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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unserer Initiative beruht und uns durch
hypnotische Kräfte vernichten, lange bevor deine Waffen ihn
außer Gefecht setzen können."

    Ein elektronisches Gerät denkt mit Lichtgeschwindigkeit.
Obwohl zur Verarbeitung von Redhorses Feststellung Hunderte von
verschiedenen Gedankenvorgängen erforderlich waren,, erfolgte
die Antwort ohne spürbares Zögern.
    „Meine Loyalität gilt der Rasse der Poani", sagte
die Stimme kalt. „Ich habe wenig mit euch zu schaffen. Ich
werde Popan Mirz vernichten, ohne darauf Rücksicht zu nehmen,
was mit euch geschieht. Ich habe lange genug auf diesen Augenblick
gewartet."
    Don Redhorse hatte mit dieser Antwort gerechnet. Sie erschreckte
ihn nicht, aber sie brachte ihm noch klarer zu Bewußtsein,
wieviel davon abhing, daß er geeignete Worte fand, um die
Maschine zu überreden.
    „Ich kenne das Volk der Poani nicht", erklärte er.
„Aber sie, die so bewundernswerte Meisterwerke wie dich
erschaffen haben, müssen hohen Respekt vor organischem Leben
empfinden. Popan Mirz verbirgt sich unter einer Stadt, die von
Hunderttausenden bewohnt wird. Sie stehen alle unter seiner Gewalt,
aber im Grunde sind sie unschuldig. Um ihn zu vernichten, mußt
du Hunderttausende töten, Hunderttausende von Unschuldigen. Ist
das, was die Poani dich gelehrt haben?"
    „Ich habe diesen Aspekt meiner Programmierung geändert",
antwortete die Maschine kühl. „Wer Rache üben will,
hat keine Verwendung für organophile Hemmungen."
    Don Redhorse nickte.
    „Ich sehe", sagte er halblaut. Mit einem Ruck wandte er
sich an Lassanga.
    „Rasch! Einen Hammer, eine Stange - oder sonst etwas."
    Lassanga sprang auf, Ratlosigkeit in den Augen. Hilflos breitete
er die Arme aus.
    „Nichts. Es gibt nirgendwo ..."
    Redhorse legte den Kopf in den Nacken.
    „Dann werde ich dich mit bloßen Händen
auseinandernehmen!" schrie er. „Du wirst nicht dazu
kommen, Unschuldige zu morden."
    Diesmal verging eine Sekunde, bevor die Antwort kam.
    „Ich verstehe dich nicht. Ich kann nur schließen, daß
der Gedanke an Popan Mirz dich so sehr in Angst und Schrecken
versetzt, daß du nicht mehr weißt, wovon du sprichst. Es
ist nicht erwiesen..."
    In diesem Augenblick geschah, was Don Redhorse eine Stunde zuvor
vorausgesehen, seitdem aber im Zuge der Entwicklungen längst
wieder vergessen hatte.
    Popan Mirz schlug zu. Popan Mirz rächte sich für die
Beseitigung seines Wächters im Kesselhaus und ließ die
Attentäter und alle, die mit ihm zu tun hatten, seine Macht
spüren. Don Redhorse sah die riesige Halle in grelles,
schmerzendes Licht getaucht. Es war, als explodierte ihm eine Bombe
mitten im Gehirn.
    Danach herrschte Stille. Don Redhorse trieb weiter durch die
Finsternis, bis plötzlich ein Licht vor ihm auftauchte. Er
richtete den Blick darauf. Die Helligkeit nahm an Umfang zu und umgab
ihn schließlich von allen Seiten. Er fand sich auf dem Boden
der Halle sitzend, in der vor wenigen Augenblicken noch die mächtige
Stimme der Maschine zu ihnen gesprochen hatte.
    Neben ihm lagen Pido und Ari Brissard. Ein paar Meter weiter
reckte Boduin Lassanga sich mühsam in die Höhe. Vor der
Rückwand hockte Ernie Gifford mit schreckgeweiteten Augen.
Redhorse stand auf.
    „Das", dröhnte seine Stimme, „war
Demonstration der Macht, die Popan Mirz ausübt. Wenn wir deinem
Plan folgen, sind wir so gut wie tot. Glaubst du wirklich, daß
es mir etwas ausmacht, mit bloßen Händen deine
Schaltkästen auseinanderzureißen?"
    Da klang die Stimme von neuem auf, gedämpft und einlenkend im
Tonfall.
    „Ich beginne zu verstehen", sagte sie. „Ich bin
bereit, meine Pläne zur Seite zu legen - falls, und nur falls du
einen anderen Plan hast, der ebenso auf die Vernichtung des Feindes
zielt und sich ohne weiteres Zögern durchführen läßt."

    *
    Sie waren alle wieder bei Bewußtsein, und Popan Mirz’
Drohung, die sie alle im selben Wortlaut gehört hatten, hing wie
das Schwert des Damokles über ihnen.
    Don Redhorse begann, seinen Plan zu erläutern, und alle
hörten ihm zu, ohne ihn auch nur mit einem Wort zu unterbrechen
- auch die Maschine.
    „Die Idee fußt auf einer Entdeckung", fing er an,
„die vor kurzer Zeit auf einem der Planetoiden des
Schrotschuß-Systems gemacht wurde. Schrotschuß ist eine
alte TransmitterStation der Meister der Insel. Sie wird seit
Jahrhunderten nicht mehr benutzt, und wir haben Anlaß zu
glauben, daß die Meister das gesamte System für vernichtet
hielten - bis sie vor kurzem unsere Anwesenheit dort

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