegen. Ein schwacher Windstoß, der weiß der
Himmel wie sich in den abgeschlossenen Hof verirrt hatte, trieb ihn
scharrend über das grobe Pflaster davon. Aber nachdem er sich
einmal von der Erde gelöst hatte, schien der primitive
Heißluftauftrieb größere Aktivität zu
entfalten. Die Blase mit der baumelnden Gondel stieg in die Höhe,
zögernd zunächst, dann immer schneller, bis sie ein zweiter
Windstoß erfaßte und auf die Mauer zutrieb.
    Heinau, das Mädchen und der alte Mann standen starr, mit
offenen Mündern und großen, ungläubigen Augen.
    „Los!" rief Ari. „Wir müssen ihm nach, sonst
verlieren wir ihn aus den Augen."
    Er schritt auf das Tor zu. Heinau erwachte aus seiner Trance,
stieß einen wilden Schrei aus und stürzte an Ari vorbei.
Er riß das Tor auf, daß die Flügel krachend gegen
die Mauer knallten, und liefhinaus auf die Gasse - gerade in dem
Augenblick, in dem der Ballon mit einem entschlossenen Ruck über
das Hindernis hinwegsetzte und aus dem Blickfeld derer, die sich noch
im Hof befanden, verschwand.
    Heinau auf der anderen Seite der Mauer begrüßte das
schwebende Gefährt mit einem Jubelruf. In der Gasse herrschte
Zug. Er erfaßte den Ballon und trieb ihn straßabwärts.
Da die Heißluft weiter wirkte, stieg er immer höher und
entfernte sich dabei von den Zuschauern, die der abwärts
führenden Gasse folgten. Als er schließlich über
einen der Giebel schob und völlig außer Sicht zu gleiten
drohte, blieb Heinau stehen.
    „Bring ihn zurück!" verlangte er von Ari.
    Ari lachte.
    „Das ist unmöglich. Er wird fliegen, solange die Kohlen
brennen, und dann irgendwo abstürzen."

    Heinau war außer sich.
    „Aber ich muß ihn haben! Ich muß ihn haben! Wie
soll ich sonst

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