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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hafenanlagen standen der Handelslinie Terra-Wega zur
Verfügung, einer der ersten interstellaren
Handelsraumfahrtlinien der Menschheit überhaupt, die noch von
dem legendären Homer G. Adams persönlich aufgebaut worden
sein sollte.
    Diese Gedanken gingen Franklin Kendall durch den
Kopf, während er sich in einem freien Sitz niederließ. Ihm
gegenüber saßen zwei ältere Ferronen. Sie waren trotz
der sommerlichen Hitze in Ponchos aus Synthopelz gekleidet; ihr
Heimatplanet Ferrol im Wega-System zeichnete sich durch ein besonders
heißes Klima aus. Neben ihnen saß eine braungebrannte
Kolonialterranerin. Ihre vornehme Kleidung und das grüne Dreieck
am Revers des leichten Kostüms kennzeichnete sie als Mitglied
einer diplomatischen Vertretung. Sie schlief fest, und ihr Kopf
pendelte in den Kurven leicht hin und her.
    Franklin sprang auf, als die Lautsprecher die
Station Valpa-41 ankündigten. In der Umgangssprache hatten sich
längst Kurzbezeichnungen für die antiquierten terranischen
Städtenamen durchgesetzt, obwohl das sich noch in keiner Karte
niederschlug. Zwei gelbgekleidete Siganesen schimpften hinter dem
Jungen her, weil er sie beinahe niedergetreten hätte. Franklin
zuckte die Schultern und beeilte sich, die Tür zu erreichen. Der
Vorfall war ihm peinlich, weil dadurch die Aufmerksamkeit der
Erwachsenen erregt wurde. Einen der
    kleinen, im Durchschnitt nur 20 Zentimeter großen
Siganesen zu bedrängen, galt als grober Verstoß gegen die
guten Sitten.
    Kaum glitten die Türhälften zischend
auseinander, da sprang Franklin Kendall auch schon auf den Bahnsteig.
Er prallte gegen einen ertrusischen Giganten und lief unter dem
Gelächter zweier Raumkadetten davon.
    Der Antigravschacht brachte ihn wieder an die
Oberwelt. In wenigen hundert Metern Entfernung erblickte er das
vertraute Plastondach des Villenvororts, das sich elegant und
vollkommen durchsichtig über die Bauten und die üppige
Vegetation der Gärten schwang.
    Das Transportband der Straße trug ihn rasch
zum Haus seiner Eltern. Es war ein ganz normaler Standardbau aus
Fertigteilen, und seit zwei Wochen hatten seine Eltern die Segmente
zu einer Miniatur-Nachbildung des römischen Kolosseums
angeordnet, eine Angelegenheit, die lediglich eine
Konstruktionsschablone und einen Anruf bei der Städtischen
Zentrale für Kybernetik erforderte. Alles andere erledigte der
Servo-Robot unter Fernsteuerung der ZfK und mit Hilfe seines
Antigravprojektors.
    Franklin grinste verächtlich, als er mit dem
Lift zum Dachgarten fuhr. Für seinen Geschmack war die
Nachbildung kitschig, vor allem, da die Ähnlichkeit mit dem
historischen Vorbild nicht mit der vollautomatisierten Einrichtung,
der arkonidischen Innengartenarchitektur und den durchgehenden
Glassitfenstern harmonierte.
    Er warf sich auf eine Konturliege, bestellte über
die Wählschaltung ein Glas eisgekühlten Fruchtsaft und
wartete auf die Freunde. Gelangweilt lauschte er den Tönen der
Thermo-Orgel, die über Sonnenzellen und eine einzige Positronik
zu den eigenartigsten Kompositionen angeregt wurde.
    Nach einer Weile schaltete er das Gerät aus
und aktivierte die Video-Wand. Das Gesicht eines Nachrichtensprechers
erschien vor dem Hintergrund einer Milchstraßen-Projektion. Der
Sprecher erklärte, am heutigen Tag sei der vorletzte
Flottenverband der Solaren Interventionsflotte aus Andromeda ins
Hoheitsgebiet des Imperiums zurückgekehrt. Die Besatzungen
würden innerhalb der nächsten Woche ihren einjährigen
Erholungsurlaub antreten, während die Raumschiffe gründlich
überholt werden würden.
    Den folgenden Bildbericht verfolgte Franklin
Kendall mit
    etwas mehr Interesse. Ihn faszinierten die
Großtaten jener Männer, die fern von der heimatlichen
Galaxis für eine satte, zufriedene Menschheit gekämpft
hatten, die sich zum größten Teil der Gefahr, in der sie
geschwebt hatte, kaum bewußt geworden war. Franklin merkte
nicht, wie Eddie Burke aus dem Lift trat und sich neben die
Konturliege stellte. Erst als der Freund sich räusperte, sah
Franklin auf. Im nächsten Moment fuhr er erschrocken hoch.
    „Wie siehst du nur aus, Mensch?“
    Eddie lächelte gequält und fuhr fort,
die aufgeplatzten, geschwollenen Lippen mit einem Kältetuch zu
betupfen.
    „Halb so schlimm“, sagte er. „Nachdem
Nico seinen Herzanfall gehabt hatte, sind mir drei Frauen nachgerannt
und haben mich verprügelt.“ Er errötete. „Ich
kann keine Frau schlagen, Frank, sonst wäre es anders
ausgegangen.“
    Doch Franklin hörte ihm

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