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PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

Titel: PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Flotte brauche nichts von den
gesellschaftlichen Umgangsformen zu wissen?«
    »Nun . . . «, Eddie räusperte sich und grinste
niederträchtig, » ... da hast du ein wahres Wort gesagt,
Mädchen. Bisher hatten wir uns nur darüber gewundert, daß
die führenden Männer des Imperiums entweder unverheiratet
sind oder — wie Rhodans Beispiel zeigt — ein fast
verdächtig enthaltsames Leben führen. Jetzt geht mir ein
Licht auf: Diese Männer sind offenbar total verklemmt; sie
wissen nicht einmal, wie man eine Dame anspricht. Kein Wunder, daß
sie nicht auf den Gedanken kamen, den künftigen Raumoffizieren
korrektes ziviles Benehmen beizubringsn.«
    Alle lachten schallend.
    Lyra errötete bis unter die Haarwurzeln, murmelte etwas und
entfernte sich rasch in Richtung ihrer Kolleginnen.
    Eddie sah seine Freunde ernst an.
    »Denkt ihr manchmal noch daran, daß wir alle >Söhne
des Lichts< sind?«
    »Na, hör mal!« entrüstete sich Roger.
    »Okay! Okay!« beschwichtigte Burke. »Ich wollte
nur sagen, daß wir unsere Club-Ehre hochhalten sollten. Benehmt
euch also bitte den jungen Damen gegenüber anständig.«
    Noowee Logan schürzte verächtlich die Lippen. Sein
schmales Gesicht mit der Adlernase wurde dennoch noch ein wenig
röter, als es von Geburt an war, als Lyra mit ihren Kolleginnen
zurückkehrte. Unsicher blickte er auf die Tischplatte.
    Lyra Ben Kanaan absolvierte die Vorstellung mit elegantem Humor.
Franklin Kendall beneidete sie darum. Stocksteif schritt er neben der
Kybernetikerin her, die Johns Verlobte ihm »zuge
    wiesen« hatte. In der Aufregung hatte er nicht einmal ihren
Namen verstanden. Infolgedessen schwieg er während des
Spaziergangs am Ufer des großen künstlichen Sees, der fast
ein Drittel der Grundfläche des riesigen Solariums einnahm.
    Die Schwimmende Insel war ein Antigravfloß, das nach
vorprogrammierten Daten über die Wasseroberfläche glitt,
vorbei an den blühenden Seerosen, den kleinen Entenfamilien und
anderen Exemplaren der irdischen Flora und Fauna. Über dem
Solarium wölbte sich eine täuschend echte Video-Vision
eines blauen Himmels, und die >Sonne< bewegte sich mit der
gleichen Geschwindigkeit wie das Original am Himmel der Erde.
    Ein wenig verlegen und verkrampft nahmen die Mädchen und die
Kadetten an dem großen runden Tisch in der Mitte des »Floßes«
Platz. Die Sessel waren wunderbar weich und schmiegten sich den
Körperformen vollendet an. Aus unsichtbaren Lautsprechern
drangen die zärtlichen Klänge von Hawaii-Gitarren. Die
Servoschaltung des Tisches wartete nur auf die Bestellungen der
Gäste. Von anderen »Flößen« klang Gesang
und Lachen herüber. Man amüsierte sich auf der RUDOLF
VIRCHOW nicht schlechter als auf der Erde — nur daß es
eben nicht wirklich die Erde war.
    Allmählich kam Kendall mit seiner Tischdame ins Gespräch.
Sie hieß Hatty Even, war dreiundzwanzig Jahre alt und stammte
aus der australischen Region Terras. Franklin erfuhr, daß ihr
Vater im Großen Andromeda-Krieg gefallen war und daß ihre
Mutter eine der großen staatlichen Agrarfabriken Australiens
leitete und außerdem Mitglied des terranischen Räte-Konzerns
sei.
    Franklin erzählte ihr von seinen Eltern, von Major Benny
Dayton und von seiner Arbeit. Sie hörte ihm geduldig zu, aber
manchmal schien sie ihn unterbrechen zu wollen. Als er geendet hatte,
fragte sie:
    »Sagen Sie, Franklin, was halten Sie eigentlich von der
modernen Langlain-Strömung in der Literatur?«
    An seinem Gesicht erkannte Hatty, daß er nicht einmal wußte,
wovon sie sprach. Vorwurfsvoll schüttelte sie den Kopf.
    »Sie kennen also beispielsweise das Hillarey-Epos nicht! Du
meine Güte! Welche Art von Literatur steht denn in der Bücherei
der Raumakademie Terrania?«
    Verlegen antwortete Kendall:
    »Hauptsächlich Fachliteratur. Daneben natürlich
noch die alten Philosophen — und dann die Tatsachenberichte
Melbar Kasoms und anderer Offiziere.«
    »Melbar Kasom . . . ?« echote Hatty Even. »Ein
einziges Mal habe ich eines seiner Video-Heftchen gelesen. Es waren
die nutzlosesten Stunden meines Lebens. Soviel Primitivität,
Heuchelei und morbides Pseudoheldentum wie da findet man wohl
nirgends sonst in der einschlägigen Produktion.«
    Franklin Kendall errötete.
    »Ich behaupt ja gar nicht, daß mir so etwas gefällt,
Hatty. Ich habe nur Ihre Frage beantwortet.«
    »Ja, natürlich«, murmelte Hatty. Plötzlich
blitzten ihre Augen. »Wenn Sie diesen Schund verabscheuen,
warum lassen Sie es dann zu, daß er die

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