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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zwischen
den Pflastersteinen und bildete einen kleinen Bach, der die Neigung
der Gasse hinablief.
    „Die Leute sollten dazu erzogen werden, ihre Abfälle
anderswo zu deponieren", sagte Ari abfällig.
    Heinau packte ihn grob am Arm und stieß ihn weiter.
    „Sie wissen nicht, wovon Sie reden", zischte er. „Das
sind keine Abfälle. Das ist..."
    Er unterbrach sich mitten im Satz wie einer, dem gerade noch
rechtzeitig eingefallen war, daß er im Begriff stand, ein
wichtiges Geheimnis zu verraten.
    Sie stiegen weiter die Gasse hinauf. Ari drehte sich um und sah
den gelblichen Strom, der unter der Tür hervorquoll, allmählich
anschwellen. Angesichts der Quantität begann er zu glauben, daß
es sich nicht zu Abwässer der Art handeln konnte, wie er sie
zuerst im Sinne gehabt hatte. Heinaus halb ausgesprochene
Erklärungjedoch blieb ihm vorerst ein Rätsel. Heinaus Haus
lag an der Stelle, an der der Verlauf der Gasse seinen Höhepunkt
erreichte. Im Gegensatz zu anderen, lag das Gebäude um etwa acht
Meter zurückgesetzt. Es schien durch eine Art Hof von der Gasse
getrennt und schloß gegen diese mit einer drei Meter hohen
Steinmauer ab, in die ein hölzernes Portal eingelassen war.
    Jemand schien auf die Ankunft des Rates gewartet zu haben. Die
beiden Flügel des Portals schwangen quietschend nach innen. Der
Hof war ganz so, wie Ari ihn sich vorgestellt hatte, dunkel und
unahnsehnlich. Er war auf die gleiche Weise gepflastert wie die
Gasse, und die Seitenwände der beiden angrenzenden Häuser
hielten das Tageslicht ab. In der linken Ecke stand eine Sänfte
der Art, wie die Terraner sie am Tag ihrer Ankunft auf Quentin
kennengelernt hatten.
    Und dann gab es noch einen kleinen Brunnen.
    Ari mußte zweimal hinschauen, um zu glauben, was er sah. Aus
dem Boden erhob sich, aus lehmähnlichem Material geformt, eine
runde Schüssel von etwa zwei Metern Durchmesser. Sie war etwa
bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt, und durch den
Mittelpunkt der Wasserfläche ragte ein dünner Metallstift,
aus dessen Ende ein glitzernder Wasserstrahl in die Höhe stieg,
um perlend und plätschernd wieder herabzufallen.
    Ein Springbrunnen!
    Heinau bemerkte Aris Erstaunen.
    „Eine meiner Leistungen", erklärte er mit
unüberhörbarem Stolz.
    Aris Blick wanderte vom Brunnen zu dem Rat.
    „Leistungen...?"
    „Natürlich. Jedermann ist angehalten, Leistungen zu
vollbringen. Je mehr Leistungen, desto höher sein Ansehen. Man
wird nicht Ankton, ohne eine wesentlich größere Zahl von
Leistungen vollbracht zu haben als andere Bürger."
    Pido mischte sich ein.
    „Um was für Leistungen handelt es sich?"
    Die Frage verwirrte Heinau offensichtlich.
    „Was für Leistungen?" wiederholte er. „Es
gibt nur eine Sorte von Leistungen", er wies auf den Brunnen,
„diese hier. Leistungen, die den Fortschritt beflügeln,
die es uns ermöglichen, auf leichtere Art zu leben."
    Ari warf Pido einen bedeutungsvollen Blick zu.
    „Technische Leistungen", erklärte er.
    Heinau schritt auf den Hauseingang zu. Auch hier öffnete sich
die Tür, bevor er sie erreichte. Er wandte sich um und sagte
über die Schulter:

    „Auch das ist eine meiner Leistungen."
    Ari nahm daraufhin die Tür in Augenschein. Sie führte in
eine Art Halle, die aus Mangel an großflächigen Fenstern
fast völlig im Dunkel lag und nach abgestandenem Rauch roch. Von
den oberen Enden der Türflügel liefen zwei Seile zu einer
Öse in der Decke und verschwanden dicht dahinter durch zwei
Löcher nach oben. Noch während Ari sie musterte, wurden sie
plötzlich schlaff. Die beiden Türflügel, offenbar
unbalanciert gelagert, begannen sich zu schließen. Es wurde
dunkel, als sie mit dumpfem Krach ins Schloß fielen.
    „Raffiniert", staunte Ari und gab sich Mühe, seine
Augen an das Dämmerlicht zu gewöhnen. Ankton Heinau schien
nicht sonderlich bescheiden zu wohnen. Der Raum mit schweren, alten
Möbeln erinnerte an die Rekonstruktionen mittelalterlicher
Burghallen, die in irdischen Museen ausgestellt und in gewissen
Vergnügungsbezirken gewissenhaft nachgeahmt worden waren. Ein
verrußter Kamin öffnete sich zur rechten Hand. Im
Hintergrund führte eine zwei Meter breite Treppe ins
Obergeschoß. Außer dem Haupteingang gab es drei weitere
Türen, die die Verbindung mit anderen Räumen des Parterres
herstellten.
    Heinau, der ohne Zweifel mit einer fest umrissenen Absicht
hierhergekommen war, wurde nun ungeduldig.
    „Sie bleiben hier unten", erklärte er Ari schroff.
„Es wird Ihnen an nichts fehlen.

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