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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rras mächtige
Stimme. „Im Angesicht der begnadeten Vertreterin des allweisen
Popan Mirz wagt ihr, die Unwahrheit zu sagen."
    Eine Bewegung entstand in der Menge. Ankton Heinau hatte sein
Stichwort gehört und

    erschien auf der Bühne.
    „Sie lügen, Begnadete", sagte er ruhig und machte
mit beiden Armen die Geste der Unterwerfung. „Sie fanden das
Gerät, nachdem ich es hatte aufsteigen lassen und es vom Wind
davongetragen worden war. Es ist meine Leistung, Allergütigste.
Ich, Ankton Heinau, habe dieses Gerät gebaut und zum ersten Mal
ausprobiert. Ich stehe vor Dir, Herrscherin, zusammen mit dem
übrigenVolk, verzichte auf die Vorzüge meines Ranges und
erbitte weiter nichts als Deine Gnade und die Erlaubnis, das Gerät
vorführen zu dürfen. Es ist keineswegs beschädigt, und
die Vorbereitungen, die für eine Vorführung nötig
sind, sind gering."
    Er senkte die Arme, stolzen Blicks, ein Mann, der seines Eindrucks
sicher war.
    Die Ragnatu regte sich nicht. Sie sah starr, den Blick
unbeweglich, wie in Trance befangen, über die Köpfe der
Menge hinweg gerichtet. Die Menge verstand das Zeichen. Sie beugte
sich zum Zeichen der Ehrfurcht. Die Ragnatu sprach mit dem
allmächtigen Popan Mirz.
    Don Redhorse empfand ein starkes Gefühl wie von
unmittelbarer, drohender Gefahr. Sein Blick suchte Pido und Ari, aber
die beiden hatten sich mit den anderen Bittstellern in ehrfürchtiger
Haltung gebeugt und sahen ihn nicht.
    Rras Bewußtsein kehrte in die Gegenwart zurück. Sie
stand auf und wies auf die Menge. „Unter uns befinden sich drei
Bürger, die die Weisheit des allgegenwärtigen Mirz erst vor
kurzem gerettet und erleuchtet hat. Sie befinden sich hier, weil sie
Rechenschaft ablegen sollten. Sie haben mir berichtet, und es wird
Zeit, daß sie an ihre Arbeitsstätte zurückkehren.
Wache!"
    FünfBewaffnete, die am Portal gestanden hatten, marschierten
auf den Thron zu.
    „Diese drei", sie deutete aufPido und Ari, dann aufDon
Redhorse, „sind zu dem Großen Haus zurückzugeleiten.
Auf dem schnellsten Wege."
    Don schritt die Stufen des Throns hinab. Einmal sah er sich um,
weil er sich beobachtet fühlte, und sah Rra ihn mit einer
Mischung von Ärger und Furcht anblicken. Pido und Ari lösten
sich aus der Menge. In Begleitung der Wachen schritten sie auf das
Portal zu. Das letzte, was Don sah, war Ankton Heinaus blasses, von
nacktem Entsetzen verzerrtes Gesicht, das ihnen nachstarrte.
    Das Bild prägte sich ihm ein.
    Die Wachen hatten verstanden, daß es auf rasche Ausführung
des Befehls ankam, und geleiteten ihre Schützlinge auf dem
schnellsten Wege durch die Gassen, die auf den östlichen Rand
des Plateaus zuführten. Die Hitze des Tages hatte sich
inzwischen über der Stadt ausgebreitet. Don Redhorse gedachte
mit grimmigem Humor der guten alten Zeiten, in der Königinnen
ihren Günstlingen nach vollzogenem Stelldichein wenigstens ein
angemessenes Frühstück hatten servieren lassen. Der Schweiß
troff ihm von der Stirn, aber es gab andere Dinge, die er für
wichtiger hielt.
    Er ließ sich von Ari und Pido Bericht erstatten.
    Don verstand den entsetzten Ausdruck in Ankton Heinaus Gesicht,
als Ari ihm von dem Heißluftballon-Projekt erzählte.
Heinau hatte sich darauf verlassen, daß Aris technische Hilfe
ihm weiter zur Seite stehen würde, als er seinen kühnen
Vorstoß unternahm. Popan Mirz hatte anders entschieden, und
Ankton Heinau, der vom Betrieb eines Heißluftballons ebensoviel
verstand wie von der kirchenhistorischen Bedeutung des Tridentiner
Konzils, lief Gefahr, vom Verlauf der Ereignisse als Dilettant
entlarvt zu werden.
    Über die Vorgänge im Kesselhaus mußte Ari zweimal
berichten. Es entging ihm nicht, daß Don Redhorse diesem
Vorfall mehr als gewöhnliche Bedeutung beimaß.
    Während sie über den Plateaurand zum Dschungel
abstiegen, brachte er die Rede auf ein zunächst völlig
unverfängliches Thema.
    „Die Geschichte dieses Planeten", erklärte er,
während er sich auf einem schmalen Vorsprung um einen auswärts
gerundeten Felsblock schob, „muß fürjeden Historiker
eine wahre Fundgrube sein - ein Dorado für diejenigen, die so
eifrig bedauern, daß sich alles Wunderbare

    so lange vor ihrer Zeit ereignet hat."
    Pido nahm den Vorsprung unmittelbar nach ihm in Angriff.
    „Paß auf", rief sie Ari zu, der als nächster
an der Reihe war, „sonst versäumst du eine Vorlesung über
Xenophilosophie."
    „Ganz im Ernst", nahm Redhorse den Faden wieder auf,
als sie das Hindernis hinter sich hatten

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