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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einzelne
charakteristische Streufeld zu erstellen. Das Hyperfeld, das den
Abbildungsraum umspannte, enthielt vorläufig noch eine Öffnung,
durch die die Strahlung eindringen konnte. Das Innere des Feldes war
so dimensioniert, daß bei einer gewissen Frequenz der
Streustrahlung sich infolge Reflexion an der Feldhülle stehende
Wellen ausbilden würden. Anhand der stehenden Wellen mit ihren
unverrückbar lokalisierten Stellen von maximaler und minimaler
Feldstärke orientierte sich die Abbildung.
    Die Vorbereitungen, die für ein solches Unternehmen getroffen
werden mußten, waren umfangreich. Reggie, das Steueraggregat
des Transmitters aufKalif, hatte mehrere Jahrtausende damit
verbracht, sich für diesen entscheidenden Schritt zu rüsten.
Daß die Bordelektronik des Poani-Schiffes schon nach wenigen
Jahrhunderten so weit vorgedrungen war, daß sie nur ein
geringes Maß an fremder Hilfe brauchte, um sich aus ihrem
metallenen Gehäuse zu lösen, wies auf die hochstehende
Technologie der Poani hin.
    Die Hilfe, die gebraucht wurde, war denkbar einfachster Art. Noch
hatte die Maschine es nicht bewerkstelligt, das Ablesen der
Gesamtheit der Meßinstrumente selbst zu übernehmen. Im
Verlauf des Prozesses, der von der ständig programmgebundenen
bis zur völlig selbständigen Elektronik führte, war
dies ein Schritt, dessen geringe Bedeutung in keinem Vergleich zu
seiner Kompliziertheit stand. Die Frequenz, mit der Resonanz im
Innern des Hyperfeldes erzielt wurde, ließ sich an den Anzeigen
einiger Meßgeräte erkennen. Im Augenblick der Resonanz
würde der Leistungsverlust des Maschinenkomplexes durch
Streufelder abrupt ansteigen. Die Aufgabe der Terraner war, die
Instrumente zu beobachten und festzustellen, wann Resonanz erfolgte.
    Don Redhorse starrte auf die drei Lichtmarken, die sich einen
Millimeter weit von der

    Nullstellung gelöst hatten. Sein Blick fraß sich an den
bunten Lichtklecksen fest, undje länger er sie anstarrte, desto
intensiver schien der hypnotische Zwang, der von den bunten Flecken
ausging und seine Gedanken auf einen Pfad lenkte, der weit von dem
fremden Schiff wegführte.
    Er sah den Geist der Maschine, gelöst von dem metallenen
Gebilde, in dem er gefangengewesen war, sich auf den Weg nach Popaque
machen - ein konturloses, kaum wahrnehmbares Ding aus dünnem
Nebel und Rauch. Er sah ihn die Stadt erreichen und durch den soliden
Fels hindurch in die Tiefe dringen, bis er die geheimnisvollen Höhlen
erreichte, in denen das Übergehirn Popan Mirz ruhte und von
denen aus es die Geschicke dieser Welt kontrollierte. Popan Mirz und
all die Tausende von Bewußtsein, die dem ursprünglichen im
Laufe der Jahrhunderte hinzugefügt worden waren - Quentiner,
Poani und zweiundfünfzig terranische Wissenschaftler.
    Was würde Popan Mirz injenen Sekunden unternehmen, die
zwischen dem Erkennen der Bedrohung und seinem Untergang lagen? Würde
er sich zu wehren versuchen - unfähig zu erkennen, daß er
den Geist einer Maschinerie nicht auf telepathischem Wege
beeinflussen konnte? Oder würde er nach dem alten, primitiven
Grundsatz handeln, daß es am besten war, das Übel bei der
Wurzel zu greifen?
    Würde er sich, sobald ihm die Gefahr offenbar wurde, mit
aller Wucht auf die sechs Terraner stürzen und sie in
hypnotischem Griff erwürgen, in dem Glauben, daß die
Bedrohung von selbst verginge, sobald er die vermeintlichen Urheber
ausgeschaltet hatte?
    Die Möglichkeit bestand durchaus, und es gab keinen Schutz
dagegen. Zum ersten Mal, im Bann der bunten Lichtpunkte, auf die er
starrte, wurde Don Redhorse in vollem Umfang klar, daß sein
Plan, so ungewöhnlich und erfolgversprechend er auch sein
mochte, trotz allem nichts weiter war als ein Glücksspiel, bei
dem die Chancen für Erfolg und Versagen nahezu gleichmäßig
verteilt waren.
    Eines schälte sich in diesen Augenblicken, in denen seine
Gedanken wie unter fremdem Zwang auf den Pfaden der nahen Zukunft
wanderten, mit überzeugender Deutlichkeit heraus. Sie waren
sicherer hier, im Leib des fremden Schiffes. Denn Popan Mirz war
mißtrauisch geworden und würde sie, soweit es in seiner
Macht stand, keine Sekunde lang aus dem Auge lassen, solange sie sich
in der Stadt befanden. Und wenn er sie nicht überwachen konnte,
würde er mehr und stärkere posthypnotische Barrieren
errichten, um sie daran zu hindern, auch nur einen halben Schritt
abseits des Weges zu treten, den er ihnen vorgeschrieben hatte. Sie
mußten hierbleiben, das stand fest. Solange sie sich im

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