Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erzielt."
    Redhorse wußte über das System der Leistungen Bescheid.
Er stand ebenfalls auf.
    „Was ist es?" wollte er wissen.
    Rra wehrte ab.
    „Ich weiß es nicht. Ihre Gedanken sind sehr verworren.
Kommen Sie mit!"
    Sie stiegen hinunter in den Thronsaal. Unter der Tür, die in
den Saal führte, stand eine Wache. „Viele Leute aus dem
Volk wünschen, vor die gnädige Herrscherin gelassen zu
werden", verkündete der Mann unterwürfig. „Es
handelt sich um eine neue Leistung von besonderer Tragweite."
    Rra machte ein herablassendes Zeichen der Zustimmung.
    „Die Leute sollen eingelassen werden", entschied sie.
    Sie ließ sich auf dem Thron nieder und gebot Redhorse, an
ihrer Seite zu bleiben. Redhorse fühlte sich in seiner Rolle
alsjüngster Günstling der Ragnatu nicht sonderlich wohl. Er
wußte, wie es um Ankton Hainau stand, und es lag ihm nichts
daran, sich Heinaus Haß zuzuziehen. Aber er blieb. Das Portal
flog auf, und ein Schwärm von sechzig, siebzig Leuten quoll in
den

    Saal. Mehr als fünfzigmal soviel wurden von den Wachen
draußen gehalten. Man hörte ihre aufgeregten Stimmen wie
ein mächtiges Brausen. Die Flügel des Portals schlössen
sich, während die Eingelassenen auf den Thron zueilten. Drei
Männer in der vordersten Reihe schleppten ein Gebilde, das in
seiner Gebrechlichkeit und Zartheit keineswegs so wirkte, als
brauchte es die Unterstützung sechs kräftiger Hände.
Don Redhorse identifizierte ein schrumpeliges Gebilde von der Größe
einer Faust, das wie ein zusammengeknülltes Stück Papier
aussah und mit einem Dutzend Fäden an einem Körbchen
befestigt war. Das Körbchen und ein Stück der schrumpeligen
Substanz waren rauchgeschwärzt.
    Die Eingelassenen warteten mit geneigten Köpfen, bis die
Ragnatu sie ansprach. Don überflog die Menge und erkannte in der
hintersten Reihe, weitaus weniger ehrfürchtig als die
Umstehenden, Ari Brissard und Pido Gant. Eine weitere Gestalt fiel
ihm auf. Unter anderen Umständen hätte sie seine Stelle
eingenommen, aber es war klar zu sehen, warum Ankton Heinau keinen
Wert darauf legte, auf solche Weise ausgezeichnet zu werden. Seine
Robe war beschmutzt und zerrissen, als hätte er sich der Menge
in den Weg gestellt, als sie auf den Palast zustürmte.
    „Ich höre", sagte Rra mit lauter, sicherer Stimme,
„daß einer meiner Bürger eine erstaunliche Leistung
vollbracht hat. Wer war es?"
    Heinau wurde unruhig. Don Redhorse sah ihn einen raschen
Seitenblick auf Ari und Pido werfen. Die drei Männer in der
vordersten Reihe begnügten sich damit, ihren kostbaren Schatz
nur mitje einer Hand zu halten und reckten den freigewordenen Arm
eifrig in die Höhe.
    „Ich, gnädige Herrscherin!" rief der erste.
    „Ich, erleuchtete Ragnatu!" schrie der zweite.
    „Nein - ich, weise Hüterin unseres Landes!"
ereiferte sich der dritte.
    Rra machte ein ärgerliches Gesicht.
    „Nur einer von euch kann derjenige sein, der die Leistung
vollbrachte", stellte sie fest. „Zwei von euch lügen.
Jedermann weiß, daß im Angesicht des allmächtigen
Popan Mirz und seiner begnadetenVertreterin eine Lüge nicht
besteht. Einigt euch also, bevor die Lügner die verdiente Strafe
trifft."
    Die drei Bittsteller sahen ein, daß die Begeisterung mit
ihnen durchgegangen war. Sie berieten sich kurz und mit gedämpfter
Stimme. Dann hoben sie gleichzeitig die Köpfe, und einer, den
sie zum Sprecher gewählt hatten, verkündete:
    „Wir alle drei haben diese Leistung gemeinsam vollbracht,
erleuchtete Herrscherin!"
    Die Ragnatu gab das Zeichen der Zustimmung.
    „Berichtet mir darüber", befahl sie.
    „Es fliegt!" platzte der Sprecher heraus. „Es
erhebt sich in die Luft, gnädige Ragnatu, und bewegt sich mit
den Winden."
    Rra zeigte Interesse.
    „Führt es mir vor", verlangte sie.
    Die drei steckten die Köpfe zusammen. An ihren Mienen glaubte
Don Redhorse zu erkennen, daß sie auf ein solches Verlangen
alles andere als vorbereitet waren.
    „Es bedarf weiterer Versuche, weise Hüterin",
verkündete der Sprecher mit betretenem Gesicht. „Das Gerät
wurde während des ersten Fluges beschädigt. Wir müssen
es reparieren, bevor wir es vorführen können."
    Don beobachtete Rra voller Spannung. Er sah, wie sich Mißtrauen
in ihrer Miene spiegelte und wie ihr Ausdruck plötzlich
unbeherrschten Zorn ausstrahlte. Er fing an, die drei Wichte zu
bedauern, die sich mit einer schlecht durchdachten Geschichte vor das
Angesicht der Herrscherin gewagt hatten.
    „Ihr lügt, alle drei!" donnerte

Weitere Kostenlose Bücher