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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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drehte er es mehreremale hin und her,
offensichtlich bemüht, das Geheimnis des Dinges zu enträtseln,
und war mindestens eine Minute lang völlig unempfänglich
für Redhorses Bemühen, ihn dazu zu bringen, ein paar
zusammenhängende Worte gegen das Gitter zu sprechen.
    Er begriff schließlich. Er schien zu wissen, worum es ging,
denn er sprach geschlagene zehn Minuten lang ohne Pause, offenbar
etwas Auswendiggelerntes rezitierend.
    Die Menge drängte sich inzwischen lachend, schreiend und
schnatternd um den Rand des Gleiters, an dem Fahrzeug weitaus mehr
interessiert als an den Leuten, die darauf standen. Ankton Lu erhob
sich, als er seine Rezitation beendet hatte, aus dem Sitz, der ihm
zugewiesen worden war, und stieg von der Plattform hinab. Ohne
daßjemand ihn anwies, schien er genau zu wissen, was als
nächstes geschehen würde. Er hob den linken Arm zu einer
winkenden Geste des Abschieds, noch bevor Don Redhorse seinem Piloten
den entsprechenden Befehl gegeben hatte. Eine Sekunde später
löste sich das breitflächige Fahrzeug vom Boden, glitt über
den steilen Rand des Felsplateaus und schwebte in Richtung des
Schiffes davon.
    *
    Die Auswertung der Bandaufnahme war abgeschlossen, als Redhorse
den Kommandostand betrat. Die Positronik klassifizierte die Struktur
der Quentin-Sprache als „einfach bis mäßig
kompliziert." Ein fünfzehnminütiger Hypnokurs war
ausgearbeitet worden, derjedem Lernwilligen die Grundkenntnisse des
fremden Idioms vermittelte. Redhorse ordnete an, daß alle
Wissenschaftler und sämtliche Offiziere der Schiffsbesatzung den
Kurs unverzüglich zu absolvieren hatten.
    Zwei Stunden später beherrschten knapp einhundert Männer
und Frauen an Bord des ScoutSchiffes die Quentin-Sprache so, daß
sie in ihr eine mäßig komplexe Unterhaltung führen
konnten.
    Die gelbweiße Sonne hatte inzwischen den Höhepunkt
ihrer Bahn überschritten und neigte sich dem Horizont zu.
Redhorse entschied sich nach kurzem Überlegen, die zweite und
entscheidende Fahrt in die Stadt noch an diesem Tag zu unternehmen.
Er hielt die Friedfertigkeit der Quentiner für ausreichend
dokumentiert und beorderte die Gruppe der Wissenschaftler zu seiner
Begleitung. Jedermann erhielt eine Handwaffe - falls die Quentiner
wider Erwarten ihre Gesinnung änderten.
    Don Redhorses Anordnungen unterbrachen mehr als ein halbes Dutzend
Meßserien, die eine Gruppe von Astrophysikern kurzerhand in die
Wege geleitet hatte, um die Natur des seltsamen Gravitationsfeldes zu
erforschen, das für die Landung des Scout-Schiffes auf Quentin
verantwortlich war. Die Resultate waren vorläufig mager und
alles andere als ermutigend. Unmittelbar auf der Planetenoberfläche
war das Fremdfeld von der natürlichen Schwerkraft fast völlig
abgeschirmt. Der winzige, meßbare Rest erlaubte es selbst den
empfindlichsten Geräten nicht, den Ursprung des Feldes zu
bestimmen.
    Eines der Anliegen, die Redhorse bei seinem zweiten Besuch in der
Stadt zu verfolgen gedachte, war, die Quentiner über ihre Welt
auszuhorchen und zu ermitteln, ob irgendwo in der überlieferten
Geschichte ein Ereignis vermerkt war, das die Existenz des
unnatürlichen Gravitationsfeldes zu erklären vermochte.
Seine Hoffnungen waren nicht allzu hoch. Die Geschichte vonVölkern
auf der Kulturstufe der Quentiner bestand gewöhnlich aus
Gespenstergeschichten, in denen sich Erfundenes mit Tatsächlichem
so eng mischte, daß die

    Wahrheit nicht mehr isoliert werden konnte.
    Die Menschenmenge, die sich bei der Landung des Schiffes am
Westrand des Plateaus angesammelt hatte, hatte sich immer noch nicht
aufgelöst. Der Anblick hatte sichjedoch geändert. Die Menge
war ein paar hundert Meter vom Rand zurückgedrängt worden.
Auf der freien Fläche hielt Ankton Lu mit einem Troß von
Männern, die sich zuje zehnt um viereckige Gebilde postierten.
Es handelte sich um großflächige Palankine,jeder zur
Aufnahme von vier Personen gedacht. Die Männer waren dazu da,
die Sänften zu tragen.
    Der Gleiter setzte auf. Ankton Lu, dessen erster Name, wie
Redhorse mittlerweile wußte, in Wirklichkeit eine Art Titel war
- „Erleuchteter Helfer" oder etwas Ähnliches -, warf
sich in Pose und schritt auf das Fahrzeug zu. Er hatte sich in der
Zwischenzeit umgekleidet, und obwohl seine Montur nach wie vor dem
Hemd-und-Hose-Schema folgte, vermittelte sie, mit schillernden
Metallfasern durchwoben und edelsteinbesetzt, den Eindruck einer
Staatsrobe. Auf dem grauen, ungekämmten Haar trug Lu einen Hut,
der eine

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