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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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endete.
    Der Sinn einer solchen Anlage war unmittelbar klar. Was hier
heraufgeschafft wurde, war nicht für die Kenntnis der breiten
Masse bestimmt. Die Transporte der Ingredienzen, aus denen der gelbe
Seim gebraut wurde, waren geheim. Niemand bekam sie zu sehen. Die
Fuhren verließen den Palast auf der einsam gelegenen Ostseite
und verschwanden im Wald. Vermutlich wurden sie obendrein nachts
ausgeführt. Das Gebäude mit dem großen Kessel spielte
im Reich der Ragriatu eine Rolle von höchster Wichtigkeit.
    Genau welche Rolle dies war, konnte Ari Brissard im Augenblick
nicht sagen. Aber er hatte einen Verdacht - eine Vermutung so
unglaublich und grotesk, daß ihm, als sie ihm zum ersten Mal
bewußt wurde, der Atem stockte.
    Er kehrte in den Schuppen zurück, wo Pido inzwischen einige
der Säcke geöffnet hatte. Sie enthielten Getreidekörner,
getrocknete Pflanzen, eine Substanz, die sich wie Torf anfühlte,
bohnenähnliche Früchte und etwas, das Ari für
Bohnenkeime hielt. Ari selbst öffnete eines der Tongefäße,
nur um seine Neugierde nach diesem ersten Versuch abrupt befriedigt
zu fühlen, denn die Tonne enthielt in Verwesung übergegangene
Fleischreste.
    Aus der Stadt herauf summte und dröhnte es. Die Quentiner
waren in Aufruhr. Die Aussicht auf eine völlig neue,
bahnbrechende Leistung hatte sie auf die Beine gebracht. Ari
versuchte, nach dem Stand der Sonne die Zeit zu schätzen.
    „Ich weiß nicht, wieweit der Appetit der Ragnatu
reicht", lächelte er. „Aber vielleicht wäre
jetzt eine gute Zeit, ihr unsere Aufwartung zu machen und unseren
Häuptling aus Circes gierigen Armen zu entführen."
    Pido verzog das Gesicht und drückte sich mit der Hand gegen
den Magen.
    „Hör auf, um Gottes willen", stöhnte sie.
„Noch ein Wort, und mir wird wirklich übel."
    Ari machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Du weißt die Schönheit ausdrucksvoller Sprache
nicht zu schätzen", klagte er. „Der Poet fühlt
sich verschmäht und geht."
    Sie hatten die Säcke und Gefäße so verschlossen,
daß nichts ihre Anwesenheit verriet. Ari zog die breite Tür
zu und legte den Riegel vor. Dann stiegen sie hinunter ins
Erdgeschoß. Die Augen mußten sich von neuem an die
Dunkelheit gewöhnen. Vorsichtig tasteten sie sich zwischen den
Löchern hindurch.
    Irgendwo knarrte eine Tür. Ari erstarrte mitten in der
Bewegung. Er hörte Pidos halb erstickten Schrei, dann eine
dunkle, drohende Stimme:
    „Der allmächtige Popan Mirz läßt Neugierige
die ganze Wucht seiner Macht spüren!"
    Ari brachte den Fuß zu Boden und wirbelte herum. Pido stand
dicht neben ihm. Unter einer der Türen in der Rückwand des
Raumes wuchtete die titanenhafte Gestalt eines halbnackten Mannes,
unglaublich kraftvoll und behaart.

    *
    Ein einziger Gedanke schoß Ari durch den Kopf: Laß ihm
Zeit, und du bist erledigt!
    Er handelte danach.
    „Popan Mirz ist ein armseliges Gespenst!" schrie er,
und mit diesem Wutschrei stürzte er sich auf den Haarigen, mit
zwei weiten Sprüngen über Löcher hinwegsetzend, die
ihm im Wege lagen.
    Er hatte richtig kalkuliert. Die unglaubliche Lästerung nahm
dem Haarigen den Atem, und Aris ungestümer Angriff warf ihn aus
dem Gleichgewicht. Ari überwand das letzte Loch mit einem
tollkühnen Satz. Er warf sich vorwärts und rammte dem
Goliath beide Fäuste gegen den Leib.
    Der Riese taumelte. Dumpfe Schmerzenslaute ausstoßend,
suchte er nach Halt. Ari tänzelte zur Seite und faßte ihn
von rechts. Ein, zwei gutgezielte Schläge gegen den Schädel
bewegten ihn in die Richtung, in der er ihn haben wollte. Er sprang
hoch und trieb dem Hünen beide Füße in die Seite. Der
Haarige begann zu taumeln. Ari setzte nach und bearbeitete mit
trommelnden Fäusten den mächtigen Nacken. Seine Taktik war
erfolgreicher, als er erwartet hatte. Die rasche Offensive hatte ihm
den entscheidenden Vorteil gebracht. Der Haarige war ein mächtiger
Mann, aber, wie viele mächtige Männer, ein langsamer
Denker.
    Ari pflanzte einen Schlag, der ihm fast die Hand verstauchte,
gegen die Niere des Zyklopen. Er warjetzt beinahe am Ziel. Es
brauchte nur noch zwei oder drei Schritte, bis er den Gegner dort
hatte, wo er ihn hinhaben wollte.
    Da begann der Verstand des Riesen zu arbeiten. Endlich begriff er,
was vor sich ging und daß er sich wehren mußte, wenn er
nicht niedergeschlagen werden wollte. Er wandte sich um.
    Aris nächster Schlag pfiff ins Leere. Seine eigene Wucht
trieb ihn vorwärts. Er rannte gegen eine steinerne Wand. Eine
Bombe

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