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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entdeckten.
Jahrhundertelang war die riesige Transmitteranlage durchaus intakt,
sich selbst überlassen, und das Hauptsteueraggregat begann
ebenso wie unser Freund hier, sich seine eigenen Gedanken zu machen
und sich aus eigener Macht weiterzuentwickeln. Der Prozeß
gedieh so weit, daß das Aggregat in die Lage geriet,
elektronische Impulse, die seinen Denkprozeß ausmachen, von den
vorgeschriebenen Leitern zu lösen und sie in ein Feld
einzuhüllen, das frei beweglich und nicht mehr an den physischen
Aufbau des Aggregates gebunden war. Mit anderen Worten - es wandelte
sich selbst von einer Maschine in ein frei bewegliches Wesen, dessen
Körpersubstanz aus purer Energie bestand. Die Energie, die es
für sein Fortbestehen benötigte, bezog es weiterhin auf
drahtlosem Wege aus den Meilern. Es selbst aber war frei zu kommen
und zu gehen, wann es ihm beliebte. Es war immateriell, daher
bedeuteten Wände und ähnliche Hindernisse keine
Schwierigkeit. Es brauchte keine Luft zum Atmen und besaß
keinerlei wägbare Körpermaterie, deren Inneres im
Druckgleichgewicht mit der Umgebung stehen mußte. Das
Maschinenwesen konnte im freien intergalaktischen Raum ebensogut
existieren wie in den künstlich belüfteten Gängen und
Hallen des Planetoiden KALIF, der seine eigentliche Heimat war.
    Wir hatten uns mit diesem Wesen auseinanderzusetzen, als wir den
Schrotschuß-Transmitter in Besitz nahmen. Es hielt uns zunächst
für Feinde und setzte .uns eine Zeitlang unter Druck, bis es
unsere wahren Absichten erkannte. Wir nannten es Reggie. Ich nehme
nicht an, daß einer von euch den Namenjemals gehört hat;
denn aus leicht ersichtlichen Gründen wurde Reggies Existenz von
Allen Mercants Leuten geheimgehalten.
    Der langen Rede kurzer Sinn ist dieser: Nach allem, was wir über
Popan Mirz wissen, müssen wir zu dem Schluß gelangen, daß
kein organisches, auf hypnotischem Wege beeinflußbares Wesen
sich mit akzeptabler Aussicht aufErfolg gegen ihn auflehnen kann. Was
wir brauchen, ist ein Geschöpf wie Reggie. Den Geist, die Seele
einer Maschine - frei beweglich und für Popans telepathische
Waffen absolut unverwundbar.
    Die Frage, die sich an dieser Stelle erhebt, liegt auf der Hand."
Er legte den Kopf leicht in den Nacken und sprach in die Höhe
mit einer Stimme, in der mühsam unterdrückte Erregung
hörbar vibrierte: „Bist du soweit, daß du dich von
deinem Maschinenkörper lösen kannst?
    Bist du in der Lage zu wiederholen, was Reggie von dir
vollbrachte?"
    Don Redhorse wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als
das fremde Maschinenwesen schließlich zu sprechen begann. Es
erschien ihm wie eine Ewigkeit, und eine dünne Schicht von
kaltem Schweiß stand ihm auf der Stirn.
    „Du reichst, Fremder, bis hinab in die letzten geheimsten
meiner Gedanken. Ich kenne die Geschichte des Wesens Reggie nur aus
deinen Worten, und vieles an ihnen ist unangemessen oder
bruchstückhaft; aber ich verstehe. Ich erkenne deinen Plan und
gebe zu, daß er von allen, die sich ein vernünftiges Wesen
in dieser Lage ausdenken könnte, der meistversprechende ist. Und
nun möchte ich deine Frage beantworten. Ich bin bereit, meinen
angeborenen Körper zu verlassen. Meine Weisheit ist nicht so
groß wie die des Wesens, das du Reggie nennst. Ich brauche
deine Hilfe. Mit deiner Hilfe wird der letzte, entscheidende Schritt
keine Schwierigkeit bedeuten."

    *
    Es war, als hätten Don Redhorses Nerven und Muskeln nur auf
diesen Augenblick gewartet, um in ihren Bemühungen, den
übermüdeten Körper aufrecht zu erhalten, von einem
Atemzug zum ändern nachzulassen.
    Redhorse fühlte, wie Schwäche an ihm emporkroch und ihn
einhüllte. Er hörte Lassangas triumphierenden Aufschrei wie
aus weiter Ferne, als befände sich der Afrikaner weitjenseits
einer dicken Mauer, die unmittelbar vor Redhorse aus dem Boden wuchs.
    Es kam ihm zu Bewußtsein, daß er keine Sekunde Ruhe
mehr gehabt hatte, seitdem die Wachen ihn in Rras Palast aus dem Bett
jagten und nach unten in den Thronsaal führten, wo die Ragnatu
verkündete, was Popan Mirz in bezug auf seine „jüngst
gewonnenen Kinder" entschieden hatte.
    Er brauchte Ruhe - ebenso wie Ernie, Erka, Ari, Pido und Boduin.
Sie alle brauchten Ruhe. Es hatte keinen Zweck, sich mit halblahmen
Gliedern in die neue Aufgabe zu stürzen.
    Sie entschlossen sich, im Hauptkontrollraum zu bleiben. Sie legten
sich nieder, wo sie gerade standen, und der Schlaf überfiel sie
sofort, mit Macht und unwiderruflich.
    Über die Rolle, die Popan

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