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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stilisierte Hand verkörperte. Die Kopfbekleidung sollte
ohne Zweifel ausdrücken, daß er unter mächtigem
Schutz stand. Don Redhorse schritt ihm entgegen. Die Arme
ausbreitend, sagte er auf Quentin:
    „Ich beeile mich, aufs neue zu versichern, daß wir in
Frieden kommen. Ich bedanke mich für den herzlichen Empfang, der
uns zuteil wurde."
    Lu blieb stehen. Eine halbe Sekunde lang starrte er Redhorse
verblüfft an, dann flog ein heller Schimmer über das
faltige Gesicht.
    „Sie verstehen unsere Sprache! Wie wunderbar! Wie
unvergleichlich angenehm!"
    Er wandte sich um, so daß er der wartenden Menge
gegenüberstand, und dröhnte mit mächtiger Stimme, die
Redhorse ihm nicht ohne weiteres zugetraut hätte:
    „Er spricht unsere Sprache!"
    Die Menge, die sich bisher ruhig verhalten hatte, verfiel in eine
Art Begeisterungstaumel. Rhythmisches Geschrei brandete auf.
    „Pe-la-to-pe-la-to-pe-la-to...!"
    Das Wort bedeutete „Vorsehung". Redhorse war verwirrt,
aber Ankton Lu ließ ihn nicht zum Nachdenken kommen.
    „Die Ragnatu bittet um die Gunst, Sie zu empfangen",
erklärteer.
    Ragnatu war die Herrscherin des Stadtstaates. Aus einem Grund, der
sich womöglich aus einer streng matriarchalischenVorgeschichte
ableitete, war das Oberhaupt des Staates stets eine Frau. Soweit
Redhorse aus Lus aufgezeichneter Äußerung verstand,
regierte sie absolut, die ihr zur Seite stehenden „Erleuchteten
Helfer" nur dann um Rat fragend, wenn es ihr behagte.
    „Wir sind uns der Ehre bewußt und nehmen an",
antwortete Redhorse.
    „Dann darf ich Sie bitten", forderte Lu unverzüglich
auf, „die von der begnadeten Vertreterin zur Verfügung
gestellten Fahrzeuge zu benützen."
    Redhorse durfte das Angebot aufkeinen Fall ablehnen, so gerne er
auch den Gleiter in seiner Nähe behalten hätte.
    „Wir wissen auch diese Freundlichkeit zu schätzen",
versicherte er Lu.
    Die Xenobiologen unter seinen siebenundfünfzig
Wissenschaftlern bemächtigten sich der Geräte, die zur
weiteren Aufzeichnung der Quentin-Sprache vonnöten waren. Als
die Plattform des Gleiters leer war und die Männer und Frauen
sich auf die wartenden Palankine zu verteilen begannen, sandte
Redhorse ein Funksignal an das Raumschiff. Sekunden später hob
der Gleiter ab, nahm Fahrt auf und schwebte über den Rand des
Plateaus hinweg auf die ST. QUENTIN zu. Ankton Lu und sein Troß
sowie die Menge der Neugierigen folgten dem Vorgang mit weiten Augen.
    Jede Sänfte enthielt zwei Bänke, auf denenje zwei
Fahrgäste einander gegenübersaßen. Redhorse schwang
sich, nachdem er den Abflug des Gleiters beobachtet hatte, aufs
Geratewohl in einen der Palankine und sah sich zwei jungen
Wissenschaftlern gegenüber, mit denen er seit der Entdeckung des
Quentin-Systems in mehrere interessante Diskussionen

    verwickelt gewesen war. Boduin Lassanga, hochgewachsen, muskulös,
ebenholzfarben und mehr dem Idealbild eines Athleten entsprechend als
dem eines Wissenschaftlers, war Hyperfeldphysiker und hatte mehrere
aufregende Hypothesen über den Ursprung des fremden Schwerefelds
erstellt, diejedoch unter dem Druck später gemachter
Beobachtungen eine nach der ändern wieder aufgegeben werden
mußten. Erka Heerd, 32, aus Salisbury, Provinz Rhodesien, 159
Zentimeter groß, dunkelblond, schlank, blaue Augen und von
vollendeter Formgebung, war Spezialistin für Mikrokreise und
positronische Logik.
    Ankton Lus Träger hoben an. Die Sänfte löste sich
vom Grund. Die Reise in die Stadt begann. Voraus begann die Menge
sich zu teilen. Eine breite Bahn wurde frei und mündete im
Hintergrund in eine Straße, die zwischen flachen Gebäuden
stadteinwärts führte.
    Lassanga grinste, und Redhorse, selbst nicht der Hellhäutigste,
beneidete ihn um seine schwarze Hautfarbe, die das Weiß der
Zähne so hervorragend zur Geltung brachte.
    „Wir fühlen uns geehrt, Chef!" versicherte er.
    Erka blinzelnd und die Ratlose spielend, sah sich verwirrt um.
    „Wovon, Boduin? Sag mir, wovon."
    Redhorse winkte lachend ab.
    „Schon gut, Erka. Sobald der Bus hält, steige ich um."
    Die Stadt nahm sie auf. Niedrige, aus getrockneten Ziegeln gebaute
Häuser rahmten die Straße. Fenster waren klein und selten.
Die Menge begleitete den langsamen Zug der fünfzehn Sänften,
hielt sichjedoch stets in respektvollem Abstand. Ankton Lu selbst
schritt der vordersten Sänfte voran.
    Die radiale Struktur der Stadt war von dieser Ebene aus nicht so
offenbar wie aus der Vogelperspektive des Raumschiffs. Alle Straßen
liefen generell

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