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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mirz im Leben der Quentiner
spielte, bestand kaum mehr ein Zweifel. Er war der Gott von Popaque,
und nichts geschah in der einzigen Stadt dieser Welt, das nicht seine
Billigung hatte. Er ruhte irgendwo unter dem Palast, nahe genug, um
mit seinen Fühlernjederzeit das Bewußtsein der Ragnatu und
all derer, die sich im Palast befanden, erreichen zu können. Die
Möglichkeit des Empfangs reichte nicht weiter als bis zu den
Grenzen des Palastes, aber das war ohne Bedeutung, denn der Palast
war der Ort, von dem alle Entscheidungen ausgingen.
    Für einen absoluten Herrscher waren Besitz und Ausübung
der Macht normalerweise Selbstzweck. Er brauchte weiter nichts, um
befriedigt zu sein. Popan Mirz war anders im selben Maße, als
die Zustände auf Quentin nicht normal waren. Die Besatzung des
Poani-Schiffes war auf Popans Befehl ebenso massakriert worden wie
die mehr als fünfzig Wissenschaftler der ST. QUENTIN. Gemäß
jahrhundertealter Tradition hatten die Quentiner die Körper
beiseite geschafft und lediglich den Teil, der das Gehirn enthielt
oder auf sonst irgendeine Weise Sitz der Intelligenz war, in den
Schächten des Kesselhauses versenkt. Zum ersten Mal war Popan
Mirz mit Bewußtsein in Berührung gekommen, deren
technisches Wissen ihm wunderbar erschienen sein mußte. Was er
aus dem Gedankeninhalt der Ermordeten erfuhr, war phantastisch genug,
um in ihm unstillbare Begierde zu erwecken. Er wollte, daß die
Welt, die er regierte, ebenso von technischen Wunderdingen erfüllt
würde wie der Planet der Poani.
    Quentin war eine abgelegene Welt. Die Landung eines zweiten
Raumschiffes mußte Popan Mirz wie ein Geschenk der Vorsehung
vorgekommen sein - wenn er an eine Vorsehung glaubte, selbst ein
Gott. Das Leistungsprinzip, das er eingeführt hatte, machte sich
bei der ersten Landung des Gleiters in Popaque bemerkbar. Die
Quentiner waren weitaus mehr an dem Fahrzeug interessiert als an den
fremden Wesen, die es bemannten. Es wurde auch offenbar, daß
Popan Mirz von seinen früheren Opfern zum wenigsten Bruchstücke
fortgeschritteneren Wissens aufgeschnappt hatte; denn er wußte
im voraus, daß die Fremden nur kurze Zeit brauchen würden,
um die quentinische Sprache zu erlernen. Diese Prophezeiung war den
Untertanen mitgeteilt worden, wahrscheinlich auf dem Umweg über
die Ragnatu und Ankton Lu. Daher das „Pelatho"-Geschrei,
als die Vorhersage sich verwirklichte.
    Diesmal war Popan Mirz schlauer. Er untersuchte die Gedanken der
Fremden, während sie sich aus Anlaß des Festes im Palast
aufhielten. Er sondierte den Weizen von der Spreu - die reinen
Techniker von den Humanisten. Die Humanisten verleibte er sich auf
die übliche Weise ein. Die Techniker ließ er leben, auf
daß sie sein Gebot mit eigenen Händen ausführen

    könnten.
    Es bestand kein Zweifel daran, daß er diesmal sein Ziel
erreicht hätte, denn es gab kein Mittel gegen seine
allumfassende Macht. Jedes organische Gehirn war ein leichtes Opfer
seiner gigantischen hypnotisch-telepathischen Waffen. Niemand, der
seine Bewußtheit aus einem Konglomerat von komplizierten
Kohlenwasserstoff-Molekülen bezog, konnte hoffen, Popan Mirz
auch nur eine Sekunde lang gefährlich zu werden. Er würde
sich des potentiellen Gegners entledigen, noch bevor dieser wußte,
daß seine Absichten durchschaut worden waren.
    Blieben nur noch zwei Fragen vorläufig unbeantwortet.
    Wie hatte ein Monstrum wie Popan Mirzjemals entstehen können?
Es gab womöglich Dutzende von Erklärungen, aber die
einzige, die Don Redhorse im Augenblick einfiel, war die, daß
infolge irgendeiner Laune des Zufalls Popans Körper, als er auf
die übliche Weise bestattet wurde, in einer Höhlung
landete, die erstens Schutz vor schädlichen Bakterien bot und
zweitens eine Nährsubstanz enthielt, die dem Gehirn ermöglichte
weiterzuexistieren. Der Zufall, der hierbei im Spiel war, brauchte
nicht gerade ungeheuerlich gewesen zu sein, denn gemeinhin waren
Zerebrale Nährsubstanzen gleichzeitig ein Abwehrmittel gegen
gehirnschädliche Bakterien. Wenigstens Popans Gehirn hatte also
seihen leiblichen Tod zunächst überlebt. Im Laufe der
Monate und Jahre waren andere Körper durch die Schächte
hinabbefördert worden, und andere Gehirne hatten sich mit dem
des einstmaligen Magiers Popan Mirz vereint. Sie alle bezogen ihre
Nahrung aus der Substanz der Höhle.
    Die zweite Frage hieß: Was war aus der ST. QUENTIN geworden?
Don Redhorse hatte die Frage nicht übergangen, als er sich mit
Rra unterhielt. Aber selbst

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